Pressekonferenz

„Die Sperre ist in unseren Augen nicht wirksam“

Real Madrid bleibt in der Causa Denis Cheryshev bei seiner Darstellung: Weder Verein noch Spieler waren über die Sperre informiert. Dies betonte Florentino Pérez auf der eigens einberufenen Pressekonferenz nochmals einschlägig. Mit Verweis auf Artikel 41 des Disziplinarkatalogs der RFEF erklärte er eine mögliche Sanktion als unwirksam.

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Florentino Pérez sieht kein Vergehen Real Madrids

Pérez verweist auf Artikel 41 des Disziplinarkataloges der RFEF

MADRID. Zieht die unerlaubte Aufstellung von Denis Cheryshev in der Copa-del-Rey-Begegnung mit Cádiz (3:1), die er aufgrund einer Gelbsperre aus der vergangenen Saison im Trikot von Villarreal nicht hätte bestreiten dürfen, nun Reals Disqualifikation aus dem Wettbewerb nach sich oder nicht? Und noch viel wichtiger, wie konnte es überhaupt zu dieser aus Madrider Sicht peinlichen und obskuren Situation kommen? Auf der von Präsident Florentino Pérez abgehaltenen Pressekonferenz erhoffte man sich eigentlich Antworten auf diese Fragen, doch das Vereinsoberhaupt bezog sich in seiner Stellungnahme, wie schon Emilio Butragueño unmittelbar nach der Partie, lediglich auf Artikel 41 des Disziplinarkataloges der RFEF, wonach eine Sanktion nur dann Gültigkeit erlangen könne, wenn der Spieler über die Sperre in Kenntnis gesetzt worden ist. Dies sei nicht der Fall gewesen.

Pérez’ Statement im Wortlaut: „In Bezug auf die Aufstellung Cheryshevs in der Partie gegen Cádiz und nach der Versammlung mit der Vereinsdirektive, will ich ihnen mitteilen, dass die Sperre der letzten Saison in unseren Augen nicht wirksam ist, weil  niemand den Spieler in Kenntnis setzte, wie es in Artikel 41 des Disziplinarkataloges der RFEF vermerkt ist. Das ist ein essentielles und grundlegendes Prinzip, dass wenn man nicht benachrichtigt, die Sperre als solche nicht gilt. Cheryshev hat niemand benachrichtigt und deshalb ist die Strafe nicht wirksam. Auch wenn wir zugeben würden, dass die Strafe wirksam ist, sollte man diese aufgrund des letzten Abschnitts des Absatzes 112 annulieren. Folglich glauben wir, dass die Sanktion nicht wirksam ist, weil sie nicht an den Spieler gemeldet wurde und aufgrund dessen wir glauben, dass Madrid keine unerlaubte Aufstellung aufs Feld geschickt hat.“

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Pérez außerdem über…

…die Frage nach einem Präzedenzfall: „Wir haben keinen Präzedenzfall. Immer wenn es eine Sperre gab, wusste es der Spieler, weil er benachrichtigt wurde. Niemand kann anzweifeln, dass der Spieler nicht benachrichtigt wurde, das macht keinen Sinn. Bei allem Respekt, es gibt eine Rechtssprechung. Der Verband oder Villarreal hätten es ihm mitteilen können, weshalb wir glauben, dass die Sperre nicht wirksam ist, da er, wie es der Kodex besagt, nicht benachrichtigt wurde.

…die Frage, ob man Einspruch einlegen werde: „Wir werden sicher das Tribunal hinzuziehen, wir haben unser Recht, uns zu verteidigen. Wenn es eine Benachrichtigung gegeben hätte oder wir glauben würden, dass jemand nicht richtig gehandelt hat, würden wir das anerkennen.“

…die Frage, ob man keine Benachrichtigung erhalten hätte: „Sie sagen, dass sie uns ein Schreiben geschickt hätten, aber das ist nicht sicher. Wir sprachen mit dem Verband und sie sagten uns, dass sie uns nichts geschickt hätten.“

…die Rolle von Rafael Benítez: „Benítez selbst schaute sich selbst alles an, dass es keine Verwirrungen gibt. Das ist etwas, dass er immer mit großer Sorgfalt tut.“

…die Frage, ob er mit dem Cádiz-Präsident gesprochen habe: „Nein, ich habe nicht mit ihm gesprochen. Sie haben im Sinne ihrer Interessen gehandelt.“

…die Frage, ob fahrlässig gehandelt wurde: „Chendo und alle, die beteiligt waren, glauben nicht, dass sie fahrlässig gehandelt haben.“

…die weitere Pokal-Saison: „Wir sind in der Phase, in der wir glauben, dass wir diesen Fall gewinnen. Die Mitglieder und Anhänger sollen sich nicht besorgen, weil das, was wir tun, machen wir für ihr Wohl und damit dieser Klub weiterhin der Beste der Welt bleibt.“

…Athletic Bilbaos Raúl García, der aus selbigem Grund nicht spielte: „Ich vermute, dass Athletic dies tat, weil sie darum wussten, da Atlético sie benachrichtigt hat. Die Norm sagt, dass, wenn der Spieler nicht benachrichtigt wurde, man es nicht weiß.“

…Denis Cheryshev: „Er ist ruhig. Ich habe nicht mit ihm gesprochen, aber andere schon. Der Spieler wusste nichts, es war eine Unwägbarkeit und wir glauben, dass wir nicht Schuld sind. Die Norm ist sehr klar und wir wollen niemandem die Schuld geben.“

…Gerárd Piqué, der erneut mit einem provozierenden Tweet auf sich aufmerksam machte: „Ich kommentiere diese Dinge nicht.“

…die Frage, ob er sich den Dingen stellen werde: „Immer wenn solche Dinge vorfallen, werde ich mich stellen, um der Transparenz des Klubs willens. Damit dieser immer transparent bleibt, solange ich Präsident bin.“

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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