Kommentar

Fünf Gründe, warum Real Meister wird

Fünf schläfrige Minuten beenden nicht nur eine 284 Tage anhaltende Serie, sondern verhindern ein gewaltiges Statement im Kampf um Spaniens Krone. REAL TOTAL nennt fünf Gründe, warum das Team von Zinédine Zidane trotz der späten 1:2-Pleite beim FC Sevilla Meister wird.

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Aitor Alcalde/Getty Images
Real steht trotz der Pleite in Sevilla noch an Spaniens Spitze – Foto: Aitor Alcalde/Getty Images

1. DER SPIELPLAN

Auch nach dem 1:2 im Hexenkessel Ramón Sánchez-Pizjuán hat der Rekordchampion noch alles in seinen eigenen Händen. Der Rückrunden-Spielplan macht Mut, denn die Blancos (40 Punkte) empfangen ihre drei ärgsten Meisterschaftskonkurrenten – FC Sevilla (39 Punkte), FC Barcelona (38) und Atlético Madrid (34) – im heimischen Santiago Bernabéu. Verliert man keines dieser drei Spiele mit den eigenen Fans im Rücken, ist man auf einem ordentlichen Weg. Geht man gar als Sieger vom Platz, dürfte der Titeltraum real werden – vorausgesetzt man vermeidet dämliche Stolperer gegen Underdogs. Zum Vergleich: Sevilla muss gegen alle Top-Teams auswärts ran, Barça erwartet neben der Herausforderung im Bernabéu noch der Gang ins Vicente Calderón.

2. DER FAKTOR ZIDANE

Obwohl viele Kritiker Zidane die Meriten absprechen und die Ansicht vertreten, der Franzose sei durch Glück zu dem historischen Lauf von 40 Spielen ohne Niederlage gekommen, ist eines unbestritten: Er hat einen für tot erklärten Haufen von Stars zu einer Einheit geformt und dem Madridismo binnen zwölf Monaten drei Trophäen beschert. Eine Pleite macht sein Charisma nicht zunichte. Sein Wissen als Trainer mag weiterhin ausbaufähig sein, das betont auch er selbst immer wieder, aber die Spieler lieben ihn und leisten seinen Worten bedingungslos Folge. Er muss ohnehin nicht viele finden, weil er mit Ruhe vorangeht. Panikmache kommt für den 44-Jährigen nicht infrage. Außerdem ist Zidanes Umgang mit der Presse so exzellent, dass keine Störfeuer von außerhalb zu erwarten sind.

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3. DER KADER

Selten war ein Real-Kader so ausgeglichen wie der aktuelle. Zidane hat durch sinnvolle Rotationen in der Hinrunde eine ideale Balance geschaffen. Zwar gibt es nach wie vor unantastbare Spieler, doch bis auf den noch immer nicht richtig fitten Fábio Coentrão nimmt keiner eine unwichtige Rolle ein. Akteure wie Mateo Kovačić und Lucas Vázquez haben in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorne gemacht, Neuzugänge wie Marco Asensio und Mariano Diáz sind schon mehrfach als äußerst nützlich in Erscheinung getreten. Verletzungen wie die von Gareth Bale fallen dadurch kaum ins Gewicht. Sogar einem ehrgeizigen Dauerbrenner wie Cristiano Ronaldo bietet sich die Möglichkeit, zu pausieren und erneuten Ermüdungserscheinungen zum Saisonende vorzubeugen.

Allein die Tatsache, dass alle Feldspieler bis auf Coentrão schon mindestens ein Tor erzielt haben, streicht die Qualität und die Wichtigkeit jedes Einzelnen hervor. Dagegen hängt bei Barça momentan viel von der Tagesform eines Lionel Messi oder Luis Suárez ab. Neuzugänge wie Paco Alcácer sind noch nicht einmal integriert, andere wie Ivan Rakitic, Jérémy Mathieu oder Aleix Vidal spielen unter Trainer Luis Enrique überhaupt nicht (mehr). Sevillas neu formiertes Team funktioniert hervorragend, muss bei der zusätzlichen Belastung durch die Champions League jedoch erst einmal diese Leistungen bestätigen. Die Qualität in der Breite des Kaders und die Abstimmung untereinander – Reals Spieler kennen sich länger und besser – spricht für den Tabellenführer.

