Vorbericht

Auf Wiedergutmachungskurs

Der dritte Spieltag der Spielzeit 2014/15 in der Primera División hält gleich einen ersten Kracher bereit: Im Estadio Santiago Bernabéu trifft Real ab 20 Uhr auf Atlético Madrid. Während die Königlichen die vergangene 2:4-Liga-Pleite gegen Real Sociedad vergessen machen wollen und auf Revanche für die verlorene Supercopa brennen, sind die „Rojiblancos“ gewillt, den Erzrivalen auf Distanz halten.

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Real Madrid
Lange Gesichter bei Real nach der verlorenen Supercopa am 22. August

Die Ausgangslage

MADRID. Die Länderspielpause ist passé und es geht sofort wieder rund in La Liga: Zum bereits dritten Mal in der noch jungen Saison kommt es heute ab 20 Uhr zum „Derbi Madrileño“ zwischen Real und Atlético (20 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker). Die Stimmung an der Concha Espina ist nach der Niederlage in San Sebastián (2:4) gereizt. Zu den Diskussionen rund um die Transferpolitik des Klubs und den Abgängen von Ángel Di Maria und Xabi Alonso gesellen sich auch kleine Personalsorgen.

Neben Langzeitpatient Jesé Rodríguez (Reha nach Kreuzbandriss) stehen auch Sami Khedira und Daniel Carvajal nicht zur Verfügung. Carvajal muss aufgrund muskulärer Probleme im hinteren, linken Oberschenkel passen, wird zum Champions-League-Auftakt am Dienstag gegen den FC Basel (20:45 Uhr) aber voraussichtlich wieder zur Verfügung stehen. Anders gestaltet sich die Situation bei Khedira, der wegen eines Muskelbündelrisses im linken Oberschenkel sowie einer Arthroskopie im linken Knie bis zu acht Wochen zum Zuschauen gezwungen ist. In den Kader zurückkehren werden dafür Cristiano Ronaldo und Fábio Coentrão. Der Weltfußballer nutzte die Liga-Pause, um seine Blessuren auszukurieren, während der Linksverteidiger eine Stauchung im linken Knie überwunden hat. Wer Carvajals Position einnehmen wird, ließ Trainer Carlo Ancelotti offen – Álvaro Arbeloa und Sergio Ramos heißen die Alternativen. Sollte Ramos aus der Innenverteidigung nach außen wandern, würde Raphaël Varane seine Position einnehmen. Neuzugang Javier Hernández stellte „Carletto“ Einsatzminuten in Aussicht, von Beginn an wird „Chicharito“ allerdings nicht auflaufen.

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Für die Blancos ist die Devise klar: Wiedergutmachung ist angesagt. Die 2:4-Demontage gegen „la Real“ soll so schnell wie möglich ausgemerzt werden. Wichtig wird dabei vor allem sein, eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden, die der Ancelotti-Elf bei den letzten Auftritten bisweilen abging. Kritik am 4-3-3 System lässt der italienische Chefcoach jedoch keine aufkommen. Man werde offensiv weiterhin in einem 4-3-3 agieren und defensiv situativ in ein 4-4-2 wechseln, teilte er auf der Pressekonferenz vor dem Match mit. Besondere Aufmerksamkeit im Training schenkte der Übungsleiter dem Verteidigen von Standards. Die ruhenden Bälle erwiesen sich in den letzten Partien als Achillesverse der Real-Defensive, wobei „Atleti“ auch für seine gefährlichen ruhenden Bälle gefürchtet wird. Primär gelte es, die Fehler des letzten Spieltages abzustellen, so die klare Anweisung.

