
Benzema sagt vor Gericht aus
PARIS/MADRID. Als Rafael Benítez sein Starensemble um 11 Uhr zum ersten Training vor dem Auswärtsspiel beim FC Sevilla (Sonntag, 20:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) begrüßte, war Karim Benzema nicht mit von der Partie. Der 27-Jährige räumte stattdessen vor einem Gericht in Versailles ein, in die Erpressungsaffäre um ein Sexvideo seines französischen Teamkollegens Mathieu Valbuena verwickelt gewesen zu sein!
[DIRECT] Sex-tape Valbuena: Benzema a reconnu en garde à vue être intervenu dans le chantage (proche dossier) https://t.co/GKXwKGIJPi #AFP
— Agence France-Presse (@afpfr) 5. November 2015
„Er hat nichts damit zu tun“, hatte Benzema-Anwalt Sylvain Cormier noch am Mittwoch beschwichtigt, als sein Klient in der Nähe von Paris in Polizeigewahrsam genommen war. Es hieß, der Torjäger werde gegen Abend freigelassen und dürfe zurück nach Madrid reisen. Dann die Kehrtwende: Benzema verbrachte die Nacht auf der Wache und wurde am frühen Donnerstagmorgen einem Richter vorgeführt. In dessen Anwesenheit gab er laut übereinstimmenden Medienberichten aus Frankreich zu, Kontakt zu den bereits inhaftierten Erpressern gehabt zu haben.
Gleichzeitig stellte er sich aber ebenfalls als Opfer der Erpressung dar. „Benzema hat zugegeben, auf Drängen eines alten Freundes mit Valbuena gesprochen zu haben. Der Freund war zuvor von drei Erpressern angesprochen worden, die im Besitz des Sex-Videos waren“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP eine „nahestehende Quelle“.
Freundschaftlicher Rat oder Erpressung?
Valbuena hatte im Juni Anzeige erstattet, nachdem ihm ein Unbekannter gedroht hatte, ein intimes Video zu veröffentlichen, das Valbuena von Leuten aus seinem Umfeld entwendet worden war. Laut Ermittlerkreisen kontaktierten die drei Erpresser Benzema über dessen Bruder. Benzema informierte daraufhin seinen Mitspieler am 5. Oktober bei einem Treffen der Nationalmannschaft vor den Spielen gegen Armenien und Dänemark über die Existenz des Videos. Offen ist jedoch, ob dies in freundschaftlicher Absicht geschah oder mit dem Ziel, Valbuena zur Zahlung der kolportierten 150.000 Euro zu bewegen. Mit einem Jahresgehalt von acht Millionen Euro netto ist der gebürtige Lyoner zumindest alles andere als zwingend auf eine Summe dieser Größenordnung angewiesen.
Der Untersuchungsrichter will nun so schnell wie möglich klären, inwieweit Benzema in die Erpressung involviert war. Von einer Beschuldigung mit einer Anklage bis hin zu einer Freilassung ohne jegliche Konsequenzen scheinen zahlreiche Szenarien möglich zu sein. Fakt ist: Sowohl beim französischen Verband als auch bei Real Madrid sorgt diese Erpressungsaffäre für Beunruhigung. REAL TOTAL bleibt dran!
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