Unter der Woche haben Madrids erste und zweite Mannschaften (zumindest das, was von den beiden Teams länderspielbedingt übrig ist) noch zusammen trainiert. Glück hat es der Castilla heute am 14. Spieltag nicht gebracht. Nach dem Hoffnung-gebenden 1:0-Erfolg am vergangenen Wochenende gaben die Merengues zu Gast bei der SD Eibar einen eigentlich soliden Eindruck ab. Ruhig und konzentriert wurde die Kugel anfangs hin und her gespielt, kein Risiko nach vorne gegangen – bemerkenswert für einen Tabellenletzten. Trotz ihres leicht höher liegenden Ballbesitz konnte die im Vergleich zum letzten Spiel auf vier Positionen veränderte Toril-Elf jedoch wenig Gefahr ausstrahlen, hinten wurde sicher gespielt, aber vorne ereigneten sich dann doch noch zu viele Fehlpässe. Auch wenn von den Basken nicht wirklich mehr Torgefahr ausging, führten die Hausherren ab der 21. Minute – und zwar dank eines Eigentors. Kapitän und Dauerbrenner Jorge Casado verlor bei einer langen Flanke seinen Gegenspieler Eizmendi aus den Augen, dessen Abschluss stocherte der Pechvogel aus Versehen über die eigene Linie – wobei auch Pacheco-Ersatz Yáñez keine glückliche Figur abgab. Mit dem 0:1-Rückstand wurde es noch schwerer für die Youngsters – die sechst-beste Defensive der Segunda machte weiterhin dicht, die Castilla fand kein Vorbeikommen und machte sich das Leben durch steigende Nervosität angesichts der drohenden, elften Saisonniederlage selbst schwer.
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Aus der Pause kamen die kleinen Blancos mit mehr Selbstvertrauen, waren vor dem Eibar-Strafraum noch präsenter – aber irgendwie fehlte es nach wie vor an Durchschlagskraft, einer zündenden Idee, dem unbedingten Willen. Inmitten dieses vielversprechenden Offensivbegehrens stach dann das zweite Tor der Blau-Roten mitten ins weiße Herz: In einem unendlichen Harakiri bekamen die Gäste den Ball einfach nicht geklärt, standen sich teilweise selbst auf den Füßen – Gilvan Gomes hieß der lachende Nutznießer, der die Merengues hart bestrafte. Um diese 51. Minute lagen die Nerven der Madrilenen bereits blank – sie sahen sechs gelbe Karten binnen 15 Minuten, Sturmspitze Raúl De Tomás musste sogar mit Gelb-Rot vom Platz. Unfair und überhart war dieses Spiel nie, der Tabellenletzte bestrafte sich durch meckern eher selbst und erhielt in der 65. Minute den Genickbruch. Weit aufgerückt und anfällig für Konter stand Cabrera seinem Gegenspieler am Strafraum im Weg, Gomes verwandelte den fälligen aber diskutablen Elfmeter. 3:0 für Eibar!
Die Castilla wollte sich nicht aufgeben – Burgui und Jaime suchten mit ihren folgenden Torgelegenheiten das Glück – Eibar fand es. Nach einem Pfostentreffer des Tabellenelften und einer Rettungstat Yañez‘ klingelte es in der 75. Minute dann zum vierten Mal: Mikel Arruabarrena setzte nach einer weiteren Yañez-Parade nach und erhöhte zum 4:0. Die Hausherren hatten Gefallen gefunden – beim 5 und 6:0 in den Spielminuten 86 und 89 war der königliche Widerstand längst gebrochen.
Ein herber und definitiv zu harter Rückschlag für die Toril-Truppe, für die am nächsten Samstag um 18:15 Uhr gegen den Tabellensiebten aus Numancia die nächste Chance besteht, den aktuellen acht-Punkte-Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz zu verringern.
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