Interview

„An der Körpersprache erkennbar, dass Cristiano die Mitte nicht gefällt“

Jorge Valdano ist in der Vergangenheit nicht nur Spieler und Generaldirektor bei Real Madrid gewesen, sondern zwischen 1994 und 1996 auch Cheftrainer. Wäre der Argentinien das noch immer, würde er Cristiano Ronaldo anders als Rafael Benítez nicht im Sturm-Zentrum zum Zug kommen lassen. Man könne an der Körpersprache erkennen, dass dem Portugiesen diese Position nicht gefalle, so Valdano bei CADENA SER.

1.1k
Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo erzielte in der aktuellen Saison bis dato 13 Treffer in 15 Einsätzen

„Er spielt dort unter Protest“

MADRID. James Rodríguez ist zurück, Gareth Bale ebenfalls. Auf die Rückkehr von Karim Benzema wartet die Offensive Real Madrids allerdings noch – und vor allem Cristiano Ronaldo. Weil der Franzose seit Anfang Oktober verletzungsbedint außen vor ist, muss der Portugiese auf der Position im Sturm-Zentrum ran. Eine Position, die er nur im Notfall spielen möchte, ansonsten jedoch dankend ablehnt. Dass CR7 in den vergangenen Pflichtspielen deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb, erklärt sich so mancher Fan und Experte mit der ungewohnten Rolle als „Neuner“.

[advert]

Für Jorge Valdano gibt es in dieser Hinsicht keine Diskussion: Der Weltfußballer gehört auf den Flügel, nicht als alleiniger Akteur in die Mitte. „Er fühlt sich nicht wohl. Ronaldo würde es bevorzugen, über die linke Seite zu kommen, wie er es immer tat. Wir wissen nicht, ob das der Grund ist, warum er keine Tore schießt, aber was man sehen kann, ist, dass er die Spiele nicht genießt. Wir müssen sagen, dass Cristiano einer der besten Mittelstürmer der Welt sein könnte, aber er spielt unter Protest. Man kann es an seiner Körpersprache erkennen, wenn er auf einer Position spielt, die er nicht mag und auf der er sich unwohler fühlt. Vom Flügel aus kann er die Defensive mehr überraschen. Mit dem Rücken zum Tor ist das anders. Gegen Sevilla hatte er kaum eine Chance“, meinte der 60 Jahre alte Argentinier.

Ist die ungewohnte Position der Grund für Ronaldos zuletzt schwache Leistungen?

„Es ist sehr schwer, ein Real Madrid ohne Stolz zu sehen“

Apropos Sevilla: Dass die Merengues am Sonntagabend nach einer 1:0-Führung letztlich noch mit 2:3 unterlagen und damit wieder einmal wichtige Zähler im Kampf um die spanische Meisterschaft liegen ließen, konnte und kann Valdano nicht nachvollziehen: „Ich hätte mir eine Niederlage nach der ersten halben Stunde nicht vorstellen können. Die Rollen der Mannschaften wechselten, vor allem aufgrund fehlender Aggressivität. Das Team wurde sehr blass. Es ist sehr schwer, ein Real Madrid ohne Stolz zu sehen.“

11. Spieltag in der Zusammenfassung | Alle Videos

Highlights FC Sevilla 3:2 Real Madrid

Das haben sich die Madrilenen sicher anders vorgestellt: Am 11. Spieltag der Liga BBVA hat Real... weiterlesen

Bleibe immer up-to-date: Folge REAL TOTAL auf Facebook und Twitter!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...