Spielbericht

2:0 über Club América – müdes Real zieht ins WM-Finale ein

Real Madrid hat den nächsten Titel fest im Blick. Im Halbfinale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft setzten sich die Königlichen gegen den mexikanischen Teilnehmer Club América mit 2:0 durch und dürfen nun vom dritten Pokal in 2016 träumen. In einer überwiegend zähen Partie sorgten Karim Benzema und Cristiano Ronaldo für die Entscheidung.

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Real Madrid's forward Karim Benzema (#9) is congratulated by his teammates after scoring a goal during the Club World Cup semi-final football match between Club America of Mexico and Real Madrid of Spain at Yokohama International stadium in Yokohama on December 15, 2016. / AFP / TORU YAMANAKA (Photo credit should read TORU YAMANAKA/AFP/Getty Images)
Real Madrid steht im Finale der Klub-WM – Foto: Toru Yamanaka/AFP/Getty Images

Casemiro, Kroos und Modrić wieder vereint

YOKOHAMA. Die erste Hürde ist geschafft. Real Madrid setzt auch im Halbfinale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft seine Ungeschlagenen-Serie fort und bezwingt Club América mit 2:0. In einer langen Zeit ereignislosen Partie brachte Karim Benzema die Königlichen kurz vor der Pause in Führung, in der letzten Minute machte Cristiano Ronaldo schließlich den Deckel drauf und den Finaleinzug für seine Farben perfekt.

Dass man die Begegnung mit dem CONCACAF-Champions-League-Sieger auf Seiten der Madrilenen mit der nötigen Seriösität angehen würde, war im Vorfeld der Partie oft genug betont worden. Und die von Zinédine Zidane gewählte Startelf untermauerte diese Aussagen: Vor Keylor Navas verteidigte wie schon im Derby das Duo Raphaël Varane und Nacho Fernández, da sowohl Sergio Ramos als auch Pepe leicht angeschlagen waren. Auf den Außen fanden sich erwartungsgemäß Daniel Carvajal und Marcelo wieder. Das Mittelfeld bildete seit langer Zeit mal wieder das Triumvirat Casemiro, Luka Modrić und Toni Kroos, Mateo Kovačić und Isco blieb diesmal nur die Bank. Im Sturm nahm Lucas Vázquez den vakanten Platz neben Karim Benzema und Cristiano Ronaldo ein.

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Benzema knackt Américas Abwehrriegel

Was die Anfangsphase der Partie anging, ließen es die Königlichen eher gemächlich angehen. Man tastete sich langsam in die Begegnung und versuchte, sich den Gegner zurecht zulegen, agierte aber zunächst ohne das nötige Tempo und Präzision im letzten Drittel. Bis auf einen Volleyabschluss von Lucas Vázquez in Anschluss an eine Ecke war von den Blancos in den ersten 25 Minuten offensiv wenig zu sehen. Die Offensivbemühungen der Mexikaner, die erwartungsgemäß tief und sehr aggressiv verteidigten, hielten sich zwar ebenfalls in Grenzen, diese besaßen durch Peralta nach zwölf Minuten allerdings die große Chance zur Führung. Der Abschluss des Mittelstürmers aus dem Rückraum geriet aber letztlich zu ungenau.

Sorgten zunächst lediglich Standards für ansatzweise Gefahr im Strafraum der Mittelamerikaner, wurde es in Minute 26 das erste Mal aus dem Spiel so richtig gefährlich – und wie: Ronaldo schickte Vázquez den rechten Flügel entlang, der Canterano brachte trotz des etwas zu lang geratenen Zuspiels eine butterweiche Flanke ins Zentrum und fand erneut Ronaldo, dessen Kopfball vom Pfosten jedoch wieder ins Feld zurücksprang. Ein Wachmacher für die Merengues? Nicht wirklich, vielmehr kam eher América ab und an in Abschlusspositionen ohne jedoch zwingend zu werden.

Wenn offensiv etwas ging bei den Blancos, dann über Ronaldo: Erst prüfte der Portugiese Muñóz mit einem Volleykracher nach einem abgewehrten Freistoß (der Nachschuss von Benzema landete zwar im Tor, der Franzose stand jedoch im Abseits), dann geriet der Winkel für den frisch gekürten Weltfußballer nach schönem Vázquez-Pass etwas zu spitz. Insgesamt schienen die Mannen von Zidane gegen Ende der ersten Hälfte aufzuwachen und wirkten wirkten fortan etwas zielstrebiger ohne jedoch die ganz großen Chancen zu kreiieren. Als sich schließlich die Zuschauer im Yokohama Stadium bereits auf eine torlose Hälfte eingestellt hatten, schlug Benzema eiskalt zu: Kroos steckte den Ball wunderbar auf den Franzosen durch, der sich im Sechzehner nicht lange bitten ließ und mit dem ersten Kontakt eiskalt vollendete (45.+2). Der Abwehrriegel des Teams von Ricardo La Volpe war geknackt und für Zidane und Co. ging es letztlich doch noch mit einer 1:0-Führung in die Katakomben.

