
„Manchmal denke ich: Ja, mein Image kostete mich viel“
MADRID. Er wird geliebt, er wird gehasst. Über keinen Fußballprofi wird anno 2012 wohl so kontrovers diskutiert und debattiert, keiner polarisiert so dermaßen wie Real Madrids Superstar Cristiano Ronaldo. Auf dem Platz eine erbarmungslose Tormaschine. Abseits des Platzes stets perfekt gestylt, was ihm auch schon einige Engagements als Männer-Model sicherte. Ob er den Menschen auf der Welt so gefällt, steht auf einem anderen Blatt. Zumindest über sage und schreibe 50 Millionen Fans auf Facebook konnte CR7 bis dato bereits in seinen Bann ziehen (Nummer eins aller Sportler auf der Welt). Doch am anderen Ufer befinden sich um den Globus herum nun mal auch mindestens so viele, wie viele ihm auf dem beliebten sozialen Netzwerk den gehobenen Daumen entgegenstreckten.
Und die, die Ronaldo entschieden ablehnen, tun es insbesondere aufgrund seines arrogant wirkenden Auftretens – ob auf dem Platz oder auf den Straßen, bedingt vor allem durch sein Äußeres, auf das Cristiano eben sehr großen Wert legt. Sein Ex-Teamkollege bei Manchester United, Wayne Rooney, sagte beispielsweise vor nicht allzu langer Zeit, dass sich der Portugiese in jedem Spiegel betrachtet habe, an dem er vorbeiging. Dass ihm sein scheinbar arrogantes Image in den letzten Jahren geschadet hat, scheint unbestritten. Der Weltstar meinte selbst dazu: „Deswegen will ich nicht weinen, aber manchmal denke ich: Ja, es kostete mich viel. Es ist eine Frage, auf die ich nie eine hundert Prozent richtige Antwort gebe, weil ich es manchmal wirklich nicht weiß. Aber ich denke nicht, dass es den Menschen gestattet ist, meine Persönlichkeit zu verändern.“
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„Ich würde mich gerne mit den Kritikern zusammensetzen“
Möglicherweise nimmt sich der Angreifer der Sache ja intensiv an und versucht sich, etwas an sich zu ändern. Denn: „Manchmal akzeptiere ich vielleicht, dass ich ein schlechtes Image auf dem Platz habe, weil ich zu ernst bin.“ Zugleich betonte er aber unmissverständlich: „Aber wenn man mich wirklich kennt, wenn man mein Freund ist und ich jemanden bei mir Zuhause habe, der mit mir den Tag verbringt, wird derjenige merken, dass ich es hasse, zu verlieren. Ich war mit meiner Freundin im Swimming Pool und ab und zu machen wir da ein Wettschwimmen. Manchmal muss man ihr die Möglichkeit geben, glücklich zu sein, aber ich gewinne weil ich es nicht mag, zu verlieren. Es ist einfach wie es ist. Wenn man sich mich auf dem Platz vorstellt, gegen andere Mannschaften, ist es nicht erlaubt, sie gewinnen zu lassen. Ich bin ein wettbewerbsfähiger Mann und oft interpretieren die Menschen das in einer anderen Art und Weise, was mir schmerzt, ich mag es nicht. Aber ich muss damit leben. Ich bin an Leuten, die mich als arrogant bezeichnen, interessiert, aber auch nicht an allen. Eines Tages würde ich mich gerne mit ihnen zusammensetzen und mit ihnen sprechen, um festzustellen, auf welche Art sie mich arrogant finden. Sich so zu unterhalten, an einem schönen Ort, um mich mal kennen zu lernen, verstehen Sie? Denn ich denke, sie müssen das mal mit mir machen, um zu wissen, wer der echte Cristiano ist.“
Cristiano Ronaldo vermutete abschließend zu wissen, weshalb sich die Gemüter um seine Person derart erhitzen: „Ich lerne aus meinen Fehlern, das ist das Leben. Wissen Sie, manchmal bin ich das Opfer, weil man den echten Cristiano nicht kennt. Aber das ist eben ein Teil meines Lebens, das bin ich.“
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