
Frühe Anstoßzeit, müder Kick, torlos zur Pause
GETAFE. 12 Uhr in Spanien und Real Madrid spielt. Seltene Anstoßzeit, entsprechende Spielweise: viel schläfriger Standfußball, wenig Wach-Effekte. Auch nicht in Reals, nur auf zwei Positionen geänderten Startelf: Casillas (für Navas) – Carvajal, Varane (für Pepe), Ramos, Marcelo – Isco, Kroos, James – Bale, Benzema, Ronaldo.
Den ersten Durchgang kann man getrost streichen. Zwar sammelten sich bis zum erlösenden Pausenpfiff 14:2 Abschlüsse an, jedoch (bis auf Toni Kroos‘ Lattenkracher) nie wirklich Gefährliches. Real schläfrig und Getafe auch nur halb anwesend, fand nach vorne gar nicht statt. Vor allem Cristiano Ronaldo gab einen relativ lethargischen Eindruck ab, stand oft nur und versuchte sich an halb-ernst gemeinten eins-gegen-eins-Szenen. Aber auch die restlichen Vordermänner bekleckerten sich nicht mit Ruhm. So riss mal wieder eine Serie: In den letzten 17 Liga-Partien konnte Madrid immer mindestens ein Tor beisteuern, haute stand es zur Pause 0:0, womit die Bestwerte von Bilbao (18, 1931) und Atlético (19, 1951) bestehen bleiben.
Einzig Marcelo und James schien es am Vorabend früh ins Bett gezogen zu haben. Ansprechende Leistung von beiden, die viele Wege gingen und gute Pässe spielten. Doch auch ihnen fehlte das Abschlussglück: Ein guter Marcelo-Schuss mit Rechts ging drüber, eine James-Flanke fand keinen Abnehmer und ein späterer Abschluss des Kolumbianers (nach klasse Benzema-Vorarbeit) wurde geblockt. Allmählich wachten die Gäste auch immer mehr auf, aber trotz höherer Anteile und kompletter Harmlosigkeit Getafes blieb es bei einem torlosen wie einschläfernden Geschehen. Vor allem Codina entpuppte sich als Spielverderber, weil er das wenige, was aufs Tor kam, stets zu entschärfen wusste – Benzema, Bale und Isco versuchten es noch bis zur Halbzeit, scheiterten aber am Hintermann der Hausherren.
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Real wacht und dreht auf, sichert sich Hinrunden-Meisterschaft
Carlo Ancelotti hatte genug gesehen. Wollte man die Hinrunden-Meisterschaft nicht mehr aus der Hand geben, musste mehr getan werden – und die Blancos erhöhten nach der Pause Druck und Spielfluss zunehmends. Nach viel Standfußball zeigte die beste Offensive der Liga nun wieder mehr Abwechslung – gutes Außenspiel mit Hinterlaufen und Flanken, geschlossene Kombinationen durchs Zentrum, flinke Konter. Die Erlösung folgte dann in der 63. Spielminute. Bis dahin gab erst Bale eine gute, jedoch abgewehrte Flanke, dann war Codina erst gegen Benzema (nach tollem James-Pass) zur Stelle und dann gegen den Kolumbianer selbst. Aber nach rund einer Stunde war auch Getafes Bester Mann geschlagen, wobei Real beim 1:0 die ganz großen Geschütze auffuhr. Ronaldo von außen, Isco leitete weiter auf James, der Benzema in den Strafraum schickte, der Franzose mit genialem Dribbling und dem Pass vors Tor, wo CR7 inzwischen seinen Weg hingefunden hat, um die Kugel zur Führung einzuschieben. Und plötzlich lief’s! Kombinationen, kleinere Tricks, Angriffe wie vom Fließband. Und vier Minuten später: das 2:0! Dieses Mal per Konter! Mit Spieler des Tages James als genialen Flankengeber und Bale als eiskalten Vollstrecker, so wird’s gemacht!
Nach schlechter erster Hälfte verbesserte sich auch Ronaldo stetig, setzte wenig später einen Freistoß knapp neben den langen Pfosten und durfte in der 79. ein zweites Mal jubeln. Die Stadtnachbarn hatten längst die weiße Fahne ausgepackt und ließen James mal wieder viel Zeit. Madrids Nummer 10 sah die 7 und bediente diese ideal per Flanke – und Ronaldo per Kopf zum 3:0 und seinem insgesamt schon 36. Saisontor (im 30. Einsatz).
Das Spiel war natürlich entschieden und Ancelotti nahm endlich von seinen Wechseln Gebrauch. Zuerst kam Sami Khedira für Isco, wenig später schenkte er Asier Illarramendi und Geburtstagskind Nacho Fernández einige Minuten. Der müde Toni Kroos (heute mit einigen Fehlpässen, aber dennoch solide) und Marcelo (im zweiten Durchgang etwas abgetaucht, zuvor bravurös) wichen. Das Spiel plätscherte aus, hatte neben einem groben Foulspiel an Bale aber noch einen letzten Wachmacher – Leder an Aluminium, doch der drittschlechtesten Offensive der Liga wurde der Ehrentreffer verwehrt.
Ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen, sorgten die Blancos nach dem enttäuschenden Aus im Pokal wieder für ein zufriedenstellendes Ergebnis, das (trotz einer Partie weniger) die 34. Hinrunden-Meisterschaft bedeutete. 23 Mal wurde einige Monate später auch die Meisterschaft gefeiert, der die Königlichen nach dem Pokal-Aus noch mehr Aufmerksamkeit schenken können (auch wenn das im ersten Durchgang so nicht zu spüren war). Denn statt in der kommenden Woche das Viertelfinale gegen Barcelona anzugehen, heißt der nächste Gegner Córdoba (24. Januar, 16 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker).
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