Sieben mögliche Gegner, sieben Gruppensieger
Atlético Madrid (Torverhältnis 20:4): Geheimfavorit oder Fallobst? Die Entwicklung der „Rojiblancos“ kann man mit der vom BVB vergleichen: Mit einem Trainer, der ein Konzept und eine homogene Mannschaft hat, mischt der Sieger der Gruppe B nicht nur die Liga, sondern auch die Königsklasse ordentlich auf. Seitdem Diego Simeone 2011 das Cheftraineramt übernahm, hat „Atléti“ national wie international Erfolge gefeiert und will in dieser Saison den nächsten Schritt machen. Die drittbeste CL-Offensive ist zusammen mit Madrid die einzige, die im laufenden Wettbewerb noch ungeschlagen ist und durch Passivität und Effizienz überzeugt. Drei Mal musste sich Real schon mit dem Stadtrivalen auf internationaler Ebene messen, da die Königlichen zwei Mal gewannen zogen sie 1958/59 ins Finale ein, wo sie zum vierten Mal in Folge den Europapokal der Landesmeister gewannen – den Pokal, den der Tabellenzweite der Primera División noch nie in die Höhe stemmen durfte.
Bayern München (Torverhältnis 20:6): Jedem Farmerssohn dürfte der Begriff von „la bestia negra“ inzwischen geläufig sein. Dabei kommt die Angst vor „der schwarzen Bestie“ nicht von ungefähr: Von 20 Duellen mit dem deutschen Rekordmeister wurden elf verloren, nur sieben gewonnen. Nicht nur die Halbfinalduelle aus der Saison 2011/12 kann man als Fußballschlacht bezeichnen. Der Vorjahres-Triplesieger überstand Gruppe D als Erster, ließ Arsenal London im Achtelfinale hinter sich und besitzt die drittbeste Offensive der Königsklasse, gibt aber auch einen Platz vor Real die meisten Schüsse (105) ab. Nur Barcelona passt öfter, nur Barcelonas Pässe kommen häufiger an als die des fünf-fachen Europapokalsiegers. Die deutsche Meisterschaft ist bald entschieden, die europäische Titelverteidigung würde den Münchnern ebenfalls bestens munden.
Borussia Dortmund (Torverhältnis 16:10): „Vendetta“, schallt es dem einen oder anderen Madridista durchs Haupt, wenn er an ein mögliches erneutes Aufeinandertreffen mit dem CL-Sieger von 1997 denkt. Nach den Demütigungen aus der Vorsaison (zwei Niederlagen in vier Duellen) kann es sich bei einem Duell im Viertelfinale mit der affinsten Mannschaft für Fouls (135) nur um Blutrache handeln. Insgesamt endeten drei der acht Duelle pro Real und nur zwei für den BVB. Der Vorjahresfinalist mit dem aus Madrid geliehenen Nuri ?ahin schloss die spektakuläre Gruppe F als Erster ab (punktgleich mit Arsenal und Neapel) und bekam es in der abgelaufenen Runde mit Zenit St. Petersburg zu tun. Mit nur 71 Prozent angekommenen Pässen gehört der Zweite der Bundesliga zum schlechten Drittel der Königsklasse und hat unter den acht Viertelfinal-Teilnehmern die meisten Gegentore kassiert. Riecht nach unterschätzen. Also nicht gut!
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FC Barcelona (Torverhältnis 20:6): Ein Clásico in einem Viertelfinale? Fast zu früh – in acht K.o.-Duellen sind sich die beiden spanischen Giganten schon auf europäischer Bühne begegnet, drei Mal im Halbfinale, ein Mal im Achtelfinale. Drei Real-Siege stehen zwei Barcelona-Triumphen gegenüber. Beide kamen je zwei Mal weiter – die „Blaugrana“ zuletzt in den Clásico-Krimis 2010/11. Vier Mal hat der Dritte der Liga BBVA den Europapokal schon gewonnen. Die Gruppe B schloss die drittbeste CL-Offensive als Sieger ab, in der Runde der letzten Acht fand Manchester City kein Vorbeikommen an der Mannschaft, die am dritt-häufigsten den Torabschluss sucht (77), im Passspiel nicht nur die eifrigste (6.517 Pässe), sondern auch die erfolgreichste (86 Prozent) ist. Barça stellt zudem die Truppe dar, die am dritt-häufigsten gefoult wird (123 Mal).