4. KEIN REKORD-GEREDE MEHR

Irgendwann musste der königliche Höhenflug zu Ende gehen. Dass sich Fans und Presse in den vergangenen Wochen immer wieder die Frage stellten, wann Real denn einbreche, ging – auch wenn sie stets das Gegenteil behaupteten – nicht spurlos an den Spielern vorbei. Man hatte vor allem zuletzt bei der Klub-WM und den Auswärtsspielen in Sevilla das Gefühl, die Mannschaft spiele verkrampft und mit dem Gedanken im Hinterkopf, sie dürfe nur nicht verlieren. Jetzt ist die Serie gerissen. Unglücklich, ja, weil fünf unachtsame Minuten am Ende einen „Big Point“ zunichte gemacht haben, doch zumindest liegt der Fokus fortan wieder auf dem wirklich Wichtigen: dem Titel. Und da der Patzer gegen die Andalusier keineswegs durch eine schlechte Kollektivleistung zustande kam und in den nächsten Wochen lösbare Aufgaben warten, ist nicht davon auszugehen, dass das Team nun in ein Loch stürzt.

5. DER HUNGER

Bei einem Spiel weniger einen Punkt Vorsprung vor Sevilla und zwei vor Barcelona – es gibt weitaus schlechtere Ausgangslagen. Andererseits macht es nach 18 Spieltagen in der Primera División überhaupt keinen Sinn, auf die Tabelle zu blicken. Entscheidend wird in dieser Saison der Hunger auf den Titel sein. Sevilla mit seinem positiv ausgeflippten Jorge Sampaoli an der Seitenlinie hat zweifellos gezeigt, hungrig zu sein. Real in der nun fast beendeten Hinrunde aber auch. In dem Wissen, dass es äußerst schwierig ist und einer Menge Glück bedarf die Champions League zu verteidigen, haben die Klubverantwortlichen, der Trainer und die Mannschaft zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit die Meisterschaft zur obersten Priorität ernannt. Alle sind sich darüber im Klaren, dass Nummer 33 im Jahr 2017 einfach fällig ist.

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Kommentare
Wollen WIR es hoffen .Mein Wunsch wäre ja die CL und LaLiga was natürlich extrem ist aber der LaLiga Titel wäre schön der HAMMER .Und ja bin echt überrascht wie sich KOVACIC ,VAZQUEZ ,ASENSIO , DÍAZ weiterentwickelt haben .Und auch ISCO echt der HAMMER wenn er spielt und JAMES war in seinem letzten Spiel auch endlich wieder HAMMER .Nur finde ich das immer noch zu wenig rotiert wird und das auf den Positionen von MODRIC ,KROOS ( der im letzten Spiel einfach kaputt wirkte ) , BENZE ( der langsam wieder kommt ) und RONALDO ( der nicht mehr der alte ist ) leider besonders .Man muss ISCO und JAMES einfach öfter spielen lassen und zu RONALDO weiß nicht was los mit ihm ist .Manchmal denke ich das es das war es geht bergab aber dann denke ich man der ist so fit das kann es nicht sein .Zurzeit müsste man ihn eigentlich draußen lassen aber dann gibt es Ärger weil man ihn in seiner Karriere immer machen lassen hat .Ich hoffe einfach das er in der wichtigen Endphase oder besser ab den Spielen gegen Neapel wieder aufblüht .Im Moment ist er eine große Schwäche von UNS da er nicht mal mehr die Tore am Fließband macht wie vor einem Jahr und was für die Defensive hat er ja noch nie gemacht aber damals machte er es mit Toren in fast jedem Spiel weg und die Saison traf er in gerade mal " ( für RONALDO Verhältnisse) 7 Lligaspielen 12 mal und davon glaube ich 5 Elfer und genau das denke ich lässt ihn irgendwie verkrampft wirken vor dem Tor .Seine coolness vor dem TOR ist komplett verloren gegangen .Ich hoffe das er am besten schon gegen Vigo damit anfängt sie wieder zu erlangen .HALA MADRID
 
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