Ronaldo verzweifelt erst, trifft dann aber doch noch

Hatten sich die Fans vor Ort aufgrund des Führungstreffers möglicherweise auf eine aufregendere und intensivere zweite Hälfte gefreut, konnten diese Hoffnungen relativ schnell wieder begraben werden. América blieb seiner passiven und abwartenden Rolle treu und Real tat nicht mehr als nötig. Auch was die Hauptprotagonisten betraf, änderte sich im Vergleich zu den ersten 45 Minuten wenig: Wenn die Madrilenen offensiv in Erscheinung traten, dann waren zumeist Vázquez und Ronaldo beteiligt. So auch nach einer Stunde, als der Spanier den Portugiesen wunderbar im Rückraum bediente, die Nummer 7 aber (mal wieder) an Muñóz scheiterte. Noch einen Tick unglücklicher agierte er wenige Minuten später, als er – erneut nach Vorlage Vázquez – am langen Pfosten eigentlich das leere Tor vor sich hatte, von Benzema aber derart irritiert wurde, dass er den Ball nicht aufs Tor brachte. Passend zu dieser Szene setzte Modrić auch noch den Nachschuss per Fallrückzieher neben das Gehäuse (66.).

Und América? Mittlerweile komplett abgemeldet, das zweite Tor der Königlichen eigentlich nur eine Frage der Zeit. Doch wirklich fallen wollte der zweite Treffer für die Blancos nicht. Der spanische Rekordmeister versuchte viel und ergriff weiterhin die Initiative, letzten Endes mangelte es jedoch an der Präzision des letzten Passes. Besonders Vázquez beackerte unermüdlich die rechte Seite und wurde immer wieder erfolgsversprechend in Szene gesetzt, agierte bei seinen Flanken allerdings ungewohnt schlampig. Und auch der eingewechselte Morata vermochte keinen Treffer mehr draufzusetzen und setzte einen schönen Schlenzer aus 15 Metern knapp neben das Tor. In der letzten Minute der Nachspielzeit war es dann aber soweit: Ronaldo wurde in halbrechter Position noch einmal freigespielt und schob souverän zum 2:0-Endstand ein. Zwar wurde der Jubel durch ein kurzes Hin und Her des Schiedsrichters noch einmal verzögert, letzten Endes zählte der Treffer aber doch und CR7 durfte sowohl seinen Treffer als auch den Einzug ins Finale bejubeln.

Finale am Sonntag

Die erste Hürde ist also geschafft, nun kämpfen die Blancos zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren um den Titel der besten Vereinsmannschaft der Welt. Gegner im Finale am Sonntag (11:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) ist Gastgeber Kashima Antlers, die sich im anderen Halbfinale überraschend deutlich mit 3:0 gegen Atlético Nacional durchsetzten und jetzt vom Triumph im eigenen Land träumen. Ronaldo und Co. dürften da allerdings etwas dagegen haben.

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Spielstatistik

REAL MADRID: Navas – Carvajal, Varane, Nacho, Marcelo – Modrić, Casemiro, Kroos (72. James) – Vázquez, Benzema (80. Morata), Ronaldo.

CLUB AMÉRICA: Muñóz – Alvarado (54. Guerreiro), Valdéz, Goltz, Aguilar, Samudio – Da Silva, Sambueza, Ibarra – Romero (70. Arroyo), Peralta

Tore: 1:0 Benzema (45.+2), 2:0 Ronaldo (90.+3)

Gelbe Karten: Nacho – Sambueza
Schiedsrichter: Enrique Cáceres
Stadion: Yokohama Stadium, Yokohama

Das Video zum Spiel | Alle Videos

Karim Benzema Cristiano Ronaldo

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REAL TOTAL-Spieler des Tages

Cristiano Ronaldo war zusammen mit Lucas Vázquez und Luka Modrić der auffäligste Blanco und belohnte sich am Ende mit seinem Treffer noch selbst. Agierte bei seinen zahlreichen Abschlüssen zwar auch glücklos, überzeugte aber durch sein Engagement und viel Laufbereitschaft.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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