PaTrocK schrieb am 07. September 2013, 03:05
Also ich weiß jetzt nicht was ihr mit diesem 4-1-3-2 habt... Das wurde ein, zwei Mal gespielt und dass ist doch einfach nur eine Euphemismus für \\\"Ronaldo ist als zweiter Stürmer zu sehen\\\" und \\\"eine ZM bleibt weiter hinten\\\".
Man könnte das auch einfach als 4-3-3 bezeichnen wo der LA so weit einrückt das er als Stürmer gilt und der RA soweit zurückbleibt dass er halt mehr defensive macht.
Aber da würde man sich jetzt nur um die Bezeichnungen streiten.
...........................Benzema................ .............
..........Ronaldo................................. ...............
.................................................. ....Di Maria.....
.........................Isco..................... ....................
......................................Khedira..... .................
.............................Modric............... ..................
Marcelo........................................... .................
.................................................. ...........Arbeloa
...................Ramos.........Pepe............. ...........
............................Lopez................. ....................
Also so hab ich jetzt zum Beispiel die Aufstellung gegen Bilbao gesehen. Ich weiß nicht was da ein 4-1-3-2 sein soll?
Es war durch Arbloa auf RV und Marcelo als LV linkslastig. Es war durch Ronaldo auf LA und Di Maria auf RA linkslastig und es war durch Isco auf LZM und Khedira auf RZM linkslastig.
Ancelotti ist doch gegen Bilbao die absolut sicherste Variante gefahren. Das war die Stammformation von Mourinho mit den Nuancen verändert indem er Isco defensiver spielen ließ als es Özil auf ZOM interpretiert hätte und hat mit Modric zentraler und mit einem größeren Arbeitsraum gespielt als es Alonso getan hätte.
Für angesichts der Wichtigkeit des Spieles jetzt keine Systemrevolution. Ancelotti bestätigt dass indem er Ronaldo ganz klar nicht als solo Stürmer sieht. Wenn ich sage er ist ein \\\"Außenstürmer\\\" dann ist er ja nicht der klassische MS an sich sondern eben der Spieler, der sich wie ein zweiter Stürmer verhält.
Wenn ein Team 4-4-2 spielt, bist du dann der Meinung, dass der zweite Stürmer defensiv Aufgaben haben sollte? Und mir fehlt hier immernoch die Definition von Defensivaufgaben, die mich wirklich interessieren würde.
Ronaldo ist ein spezieller Typ.
Wer das in den letzten 10 Jahren verpennt hat, hat seine Karriere evt. nicht tief genug verfolgt - was ja auch nichts machen würde
Es gehört sehr viel Fingerspitzengefühl dazu aus solchen Charakteren deren Maximum zu fördern. Ancelotti ist sich dieser Tatsache in meinen Augen bewusst und schmiert Ronaldo grad wieder sehr viel Honig ums Maul. Das letzte was Ancelotti tut ist nach Madrid kommen und sich an Tag 1 mit Ronaldo anlegen.
Er wird ihm sicher nicht sagen er soll defensiv bis an die Grundlinie gehen und auch sicher nicht jetzt die Stürmerrolle aufbrummen weil Bale da ist, oder man seine Lieblingspostion auf einmal mit einem Winger besetzen will.
Bale schleimt auch nicht aus Spaß bei Ronaldo rum. Er ist ein wichtiger Spieler. Der Keyplayer in der Offensive. Das schmeckt euch (uns) nicht. Ihr wollt das ändern? Ich verstehe das. Aber einen Bale dazuholen um magisch das Problem von Ronaldo zu lösen halte ich für falsch. Ich bin sogar der Meinung das wir damit jetzt zweimal dieses Problem haben.
Weiters sehe ich einfach philosophisch überhaupt keinen Sinn darin an einem Spieler so viel herum zu therapieren und herum zu doktoren bis er \\\"perfekt\\\" ist.
Sowohl Özil als auch Ronaldo sind (waren) im Kader von Real Madrid ganz spezielle Figuren, weshalb sie auch so enorm polarisieren. Ich sehe das einfach nicht so. Ich betrachte Fußball einfach nicht als \\\"Wo kann ich was kritisieren und wer war individuell gut oder schlecht...\\\"
Mich fasziniert halt wie hier eine Gruppe von Menschen ein Ziel erreichen will und wie ein \\\"Boss\\\" als Trainer versucht sein Team so auszurichten, dass sie die Stärken ausspielen während sie die schwächen kaschieren.
Ronaldos schwächen wurden getragen auf anderen Schultern unter Mourinho. Das ist richtig. Dafür hat doch aber auch Ronaldo die Last von anderen Spielern in der Offensive getragen, oder? Ist das nicht auch ein Geben und Nehmen?
Es ist doch die Harmonie die es ausmacht.
