
Die 33. Meisterschaft? Kann endlich klappen
Zwölf Punkte aus vier Spielen sind natürlich perfekt, gehen auch gar nicht besser. Zuletzt erlebte Real Madrid einen so guten Saison-Start in der Saison 2009/10. Den Titel verteidigte am Ende jedoch mit drei Punkten Vorsprung der FC Barcelona. Warum es diese Spielzeit, die fünfte nach der letzten Meisterschafts-Saison 2011/12, endlich klappen kann, liegt jedoch nicht am aktuellen Drei-Punkte-Polster vor der Konkurrenz. Im Madridismo herrscht aufgrund anderer Aspekte Optimismus und ich teile diesen. Denn im Vergleich zu den letzten Jahren hat sich bei den Königlichen etwas Wichtiges geändert.
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Real gewinnt endlich auch die Drecksspiele
Kein spielerisches Element, sondern etwas Mentales: Aktuell gewinnt Real Madrid auch die Spiele, in denen es schlecht spielt oder Pech hat! Wer gut spielt, gewinnt. Claro. Aber wer Meister werden will, muss sich auch an Tagen die drei Punkte sichern, an denen es nicht so läuft. Vom Super Cup über die Champions-League-Premiere bis zum 4. Spieltag: Real Madrid präsentiert sich als zusammengeschweißte Einheit. Ob die Top-Stars überzeugen oder schwächeln, ob Ersatzkräfte spielen oder nicht – Zinédine Zidane hat einem (endlich) ausgewogenen Kader ein Sieger-Gen eingeimpft, das man aus großen „Remontada“-Saisons wie 2006/07 noch kennt. Denn auch nach Rückständen oder anderen Rückschlägen versinkt das Team nicht mehr in der eigenen Ohnmacht. Dies macht sich auch unter den Fans bemerkbar – ich war live dabei, als nach Sportings Führung im Bernabéu keine Pfiffe, sondern Anfeuerungen ertönten.
Der Unterschied vom heutigen zu früheren Real? Heute werden auch die Arbeits- und die Scheiß-Spiele gewonnen! 33. wir kommen! #HalaMadrid
— Nils Kern (@nilskern17) 18. September 2016
Wie sehr liegen gelassene Punkte aus dem Saison-Start am Ende schmerzen können, kennt man aus den letzten Spielzeiten. Beispiele: 2. Spieltag 2012/13: Getafe schlägt das große Real mit 2:1. Oder der 2. Spieltag 2014/15: Madrid verliert nach 2:0-Führung mit 2:4 gegen Real Sociedad. 1. Spieltag 2015/16: 0:0 bei Aufsteiger Gijón. Oder fünf Runden später: 0:0 Zuhause gegen Schlusslicht Málaga.
Ausrutscher können immer mal passieren, doch gab es diese Ausrutscher diese Saison irgendwie auch schon. Gegen Sevilla (3:2 n. V.), gegen Sporting (2:1), gegen Celta (2:1) und sogesehen auch bei Espanyol (2:0). Als das Team nicht gut spielte, aber trotzdem gewann. Von lautstarken gegnerischen Fans lassen sich die Blancos genauso wenig beeindrucken wie von der besonders engen und harten Spielweise der Gegner. Zu Überheblichkeit kommt es hier und da noch (Marcelo, Marco Asensio…), doch halten die Blancos auch dagegen, arbeiten, kämpfen (Álvaro Morata, Luka Modrić…) und haben am Ende auch das Glück, als Sieger vom Platz zu gehen – nun schon wettbewerbsübergreifend zum 22. Mal in Folge (Testspiele unbeachtet). Der Madridismo ist optimistisch, ich bin es ebenso – diese Saison kann es endlich was werden mit dem 33. Titel des Rekordmeisters.
CL-Tickets: BVB-Real, Real-BVB, Real-Legia, Legia-Real, Sporting-Real
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