
Die Ausgangslage
MADRID. Das nächste „Derbi madrileño“ steht an und wieder ist eine Trophäe zu vergeben. Im Rückspiel zwischen Meister Atlético Madrid und Pokalsieger Real Madrid gibt es für die Blancos nur eine Devise: der zweite Titel in dieser Spielzeit soll her. Ist die Ausgangslage nach dem späten Ausgleichstreffer von Raúl García, der die Führung von James Rodríguez egalisierte, nicht schon schwer genug, störten die Abgangsdiskussionen um Ángel Di María und Sami Khedira die Vorbereitung auf das Spiel erheblich. Zwar stehen beide Spieler im 22 Mann umfassenden Kader von Trainer Ancelotti, die Zukunft des Duos ist aber weiter offen. Zum Aufgebot, das alle Spieler bis auf Langzeitpatient Jesé Rodríguez umfasst, zählt auch Cristiano Ronaldo. Der Weltfußballer musste im Hinspiel aufgrund einer Oberschenkelblessur zur Pause in der Kabine bleiben, absolvierte jedoch das komplette Abschlusstraining und ist einsatzbereit. Änderungen werde es nach Auskunft von Ancelotti im Vergleich zu Dienstag auf jeden Fall geben. Spanische Medien spekulieren auf einen Bankplatz für Xabi Alonso, James oder Di María kommen als Kandidaten auf die vakante Position in Frage. Sein Pflichtspiel-Debüt im Dress der Madrilenen könnte Keylor Navas feiern.
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Insgesamt wirkte das Spiel der Mannen von „Carletto“ zwar sehr gefällig, Verbesserungspotential ist dennoch vorhanden. Trotz hohen Ballbesitzes und optischer Überlegenheit kamen Ronaldo und Co. nur selten richtig gefährlich vor das Gehäuse der „Rojiblancos“. Zu statisch und ohne den nötigen Esprit im letzten Drittel konnte das engmaschige Abwehrnetz von „Atléti“ nur selten geknackt werden. Erst mit der Einwechslung von Di María gewann das Angriffsspiel an Durchschlagskraft und folgerichtig gelang auch der Führungstreffer. Zu beanstanden war aber vor allem wieder einmal das Verhalten bei Defensivstandards. Wie beim Champions-League-Finale im Mai resultierte der Gegentreffer nach einem hohen Ball. Der italienische Cheftrainer rechnet erneut mit einer sehr destruktiven Taktik der „Colchoneros“ und hofft auf eine konzentrierte Abwehrleistung seiner Mannschaft und mehr Effizienz im Umschaltspiel.
Atlético selbst präsentiert sich eher zurückhaltend und reicht die Favoritenrolle weiter. Laut Atlético Coach Diego Simeone stünden die Chancen trotz des Auswärtstreffers seines Teams weiterhin bei 50:50. Da Real immer in der Lage sei ein Tor zu erzielen, wäre es fatal auf ein 0:0 zu spielen. Gegenüber der MARCA äußerte er sogar, dass die Rot-Weißen mit den Königlichen eigentlich gar nicht mithalten könnten. Understatement vor dem Showdown. Der Arbeiterverein aus der spanischen Hauptstadt sieht sich in der Rolle des aufmüpfigen kleinen Klubs, der den großen Nachbarn ärgern will. Im Estadio Vicente Calderón erwartet die Merengues ein heißer Tanz. Man wird, wie so oft in den vergangenen Duellen, auf einen kompakten und sehr aggressiven Gegner treffen. Das disziplinierte und sehr körperliche Spiel des Meisters, oftmals auch an der Grenze des Erlaubten, bereitete den Blancos in den letzten Partien viel Kopfzerbrechen.
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Die Stimmen vor dem Spiel
Real Madrid
Carlo Ancelotti: „An dem Spiel wird sich im Vergleich zum Dienstag nicht viel ändern. Wir sind mittlerweile an das Spiel Atléticos gewöhnt. Sie haben aufgrund des Ergebnisses einen Vorteil, aber ich denke nicht, dass sie irgendwas an ihrer defensiven Spielweise verändern. Wir müssen besser verteidigen, schneller kontern und unsere Vorteile aus den vielen Fouls, die es mit Sicherheit wieder geben wird, ziehen.“
Luka Modric: „Seitdem ich hier bin, konnten wir einmal die Supercopa gewinnen. In meinem ersten Spiel. Hoffentlich können wir am Freitag die nächste gewinnen. Ich bin sehr zuversichtlich und es wäre wichtig, um weitere Erfolge in dieser Saison zu feiern. “
Daniel Carvajal: „Mit dem Champions-League-Sieg hat sich ein Traum für jeden Madridista erfüllt. Wir wollen diesen Weg weitergehen und Titel mit ihnen feiern. Einen haben wir schon, fünf warten noch. Wir werden alles geben, um unseren Fans weitere Freuden zu machen.“
Atlético Madrid
Diego Simeone (Trainer): „Wir sind in diesem Jahr ein neues Team und mir gefällt es nicht, den Leuten Lügen zu erzählen. In diesem Jahr konkurrieren wir nicht mit Real Madrid und dem FC Barcelona. Diese Mannschaften sind weitaus stärker und spielen in einer anderen Liga. Unser Ziel ist Platz drei. Daher wäre es natürlich eine tolle Sache, die Supercopa zu gewinnen.“
Enrique Cerezo (Präsident): „Das 1:1 stellt keinen Vorteil für uns da. Natürlich würde uns ein 0:0 reichen, aber wir wissen um das Offensivpotential Reals. Sie werden mit Sicherheit treffen, weshalb auch wir Initiative ergreifen und auf ein Tor spielen müssen. Ich freue mich auf ein schönes Fußballspiel.“
Jesús Gámez (Verteidiger): „Es wird ein umkämpftes Spiel. Ich glaube nicht, dass wir im Hinspiel zu hart gespielt haben. Wir sind eben eine Mannschaft, die um den Ball kämpft. Wir sind nicht aggressiv, sondern arbeiten auf dem Feld einfach mit hoher Intensität.“
Statistiken und Besonderheiten
- AUSWÄRTS ZUHAUSE: Atlético im Heimvorteil? Von wegen! Die Bilanz im Calderón spricht klar für die Königlichen. Seit nunmehr 15 Jahren hat man in der Spielstätte des Lokalrivalen nicht mehr verloren. Aus dem Jahr 1999 datiert eine 1:3 Auswärtsniederlage.
- TITEL UND TITELTRÄGER: In der 31. Auflage im Duell zwischen Meister und Pokalsieger könnten die Blancos mit einem Sieg und ihrem zehnten Titel bis auf einen Erfolg an Rekordchampion Barcelona heranrücken. Für Atlético wäre es die zweite Supercopa.
- MEISTER ALS FAVORIT: Bisher setzte sich in der Geschichte der Supercopa 19 Mal der Meister und 11 Mal der Pokalsieger durch.
- WARTEN AUF BENZEMA: Kurios: Der französische Stürmer wartet seit fast vier Monaten auf ein Tor im Real-Trikot. Sein letztes erzielte er am 23. April gegen den FC Bayern München im Hinspiel des CL-Halbfinals.
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- Seite 1 Vorbericht zum Rückspiel der Supercopa de España 2014
- Seite 2 Personal und voraussichtliche Aufstellungen
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