Auch hier verweise ich auf den Workload des Players. Was ein Mensch in 90 Min. auf einem Fußballfeld alles bewältigen kann und was nicht. Ich sehe es nicht pauschal als erfoderlich das ein LA mit nach hinten arbeitet wenn es im System aufgefedert wird.
Ancelotti versucht das nun so, in dem er statt einer false 10 (Özil) eine leicht defensiver ausgerichtete echte 10 (Isco) einsetzt der als LZM auch den Raum hinter Ronaldo zu sichern hat in erster Instanz.
Genau darum muss auf der anderen Seite die Balance stimmen. Di Maria würde diese am optimalsten bringen, aber alle Welt erwartet dort nun Bale. Wie es nun tatsächlich aussehen wird bleibt abzuwarten. Aber ich finde diese Diskussionen über Ronaldo mühsig. Ist das selbe mit den Forderungen Khedira müsse mehr Technik haben und Arbeloa mehr Tempo im Zug zur Grundlinie...
Haben sie nicht... werden sie auch nicht... das ist nicht ihre Ausrichtung und nicht ihr Spiel. Anstatt alle Spieler dafür zu kritisieren was sie nicht sind, wäre es vllt mal ganz angenehm sie so aufs Feld zu lassen, das wir nicht vermissen was sie nicht sind sondern bewundern dürfen was sie gut machen.
Dafür braucht es aber Zeit und Konstanz sowie vertrauen für die Spieler in einem System.
Alles keine Attribute bei Real Madrid.
Nicht zuletzt auch durch die exorbitant weltfremde Erwartungshaltung der Konsumentem...öhm... ich meine Fans.
Fenomeno
schrieb am 07. September 2013, 14:49
Das hier finde ich ganz wichtig.
Es wird zu viel auf die Schwächen rumgeritten und gefordert, dass diese abgelegt werden, bzw behauptet man könnte mit diesen nichts gewinnen. Dabei werden die ganzen Stärken ausgeblendet oder relativiert. Angel geht zu früh ins Dribbling, Cristiano denkt oft nur an den eigenen Abschluss, Özil taucht ab, Xabi ist nicht der dynamischste, Khedira hat keine besondere Technik... ABER.. das sind alles richtig starke Fußballspieler und der Trainer muss versuchen das meiste aus ihnen rauszuholen und ihre Schwächen, die jeder hat, möglichst zu kaschieren.
Toli schrieb am 07. September 2013, 15:03
Cristiano kann man doch nicht mit Kehdira/Arbeloa vergleichen. bei denen wird sich die Sache nie ändern, weil man Technik nicht lernen kann. CR kann aber nach hinten arbeiten, er will es nur nicht. 2 komplett verschiedene Dinge. und solang wir nicht als Kollektiv spielen, werden wir nix gewinnen. haben letztes Jahr der BVB und bayern bravorös gezeigt.
die spieler sollten aber das Gefühl vermitteln, dass man ihnen Vertrauen kann. alles auf die Fans zu schieben ist billig. wenn man sich nacchem BVB Spiel hinstellt und sagt, man sei überrascht, dass BVB nen bisschen Fußball spielen kann, kann man nicht erwarten, dass man die Spieler dafür großartig feiert.
Jese schrieb am 07. September 2013, 15:12
Ancelotti hat doch öffentlich gesagt das er nix tun muss? Wenn man es von ihm gefordert hat, dann hat er es gemacht.
Fenomeno schrieb am 07. September 2013, 15:16
Dieses \\\"dann können wir nicht gewinnen\\\" finde ich praktisch immer unangebracht. Ich habe so viele verschiedene Teams mit verschiedenen Konzepten, verschiedene Systeme und Talentlevel gewinnen und scheitern sehen. Es gibt beim Fußball kein richtig oder falsch, oder warum entscheiden sich die Toptrainer nicht alle für die gleichen Sachen? Mourinho und Pep, die von vielen als die besten derzeit angesehen werden, treffen sogar meistens die gegensätzlichen Entscheidungen.
Wenn ein Trainer sich entscheidet, Cristiano keine oder kaum Defensivaufgaben anzuhängen, dann wird er sich das vorher wohl überlegt haben. Sein mangelndes Talent im Zweikampf und defensivem Stellungsspiel, die extra Kraft, die er dafür aufbringen müsste, obwohl sein Offensivspiel schon äußerst anstrengend ist, der geringere \\\"Spaß\\\", den er hätte und die sich auf seine Leistung auswirken würden, sein Fehlen in aussichtsreichen Positionen nach Ballgewinn, was immer ein Tor bedeuten kann. Das alles muss man mitberechnen, wenn man Ronaldo mit Defensivaufgaben belegt.
Die komplette Befreiung dieser kann man schon kritisch gegenüber stehen. Das kann ich nachvollziehen. Aber wenn man von ihm fordert, dass er Di Maria kopiert, oder auf Dortmund verweist und meckert, warum das bei uns nicht genau so aussieht, dann blendet man meiner Meinung nach eine Menge aus.