
Die Ausgangslage
VIGO. „Die Meisterschaft wird sich am letzten Spieltag entscheiden“, sagte Carlo Ancelotti im Laufe der Saison mehrfach überzeugt. Der italienische Cheftrainer der Königlichen wird sich aller Voraussicht nach nicht irren. Allerdings wird sie sich – davon geht mittlerweile alles und jeder aus – zwischen Atlético Madrid und dem FC Barcelona entscheiden. Real Madrid hat sich mit den zwei Unentschieden gegen den FC Valencia (2:2) und bei Real Valladolid (1:1) von seinen Rivalen aus dem Titel-Rennen verabschiedet. Zwei Spieltage stehen in Spanien noch aus, sechs Punkte werden dabei verteilt. Das weiße Ballett liegt einen Zähler hinter den Katalanen und satte vier hinter den „Rojiblancos“. Aller Voraussicht nach zu viel, um noch etwas reißen zu können.
Meister werden können die Merengues nur noch, wenn…
…sie ihre beiden Spiele gewinnen (90 Punkte insgesamt) und Atlético aus den Spielen gegen Málaga und Barcelona nur einen Zähler holt oder zweimal verliert. Dann stünde der Stadtnachbar am Ende bei 89 bzw. 88 Punkten. Unabdingbar ist jedoch auch, dass Barça neben einem theoretischen Sieg gegen Atlético am letzten Spieltag heute gegen Elche (19 Uhr) entweder eine Pleite einsteckt oder zumindest remis spielt. Lionel Messi und Co. würden die Spielzeit somit mit 88 oder ebenfalls 89 Zählern beenden.
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Kurz und knapp gilt für die heutige 37. Runde: Schlägt Atlético Málaga (19 Uhr), ist aus Sicht der Königlichen alles vorbei. Drei Punkte und die Mannschaft von Diego Simeone könnte von Real nicht mehr überholt werden. Tritt jedoch einer der beiden geschilderten Fälle ein und das weiße Ballett ist nach 38 Spieltagen Champion, würde dies zweifelsohne einem kleinen Wunder gleichen. Denn auf der Rechnung haben den Rekordmeister aktuell die wenigsten. Oder: Ob das überhaupt welche haben? Sogar die Real-Stars selbst haben den Glauben an den Liga-Gewinn verloren, weswegen sie den Fokus allmählich auch ausschließlich auf das so enorm wichtige Champions-League-Finale in 13 Tagen gegen Atlético richten.
Gespielt werden müssen die verbleibenden 180 Liga-Minuten dennoch, daran führt kein Weg vorbei. Bevor die Madrilenen Espanyol Barcelona am kommenden Sonntag zum Liga-Abschluss im Santiago Bernabéu begrüßen, steht heute Abend das letzte Auswärtsspiel beim vor dem Spieltag Tabellenachten Celta Vigo (19 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) auf dem Programm. Ohne ein klares Ziel gehen die Königlichen das Match aber nicht an. Im Gegenteil: Nach den jüngsten Enttäuschungen und Punkteverlusten sitzen Ärger und Frust tief. Trotz der angespannten personellen Situation (Mehr auf Seite 2) will sich die Ancelotti-Truppe beides unbedingt vom Leib schießen, die Konzentration und Intensität mit Blick auf das Endspiel in der Königsklasse aufrecht erhalten und mit zwei Erfolgen Selbstvertrauen tanken. Celta gegen Real: das erste von zwei Warm-Ups vor dem Showdown in Lissabon!
Mitdiskutieren: Auch im Forum sind die „Liga-Lichter“ noch nicht aus!
Die Stimmen vor dem Spiel
Real-Coach Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz: „Celta wird mit einer klaren offensiven Ausrichtung spielen. Wir müssen in der Defensive solide sein und das Spiel kontrollieren. Ich erwarte einen guten Gegner. Celta hat sehr schnelle Spieler. Wir müssen in der Liga nach den letzten zwei Unentschieden reagieren. Mit den Remis ist die Mannschaft nicht zufrieden. Wir haben wichtige Punkte verloren. Jetzt muss gewonnen werden! Wir werden versuchen, das Maximum rauszuholen, denn mathematisch kann alles passieren. Es gab viele Überraschungen. Wir müssen bereit sein, sollte es weitere geben.“
Xabi Alonso betonte nach dem Remis in Valladolid bereits: „Die Meisterschaft hat sich für uns praktisch erledigt. Es müssten schon verrückte Ergebnisse geschehen, dass wir noch den Titel gewinnen könnten. Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir in der Liga – obwohl sie verloren scheint – nicht die Intensität rausnehmen, denn wir können sonst den Hebel für das eine Spiel nicht mehr umlegen. Wir müssen jetzt trotzdem in jedem Spiel alles geben.“
Sergio Ramos pflichtete bei: „Der Liga-Titel ist so gut wie verloren, aber solange einer mathematisch nicht Meister ist, ist Real Madrid dazu gezwungen, zu kämpfen.“
Celta-Trainer Luis Enrique: „Dieses Spiel ist sehr anregend. Wegen dem Gegner und dem 90. Jahrestags des Vereins. Das ist ein bedeutender Tag für den Celtismo.“
Nolito, Angreifer des Tabellenachten, der Sympathien für den FC Barcelona besitzt: „Gegen Real Madrid gewinnt man nicht jeden Tag. Daher wäre es spektakulär, wenn die drei Punkte hier bleiben würden. Das letzte Unentschieden hat Madrid ein wenig aus dem Kampf um den Titel gezogen, aber Madrid kommt hierher, um zu gewinnen, weil man in der Welt des Fußballs nie weiß, was alles passieren kann.“
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Statistiken und Besonderheiten
- BLANCOS SCHWÄCHELN IN VIGO: Gut sieht die Bilanz nicht aus, was die bisherigen Auswärtsspiele bei Celta Vigo betrifft. Von 47 Gastauftritten wurden 22 verloren und nur 15 gewonnen. Zehnmal gab es ein Unentschieden. Insgesamt kommt Real Madrid gegen die Galicier in 95 Aufeinandertreffen auf 52 Siege, 15 Remis und 28 Pleiten.
- CELTA AUSWÄRTS BESSER: Ist es von Vorteil, dass die Königlichen heute bei Celta Vigo gastieren und sie nicht im Bernabéu empfangen? Zumindest stehen die Galicier in der Auswärtstabelle mit einem guten sechsten Rang (acht Siege, null Remis, zehn Niederlagen; 24 Punkte) wesentlich besser da als in der Heimtabelle. Dort befinden sie sich nur auf dem 16. Platz (fünf Siege, sieben Remis, sechs Niederlagen; 22 Punkte).
- ENRIQUE VS. ZIDANE: Wie schon in der Hinrunde: Wiedersehen zwischen Celta-Coach Luis Enrique und Reals Assistenztrainer Zinédine Zidane! Enrique trug einst das Trikot des FC Barcelona und geriet 2002/03 als Profi auf dem Rasen heftig mit „Zizou“ aneinander.
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- Seite 1 Vorbericht zum 37. Spieltag gegen Celta Vigo
- Seite 2 Personal und voraussichtliche Aufstellung
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