Carvajals großer Tag – „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt“

„Das Jahr in Deutschland half mir sehr“

Daniel Carvajal steht beispielhaft dafür, dass das neue Real Madrid mehr auf die eigene Jugend statt auf internationale Größen baut. Diese Entwicklung begrüßt der Rückkehrer, da seiner Meinung nach „zahlreiche starke Spieler“ in der eigenen Talentschmiede zu finden seien. „Die Cantera ist präsent, aber das war sie auch schon als ich ein kleiner Junge war. Man kümmerte sich damals schon immer um die Jugendspieler und half ihnen, sich zu verbessern und zu reifen. Ohne diese ‚Ausbildung‘ wäre ich wohl nicht hier. Ich möchte nicht als perfektes Beispiel gelten, aber die Jungs sehr wohl dazu animieren, weiter hart zu arbeiten und an sich zu glauben. Der Verein wird sich definitiv Spieler, die hart arbeiten, herauspicken und ihnen Chancen geben.“

Der 21-Jährige selbst schaffte es jedoch auch nur über einen Umweg ins Bernabéu. Der mutige Schritt zu Bayer 04 Leverkusen hat sich ausgezahlt: Nach einer fantastischen Spielzeit im Trikot des Bundesligisten zweifelte Florentino Pérez nicht eine Sekunde daran, die Rückkaufoption (6,5 Millionen Euro) zu ziehen. „Bayer und die Bundesliga haben mich unglaublich reifen lassen. Ich denke, dass eine Saison bei einem anderen Verein das Beste für alle war. Ob ich schon letztes Jahr bereit für Real Madrid war? Ich weiß, dass mir auf jeden Fall Dinge gefehlt haben, um mich mit Top-Spielern zu messen. Es gibt mit Morata und Nacho auch zwei Beispiele, die es ohne eine andere Station geschafft haben. Ich habe mich aber in allen Belangen verbessert und bin jetzt hier, daher kann ich wohl nur alles richtig gemacht haben. Alleine ein Jahr in einem anderen Land mit einer anderen Sprache zu leben ist eine großartige Erfahrung. Der Kontakt zu Real Madrid brach nie ab, weil ich mir immer sagte, hart zu arbeiten, um eines Tages zurückzukehren. Dieses Ziel habe ich erreicht und ich freue mich ungemein auf die Zukunft“, gab ein hungriger Carvajal zu Protokoll.

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„Arbeloa ist eine Referenz für mich“

Der 1,73 Meter große Rechtsfuß kommt als Verstärkung für die rechte Abwehrseite – eine Position, die in den letzten Jahren als große Schwachstelle der Merengues galt. Ob er Álvaro Arbeloa, der zuletzt wegen dem schwachen Auftritt beim Confederations-Cup-Finale scharf kritisiert wurde, problemlos verdrängen kann? „Ich möchte nicht darüber sprechen, was ich kann und zu was ich fähig bin, sondern es auf dem Feld zeigen. Über Arbeloa kann ich aber ausschließlich positive Worte verlieren. Er ist wie ich nun auch von einem anderen Verein zu Real Madrid zurückgekehrt und daher eine Referenz für mich. Er ist ein großartiger Spieler, der immer alles gibt und nahe an den Jugendspielern ist. Er ist als Canterano Welt- und Europameister  geworden. So jemand kann nur ein Vorbild für mich sein“, brach der Jungspund eine Lanze für den Spieler, mit dem er künftig um einen Platz in der Startelf konkurrieren wird.

Ich möchte nicht darüber sprechen, was ich kann und zu was ich fähig bin – ich möchte es auf dem Platz zeigen…

Nicht nur neue Mitspieler wird Carvajal in den nächsten Wochen kennenlernen, sondern auch einen neuen Trainer. Carlo Ancelotti ist der Nachfolger von José Mourinho und bittet am 15. Juli zum Auftakt der Saisonvorbereitung. Vom 54-jährigen Italiener hörte Dani nur Gutes: „Ich hatte in Leverkusen Mitspieler, die ihn gut kennen. Sie sagten mir, dass er alle im Kader gut behandelt und eine tolle und geeinte Gruppe aus seinen Spielern formt. Alleine wegen seinen gewonnenen Titeln muss er ein großartiger Trainer sein. Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen, aber das werden wir in zehn Tagen. Ich bin mir sicher, dass eine großartige Zeit auf uns zu kommt und wir eine tolle Saison spielen werden.“

Besonders freut er sich auf seine Kumpels aus der Castilla und Spaniens U21: Álvaro Morata, Nacho Fernández, Jesé Rodríguez und Isco. „Hoffentlich stehe ich oft gemeinsam mit ihnen auf dem Feld“, so Carvajal. Mit Asier Illarramendi, dem Mittelfeld-Juwel von Real Sociedad, könnte ein weiterer Freund von ihm zu den Königlichen kommen. „Er ist ein grandioser Fußballer und toller Mensch. Er wäre hier herzlich willkommen“, sagte er zum Abschluss seiner ersten großen Pressekonferenz als Spieler von Real Madrid über die mögliche Verpflichtung des Basken.

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