Interview

„Ballon d’Or nicht das Wichtigste – ich bin froh, dass es vorbei ist“

Er hat viel gesprochen, viel geträumt, sich wie Bolle auf den gestrigen 13. Januar gefreut, doch am Ende ging er auf der FIFA-Gala leer aus: Nicht Franck Ribéry, sondern Cristiano Ronaldo ist der neue König der Fußball-Welt. Die Niederlage hat den Bayern-Star dermaßen enttäuscht, dass er nach der Verkündigung nur noch weg wollte. Anders als Lionel Messi gab es in der Mixed Zone kein Statement des Franzosen – dafür sprach der 30-Jährige am späten Abend mit der BILD-Zeitung. UEFA-Präsident Michel Platini hadert indes mit dem Resultat und konnte in seinen Aussagen nicht auf Sticheleien verzichten.

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Franck Ribéry
Franck Ribéry landete mit 23,36 Prozent nur auf Rang drei

Bayern-Star schnurstracks ins Hotel

ZÜRICH. „Und der Name lautet… Cristiano Ronaldo“, verkündete Brasilien-Legende Pelé gestern Abend um Punkt 20:02 Uhr. Dem neuen Weltfußballer wurde applaudiert, er wurde gefeiert. Beifall erhielt der 28 Jahre alte Portugiese auch von Lionel Messi und Franck Ribéry, die im Publikum neben ihm saßen und die er mit dem Triumph auf die Plätze verwies. An der Miene des französischen Flügelspielers des FC Bayern München konnte man erahnen, wie enttäuscht man als Sportler sein kann, von jetzt auf gleich zu wissen, eine derart große individuelle Trophäe nicht zu gewinnen. Hatte der 30-Jährige noch ein hoffnungsvolles Lächeln auf den Lippen, als Pelé mit dem Umschlag auf der Bühne stand, machte sich Ribérys Verbitterung trotz des Applaus bemerkbar, als der Gewinner feststand.

Cristiano Ronaldo Goldener Ball
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„Ich würde keine Logik darin sehen, wenn ich den Ballon d’Or nicht gewinnen sollte. Ich weiß nicht, wie viel mehr man noch tun muss, um den Ballon d’Or zu gewinnen. Nicht zu gewinnen, wäre eine große Enttäuschung“, sagte der Triple-Sieger gestern Mittag noch. Dass die Nummer 7 des deutschen Rekordmeisters unmittelbar nach Ende der Gala gemeinsam mit Vorstand Karl-Heinz Rummenigge wortlos das Weite suchte und ins Hotel fuhr, ist wegen dem Gesagten und dem Resultat nachvollziehbar, wenngleich er damit für einen Familienvater von 30 Jahren wohl eher kein gutes Verhalten an den Tag legte.

„Ich bin kein Egoist und dieser Titel ist nicht mein Ziel“

Erst am späten Abend äußerte sich Ribéry gegenüber BILD zur Enttäuschung: „Was hätte ich noch mehr machen können, als mit Bayern alles zu gewinnen? Ob Zweiter oder Dritter ist doch total egal (1. Ronaldo: 27,99 Prozent, 2. Messi: 24,72, 3. Ribéry 23,36; d. Red.). Ich bin kein Egoist und dieser Titel ist nicht mein Ziel. Ich will lieber noch mal alles mit Bayern gewinnen und Weltmeister werden. Das ist wichtig. Natürlich hätte ich gerne gewonnen. Aber das ist okay. Der Preis wäre toll gewesen – vor allem für die Fans, den Klub und meine Frau. Für mich ist er nicht das Wichtigste. Ich bin froh, dass das Thema jetzt vom Tisch ist. Jetzt will ich alle Titel der Saison wieder gewinnen mit Bayern. Wir Bayern-Spieler und ich erst recht, sind einfach total stolz hier vertreten gewesen zu sein.“

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Platini bedauert Ribéry-Pleite

Wie der Nationalspieler der „Bleus“ nahm UEFA-Präsident Michel Platini die Niederlage mit Enttäuschung auf. Nach der Gala wählte der Landsmann Ribérys überraschend offensive Worte: „Ich bin wegen Franck Ribéry sehr enttäuscht“, sagte der 58-Jährige, der dem Münchener Ende August des letzten Jahres noch den Titel zu Europas Fußballer des Jahres überreichte. Er haderte: „Auch wenn Ronaldo ein großartiger Weltfußballer ist. Es hat sich ein bisschen was geändert, seitdem die FIFA den Preis vergibt. 50 Jahre lang wurde der Ballon d’Or für die Erfolge auf dem Platz vergeben. Jetzt geht es eher um das generelle Können der Spieler – und das ist ein Problem.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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