Transfer

López-Berater: „Uns wurde nichts mitgeteilt – eine Frist gibt’s nicht“

Manuel García Quilón, der Berater von Diego López, weist die Berichte um seinen 32 Jahre alten Schützling zurück. Real Madrid habe seinem Torhüter eine 72-stündige Frist gegeben, sich einen neuen Klub zu suchen, lauten die aktuellen Schlagzeilen. „Wir wissen nichts davon“, stellte Quilón klar und betonte, dass López bleiben werde, sofern es keine konkrete Offerte gebe.

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Diego López
Wird Diego López den Königlichen den Rücken kehren?

Berater schiebt Berichten einen Riegel vor

MADRID. Die Akte Diego López. Von der spanischen Sportpresse hinauf beschworen oder muss der 32-Jährige, der doch erst vor anderthalb Jahren vom FC Sevilla zu seinem Jugendverein zurückkehrte, Real Madrid tatsächlich verlassen? Fest steht: Die Verpflichtung von Keylor Navas steht unmittelbar bevor. Tomás Pérez, Vizepräsident von Navas-Klub UD Levante, teilte gestern Abend mit: „Sein Wechsel nach Madrid ist eine Frage von Stunden.“ 72 dieser Stunden habe der Champions-League-Sieger gemäß diverser Medienberichte seinem Torhüter López gegeben, sich einen neuen Klub zu suchen. An Offerten dürfte es dem letztjährigen Schlussmann in der Primera División nicht mangeln: sowohl der AS Monaco als auch der SSC Neapel und gar der von José Mourinho trainierte FC Chelsea, unter dem er bei den Blancos die unumstrittene Nummer eins war, sollen Interesse haben. Rustikaler formuliert: Real würde López somit rausschmeißen.

Geschehen ist das bis dato noch nicht. Als sich die Spekulationen um einen Weggang gestern Abend wie ein Lauffeuer verbreiteten, streckte der spanische Keeper im Trainingslager in den USA entspannt den Daumen in die Höhe. Als wäre gar nichts los. Und geht es nach ihm, wird bis zum Ende der Transferperiode auch um ihn nichts mehr sein. López will ein Madrilene bleiben. Dass es keinen Grund gebe, zu gehen, sagte er bereits Ende Mai. Nichtsdestotrotz klingelte das Telefon von Berater Manuel García Quilón in den letzten Tagen und Wochen ununterbrochen. Auch er stellte mehrfach mit aller Vehemenz klar: Sein Schützling trägt auch in Zukunft das Wappen der Königlichen auf der Brust!

Bleibt es nach den neuesten Meldungen bei dieser Aussage? EL MUNDO DEPORTIVO konfrontierte Quilón mit dem angeblich bereits sicheren Abgang des gebürtigen Galiciers. Sein Statement: „Wir wissen nichts davon. Uns haben sie nicht gesagt, dass Diego gehen muss. Und schon gar nicht haben sie uns eine Frist gesetzt.“

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„Gibt es kein konkretes Angebot, wird Diego bleiben“

Dass es jene bereits erwähnte Interessenten für die Nummer 25 gebe, streitet der Agent nicht ab: „Es gibt Interesse von einigen Klubs, aber das war es. Es gibt kein konkretes Angebot für Diego – und wenn das nicht kommt, wenn es dieses konkrete Angebot nicht gibt, wird Diego Real Madrid nicht verlassen.“ Wer bleiben möchte, darf bleiben – exakt diesen Grundsatz wurde Präsident Florentino Pérez schon Ende September des letzten Jahres los, als der Verkauf von Mesut Özil zum FC Arsenal thematisiert wurde. „Wenn ein Spieler, der einen Vertrag hat, nicht gehen will, geht er nicht“, lauteten die Worte des 67-Jährigen, der überdies damals kurz zuvor ebenso meinte: „Fakt ist, dass wir zwei der besten Torhüter der Welt in unseren Reihen haben. Und nicht zu vergessen: Beide kommen aus unserer Jugendabteilung. Das sollte man als Privileg betrachten.“

Gemeint waren López und Iker Casillas. Von einem der beiden wird sich der Verein jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach trennen, sobald Navas ein Königlicher ist. Undenkbar, dass die Merengues mit drei Top-Torhütern in die Saison gehen. Dass sie derart gewillt sind, den Costa Ricaner von Levante loszueisen, liegt daran, dass der erst 27-Jährige nicht nur national zum besten Torwart der Liga BBVA 2014 gekürt wurde, sondern sich mit grandiosen Leistungen bei der WM in Brasilien auch international wahrlich nicht nur für Real interessant gemacht hat. Die festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von zehn Millionen Euro sind gleich mehrere europäische Spitzenklubs bereit auf den Tisch zu legen. Wollen sich die Blancos den Mann nicht durch die Lappen gehen lassen, müssen sie jetzt handeln, schließlich hat Navas seinen im Juni 2015 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollen und der Verein aus Valencia ist nicht bereit, seinen Star-Keeper ablösefrei ziehen zu lassen.

Fragt sich schließlich: Wäre Trainer Carlo Ancelotti wirklich mit einem Abgang von López einverstanden? Dass der Italiener in der vergangenen Spielzeit auch auf ihn und nicht ausschließlich auf Legende „San Iker“ setzte, hängt schlicht damit zusammen, dass er auf starke Keeper, die zugleich groß sind, steht. Einen solchen hatte er beispielsweise mit Dida beim AC Mailand oder Petr Cech bei Chelsea immer in seinen Reihen. López misst 1,96 Meter, Casillas 1,85 Meter und Navas 1,84 Meter. Auf der anderen Seite käme ein Weggang von Legende Casillas (seit 1999 im Profi-Kader) für weite Teile des Madridismo einer Tragödie gleich – wenn auch längst nicht mehr für alle…

Keylor Navas ist Madrilene. Wer sollte Real Madrid jetzt verlassen?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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