Mit den „Colchoneros“ wartet abermals ein giftiger und taktisch sehr flexibler Gegner. In den vergangenen Partie erwies sich das Team von Coach Diego Simeone stets als extrem unangenehmer Widersacher und machte den Königlichen vor allem durch seine robuste Spielweise das Leben schwer. Das taktische Repertoire der Mannen von „el Cholo“ ist enorm. Atlético versteht es nahezu perfekt, sich auf den jeweiligen Gegner einzustellen. Im Rückspiel der Supercopa (0:1) überraschte man die Merengues mit einem furiosen Sturmlauf zu Beginn, um sich mit fortschreitender Spieldauer immer tiefer Richtung eigener Sechzehner fallen zu lassen und den Vorsprung über die Zeit zu retten. Emotion und Leidenschaft werden auch in diesem Derby wieder eine entscheidende Rolle einnehmen und über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Die Stimmen vor dem Spiel

Real Madrid

Carlo Ancelotti:Ich glaube, das Derby ist eine spezielle Partie, die heraussticht. Wir dürfen nicht vergessen, was im Anoeta passiert ist, es war eine Lektion. Die ersten 30 Minuten waren sehr gut, aber das Ziel muss sein, 90 Minuten gut zu spielen. Gegen Atlético müssen wir die Fehler aus dem Anoeta abstellen. Nachdem wir alles analysiert haben, was passiert ist, haben wir alle verstanden, dass wir etwas ändern müssen. Wir haben einen kleinen Vorteil, da wir morgen Zuhause spielen.“

Atlético Madrid

Guilherme Siquiera (Verteidiger): Uns ist die Bedeutung des Derbys bewusst und wir werden von der ersten bis zur 90. Minute alles geben. Wir werden kämpfen und alles, das Mögliche und Unmögliche, tun, um diese Partie zu gewinnen. Wir hoffen auf ein positives Ende für uns.“

Raúl García (Stürmer): Wir wissen, wie man gegen Real spielen muss und dass wir sie besiegen können. Wir haben es bereits bewiesen.

Diego Godín (Verteidiger): Unsere Mentalität ist es, alle Spiele zu gewinnen. Aber wir wissen, dass wir gegen Real Madrid spielen, in ihrem Stadion. Unser Ziel ist es immer zu gewinnen. Eine andere Sache ist es, wie die Partie schließlich ausgeht.

Statistiken und Besonderheiten

  • GESAMTBILANZ GEGEN ATLÉTICO: 92 Siege, 34 Unentschieden, 42 Niederlagen, 301:222 Tore
  • STATISTIK DER LETZTEN JAHRE SPRICHT FÜR REAL: Seit 1999 trafen die Stadtrivalen in nationalen Wettbewerben 34 Mal aufeinander. Und nur vier Partien davon konnte Atlético für sich entscheiden.
  • IMMER WIEDER ATLÉTICO: Das heutige Aufeinandertreffen zwischen Real und Atlético ist schon das siebte in diesem Kalenderjahr! So viele gab Madrid-Derbys gab es in der Historie in einem Jahr noch nie – REAL TOTAL berichtete.
  • LADEHEMMUNG UND ALLES ANDERE ALS DAS: Für Karim Benzema sind Derbys kein gutes Pflaster. In insgesamt 15 Partien, in denen der Franzose gegen die Rot-Weißen auflief, traf er nur zweimal. Um einiges besser sieht die Bilanz von Weltfußballer Cristiano Ronaldo aus: In 16 Derbys netzte der Portugiese 13 Mal ein.
  • DERBY-SPEZIALIST CASILLAS: Zwar endete mit der 0:1-Auswärtsniederlage im Rückspiel der Supercopa die unglaubliche Serie von Iker Casillas von 28 Derbys als Stammtorhüter ohne Niederlage, im heimischen Bernabéu hat „San Iker“ gegen die „Rojiblancos“ jedoch noch nicht verloren.
  • ZUSCHAUER SIMEONE: Nach seiner Tätlichkeit gegen den vierten Unparteiischen im Supercopa-Rückspiel erhielt Diego Simeone eine Acht-Spiele-Sperre aufgebrummt. Im Bernabéu wird er in seinem Coaching-Bereich demzufolge nicht gewohnt impulsiv hin und her hüpfen können. Der Argentinier büßt heute sein drittes Spiel ab, ihn vertritt sein Assistent Germán Burgos.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Vorbericht zum dritten Spieltag gegen Atlético
  2. Seite 2 Personal und voraussichtliche Aufstellungen
von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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