FC Chelsea (Torverhältnis 15:4): Na klar, erhält Madrid am Freitag den Glückskeks mit Chelsea lautet das erste Wort, an das die Fußballwelt denken wird: Mourinho. Die letzten drei Spielzeiten führte „the Special One“ den spanischen Rekordmeister drei Mal ins Halbfinale. Doch der Tabellenführer und die beste Defensive der Premier League haben natürlich mehr als seinen polarisierenden Coach zu bieten: Nur Dortmund, City oder Galatasaray teilten mehr Fouls aus als die „Blues“ (117), nach dem Sieg in Gruppe E kämpfte die Truppe um Ex-Blanco Samuel Eto’o im Achtelfinale den türkischen Meister nieder. Plus dem Freundschaftsspiel aus der Vorsaison (3:1) ist Real dem Champions-League-Sieger von 2012 schon drei Mal begegnet und hat noch nicht ein Mal gewonnen.
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Manchester United (Torverhältnis 15:5): Nachdem Gruppe A als Sieger abgeschlossen wurde, kassierten die „Red Devils“ ihre erste Turnier-Niederlage im Hinspiel im Piräus. Im Rückspiel zeigte die arg gebeutelte Mannschaft von Neu-Coach David Moyes ihre vielleicht beste Saisonleistung und qualifizierte sich doch noch für die Runde der letzten Acht. Musste sie auch: Die Königsklasse stellt nicht nur Uniteds letzte Titelchance in der laufenden Saison dar, will man nächste Saison erneut dabei sein, muss der Siebte der Premier League den Henkelpokal gewinnen! Unendlicher Druck für den vier-fachen Europapokalsieger! Druck gäbe es auch gegen den Klub von Ex-Schützling Cristiano Ronaldo: Von zehn Duellen mit Real konnte United erst zwei gewinnen, zog in fünf K.o.-Runden vier Mal den Kürzeren, so auch im letzten Jahr. Wirkliche Gefahr strahlte der englische Rekordmeister bisher selten aus: Unter den acht Viertelfinal-Teams gab er die wenigsten Abschlüsse ab (54) und wurde auch am seltensten gefoult (92). Immerhin: Mit Wayne Rooney hat man den besten Vorlagengeber des laufenden Turniers (sieben) in seinen Reihen.
Paris Saint-Germain (Torverhältnis 22:6): Carlo Ancelottis Ex-Klub, mit dem er letztes Jahr Meister wurde. Nach dem ersten Platz in Gruppe C führt Laurent Blanc die Truppe um den zweitbesten Turniertorjäger Zlatan Ibrahimovic (zehn Tore) auch in der Ligue 1 souverän voran: mit Abstand Tabellenführer, mit noch mehr Abstand die beste Offensive. Im Achtelfinale hat die zweitgefährlichste CL-Offensive Bayer Leverkusen keine Chance gelassen. Die Pflichtspielbilanz gegen die Franzosen, die noch keinen großen internationalen Titel gewannen, ist bescheiden: In zwei K.o-Duellen in den 90ern ist immer Paris weiter gekommen, Madrid gewann nur eines der bisherigen vier Duelle. Dafür wurden die letzten beiden Testkicks gegen die aus Katar gesponserte Truppe gewonnen: 1:0 im Sommer, 1:0 im Winter. In der Königsklasse ist PSG die Mannschaft mit den dritt-höchsten Prozentwerten bei Ballbesitz und Pässen. Ein Titelkandidat? Was sonst.
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