
„Ich konnte diese Gelegenheit nun nicht auslassen“
MADRID. Für viele Akteure, die in der Geschichte schon mal bei Real Madrid gelandet sind, war es ganz und gar nicht schwer, den Königlichen zuzusagen. Sie wussten sofort: „Ich gehe nach Madrid!“ Neuzugang Asier Illarramendi gehört dagegen zu denen, die gründlich nachdenken müssen, ob sie es annehmen oder ausschlagen. Dem 23-Jährigen fiel und fällt es nicht leicht, seinen Heimatverein Real Sociedad den Rücken zu kehren, fing er doch im Alter von elf Jahren an, im Trikot der Basken Fußball zu spielen. Auf der Präsentation auf dem Ehrenbalkon des Bernabéu erklärte „Illarra“, der einen Sechs-Jahres-Vertrag bis 2019 unterschrieb, bereits: „Bis vor ein paar Tagen konnte ich mir nicht vorstellen, dass das passieren würde, dass ich ein Trikot trage, das nicht das von Real Sociedad ist.“ Auf der Pressekonferenz erzählte die neue Nummer 24 der Madrilenen außerdem: „Ich hatte bei Real Sociedad zwölf sehr schöne Jahre. Ich habe in San Sebastián unglaubliche Momente erlebt und hoffe, dass man mich dort in guter Erinnerung behält. Ich konnte diese Gelegenheit nun nicht auslassen. Der Verein hat sich sehr bemüht. Mein Leben wird sich sehr verändern, ich bin mir aber sicher, dass ich mich nicht verändern werde.“

38,9 Mio. Euro Ablöse und große Konkurrenz: „Es wird schwer“
So schön es sich anfühlen mag, ein Spieler Real Madrids zu sein, so hart werden sich die kommenden Monate für den U21-Nationalspieler Spaniens gestalten. In San Sebastián war der zentrale Mittelfeldspieler gesetzt, ein Eckpfeiler des Vorjahresvierten der Primera División. In Madrids Starensemble jedoch wird „Illarra“ vom ersten Tag an wohl noch mehr als einhundert Prozent geben müssen, um einen Stammplatz zu erobern – die Konkurrenz ist mit Xabi Alonso, Sami Khedira und auch Luka Modric zumindest schon mal eine äußerst namhafte.
Doch damit nicht genug: Zusätzlichen Druck wird aufgrund der stolzen 38,9 Millionen Euro Ablöse auf den Schultern des Neuzugangs lasten. Diese Summe macht ihn zum teuersten Spanier in der Historie der Blancos, wozu er sich aber nicht äußern wollte: „Ich bevorzuge es, nicht über Zahlen zu sprechen, sondern denke nur an das Sportliche. Ich denke daran, meine Arbeit zu machen und bin jemand, der auf hohem Niveau daran arbeitet, Tag für Tag besser zu werden. Madrid hat mir eine besondere Zuneigung gezeigt und dafür kann ich mich nur bedanken. Dass es schwer wird, ist klar, aber ich werde es zumindest versuchen. Ich werde hart arbeiten müssen und das werde ich tun. Ich will mit Demut und Ehrgeiz arbeiten.“ Angst verspürt Illarramendi überhaupt nicht: „Man muss sich im Leben neuen Herausforderungen stellen.“
Im jungen 23-Jährigen sehen nicht wenige auf Dauer den Nachfolger des 31-jährigen Xabi Alonso, dessen Vertrag im nächsten Sommer ausläuft. Auch der Welt- und zweimaliger Europameister stammt aus der Jugend Sociedads, auch er spielt im zentralen Mittelfeld, auch er kam für sehr viel Geld an die Concha Espina. „Es ist klar, dass Xabi Alonso ein großartiger Spieler ist, ein Vorbild. Ich hoffe, viel lernen zu können, wenn ich mit ihm spiele. Er sagte mir schon gesagt, dass dieser Verein atemberaubend ist. Ich habe die Möglichkeit, mit ihm zu spielen. Er ist großartig, genauso wie alle anderen, mit denen ich zusammenspielen werde. Xabi hat mir empfohlen, zu kommen“, verriet der Youngster.
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„Ancelotti hat mich angerufen und mir gratuliert“
Ob „Illarra“ im defensiven Mittelfeld für oder neben Xabi Alonso spielen wird oder ihm erst einmal die Bank blüht, hängt von Trainer Carlo Ancelotti ab. Da dieser dem Deal allerdings zustimmte, kann davon ausgegangen werden, dass man die Nummer 24 ab der neuen Saison öfter über den Platz des Bernabéu laufen sieht. Den Aussagen des 1,79 Meter großen Basken aus der Hafenstadt Mutriku zwischen Bilbao und Donostia-San Sebastián zufolge habe er bereits mit dem neuen Chef ein Gespräch geführt: „Ich hatte die Möglichkeit, mit Ancelotti zu sprechen. Er hat mich angerufen, mir gratuliert und darüber bin ich dankbar. Zidane hat mich nicht angerufen, aber ich sprach mit dem Präsidenten und er sagte mir, dass Zidane an mir interessiert sei. Dann sprach ich mit noch mehr Leuten. Sie haben ein unglaubliches Interesse gehabt. Ich muss dankbar sein.“ Vom Interesse aus der Hauptstadt erfuhr Illarramendi übrigens unmittelbar „nach dem Ende der U21-Europameisterschaft“, die er wie erwähnt mit der spanischen Junioren-Auswahl gewann – am 18. Juni war das der Fall. „Ich war geschmeichelt. Das passiert auch nicht jeden Tag.“ Recht hat er!
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