Interview

„Dass ich nächste Saison nicht hier bin, kann ich mir nicht vorstellen“

Es gibt wohl kein geeigneteren Ort für ein Interview mit Iker Casillas, als eines der beiden Tore des Estadio Santiago Bernabéu. In Real Madrids mystischem Stadion stand der 34-jährige Kapitän der Königlichen Radiosender CADENA SER in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Rede und Antwort und sprach dabei unter anderem über die Zukunft, Carlo Ancelottis Aus und die mögliche Verpflichtung von Manchester Uniteds Torhüter David de Gea.

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Iker Casillas CADENA SER
José Ramón de la Morena (l.) und Iker Casillas im Bernabéu – Foto: CADENA SER

IKER CASILLAS über…

…die Entlassung von Carlo Ancelotti: „Nun, Real Madrid ist ein anspruchsvoller Verein und der Präsident und der Vorstand werden die beste Entscheidung getroffen haben, damit der Klub sich entwickelt und weiterhin erfolgreich ist. Aber ich danke Carlo von hier aus für all das, was er für uns und Real Madrid getan hat. Ich könnte aufgrund der letzten Saison, in der ich nicht viel gespielt habe, sauer sein. Aber es geht eine großartige Person und wir hoffen, dass es ihm phänomenal ergeht. Er ist ein nobler Mensch. Ich wünsche ihm das Beste. Das hier ist sein Zuhause.“

…Rafael Benítez, der wohl aber sicher nächste Woche sein neuer Trainer wird: „Ich kenne ihn aus seiner Karriere und gelegentlich haben wir uns gegrüßt.“

…die eigene Zukunft: „Es hört sich hässlich an, wenn ich sage, dass ich einen Vertrag habe. Ich bin ruhig. Wenn der Klub nicht wollen würde, dass ich bleibe, würde er es mir sagen. Ich bin mir sicher, dass ich bleiben werde. Natürlich. Der Klub sagte mir, dass er will, dass ich weiterhin bleibe. Ich habe José Ángel Sánchez gefragt, was passieren würde und man sagte mir das. Dass ich nächste Saison fernab dieses Klubs bin, kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe bereits gesagt, dass ich meine Karriere hier beenden will. Gerne würde ich hier Schluss machen. Wenn die Dinge nicht funktionieren würden, müsste ich gehen. Ich sehe mich jedoch jetzt als gut und stark. Ich begegne der kommenden Saison, als wäre es hier die erste. Das ist meine Herausforderung. Ich bin ein Mann der Herausforderungen. Im letzten und in diesem Jahr hatte ich eine große und habe sie überwunden.“

…die mögliche Verpflichtung von Manchester Uniteds Torhüter David de Gea: „Wir müssen jeden willkommen heißen und konkurrieren. Mir gefällt es nicht, zu denken, dass wir das Bild abgeben, dass es einen Kampf zwischen Casillas und Real Madrid gibt. Ganz im Gegenteil. Was ich wirklich möchte, wäre, meine Karriere hier zu beenden. Falls De Gea kommt, würde er gut empfangen werden und wir müssen konkurrieren, wie in der Nationalmannschaft. Manchmal fragt mich Florentino, wen ich holen würde. Mir gefällt Sergio Asenjo, Sergio Rico… und auch De Gea. Über den Konkurrenzkampf bin ich erfreut. Mein Vertrag enthält keine Klausel, die besagt, dass ich Stammspieler sein muss. Ich möchte und wollte nie ein Problem für den Klub sein. Für den heutigen Tag bleibt Iker nächste Saison bei Real Madrid.“

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…Torwart-Kollege Keylor Navas: „Er ist ein Top-Torhüter und eine wunderbare Person. Aber es kann nur einer spielen. Er hatte einen großen Anteil an Levantes guter Saison und dann eine fantastische WM.“

…Pfiffe eigener Fans, die er nicht selten hinnehmen muss: „Ich verbleibe mit denjenigen, die applaudieren. Denjenigen, die pfeifen, muss man sagen, dass wir etwas gemeinsam haben: dass wir beide wollen, dass Real Madrid Spiele und Titel gewinnt. Ich denke immer, dass sich die Dinge ändern können. Und ich hoffe, dass es so sein wird, denn ich bin darauf aus, die Dinge gut zu machen. Geweint habe ich wegen der Pfiffe nicht, aber so manches Mal verließ ich den Platz stocksauer.“

…seine während der Partie gegen Valencia wütende Reaktion auf die Pfiffe: „Meine Reaktion war spontan. Es war ein harter Abend, denn wir verabschiedeten uns von der Meisterschaft. Ich war nicht glücklich.“

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Casillas platzt der Kragen

Das Verhältnis zwischen Iker Casillas un den Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu gleicht... weiterlesen

…der für ihn beste Verteidiger: „Ich habe zwei: Fernando Hierro und Sergio Ramos, ein kompletter Verteidiger und der geborene Leader. Ramos ist ein Patrimonium Real Madrids. Nicht nur wegen des Treffers im Champions-League-Finale, sondern aufgrund der zehn Jahre, die er hier ist und des Muts, den er jeden Moment zeigt.“

…die Frage, ob es ihn mehr störe, als Maulwurf bezeichnet zu werden oder die Behauptung, er sei am Ende angelangt: „Dass sie sagen, ich sei am Ende.“

…seine Beziehung zu Florentino Pérez: „Sie ist sehr korrekt, noch mehr aufgrund des Alters und mit dem Amt als Kapitän. Ich habe verstanden, dass er in diesem Jahr nicht mehr der Präsident aus dem ersten ist. Er hat mittlerweile viele Aktivitäten und kann nicht immer bei uns sein.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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