
Jetzt ist er also unter Dach und Fach, der teuerste Transfer der Fußballgeschichte. Neymar verlässt für unglaubliche 222 Millionen Euro den FC Barcelona und unterschreibt bei Paris Saint-Germain. Für Real Madrid erscheint dieser Deal auf den ersten Blick eine gute Nachricht zu sein. Kapitän Sergio Ramos meinte ja schon zwinkernd auf der US-Tour, man habe ein Problem weniger, falls der Erzrivale tatsächlich seinen Dribbelkünstler verliere. Doch stellt der Wechsel des Brasilianers wirklich einen sportlichen Vorteil für die Blancos dar? Ich finde nicht.
Sicher, das gefürchtete „MSN“-Trio, das in den letzten drei Jahren 298 Tore erzielte und dabei auch mehrfach Reals Abwehr heimsuchte, mag ab sofort der Vergangenheit angehören. Aber man darf nicht vergessen: In Neymars vier Spielzeiten bei Barça holten die Madrilenen unter anderem drei Mal die Champions League. „BBC“ waren zwar weniger treffsicher, dafür weitaus erfolgreicher als „MSN“. Die drei Barça-Stars hätten meinetwegen also ruhig weiter auf Torejagd gehen können – auch zum Wohle der spanischen Liga. Dass mit dem 25 Jahre alten Neymar das jüngste Mitglied des katalanischen Angriffs sein Glück fortan in Paris sucht, kann Real in Zukunft möglicherweise in die Karten spielen, wenn Lionel Messi und Luis Suárez mal ihre Schuhe an den Nagel hängen. Aber mit einem Scheck in Höhe von 222 Millionen Euro lässt sich einiges auf dem Transfermarkt anstellen.

Auch wenn den bisweilen überforderten Barça-Bossen um Josep Bartomeu kein galaktischer Geniestreich zuzutrauen ist, so muss Real damit rechnen, dass Barça noch einmal aktiv wird. Mit dem neuen, taktisch eher strikteren Coach Ernesto Valverde finden die Katalanen vielleicht ja einen oder sogar zwei Weltklassespieler, die weniger verreisen und weniger Party machen, die keine gierigen Berater haben, die auf dem Platz mehr nach hinten arbeiten und nicht so schnell eingeschnappt sind, wenn sie ihre Vorgesetzten und Kollegen im Training mal härter rannehmen.
Neymar ist zweifellos ein außergewöhnlicher Kicker mit außergewöhnlichem Talent, taucht aber oft genauso schnell ab wie er auftaucht. Das unterscheidet ihn von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. In der vergangenen Saison spielte er – bis auf seine denkwürdige Gala beim historischen 6:1 gegen PSG – keinen überragenden Part. Barça muss sich natürlich etwas einfallen lassen, denn Eigengewächse wie Gerard Delofeu oder Denis Suárez können Neymar nicht ersetzen. Doch Real darf nicht glauben, dass jetzt alles einfacher wird. Der Erzrivale wird Zinédine Zidanes Team auch in der neuen Saison alle Titel streitig machen.
1. NEYMAR: Für 222 Millionen Euro wurde Neymar 2017 aus seinem Vertrag beim FC Barcelona gekauft. Seitdem geht er in Paris als teuerster Transfer der Fußballgeschichte auf Torejagd. (Foto: Hector Retamal/AFP/Getty Images) 2. KYLIAN MBAPPÉ: Erst ausgeliehen, dann fest verpflichtet. 180 Millionen Euro überwies PSG für Leihe und Kauf des französischen Überfliegers an Monaco. (Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images) 3. PHILIPPE COUTINHO: Nach langem Tauziehen war es im Winter 2017 so weit. Coutinho wechselte für 145 Millionen Euro vom FC Liverpool zum FC Barcelona. (Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images) 4. OUSMANE DEMBÉLÉ: 115 Millionen Euro fix und weitere mögliche 43 Millionen Euro machen Dembélé zum drittteuersten Transfer der Geschichte, als Barcelona den Franzosen 2017 von Borussia Dortmund loseiste. (Foto: Lluis Gene/AFP/Getty Images) 5. CRISTIANO RONALDO: Der Transfer des Sommers 2018! 117 Millionen Euro ließ sich Juventus den Superstar kosten. 100 gingen an Real Madrid, 17 an Ronaldos Ausbildungsvereine und Berater – kein schlechter Deal für einen damals 33-Jährigen, immerhin der höchste Verkauf in Reals Geschichte. (Foto: Isabella Bonotto/AFP/Getty Images) 6. PAUL POGBA: Der Franzose wechselte 2016 für geschätzte 105 Millionen Euro von Juventus Turin zu Manchester United, galt damit ein Jahr lang als teuerster Spieler aller Zeiten. (Foto: Laurence Griffiths/Getty Images) 7. GARETH BALE: Der Waliser wechselte im September 2013 für 100,7 Millionen Euro von Tottenham Hotspur zu Real Madrid. (Foto: Pierre-Pilippe Marcou/AFP/Getty Images) 8. EDEN HAZARD: Real Madrids erster “Galáctico” nach James Rodríguez (2014) ließ fünf Jahre auf sich warten. So lange muss es auch Eden Hazard vorgekommen sein, der schlussendlich für 100 Millionen Euro fix (zuzüglich 20 variabler Millionen) von Chelsea zu Real wechselte. (Foto: Yuri Cortez/AFP/Getty Images) 9. CRISTIANO RONALDO: Der fünfmalige Weltfußballer schloss sich Mitte 2009 nach sechs Jahren bei Manchester United dem spanischen Rekordmeister Real Madrid an. Ablöse: 94 Millionen Euro. (Foto: Dani Pozo/AFP/Getty Images) 10. GONZALO HIGUAÍN: Der frühere Real-Torjäger (2007 bis 2013) ging im Juli 2016 vom SSC Neapel zu Erzfeind Juventus Turin. Die „Alte Dame“ zahlte 90 Millionen Euro. (Foto: Marco Bertorello/AFP/Getty Images) 11. NEYMAR: Für den brasilianischen Superstar legte der FC Barcelona 2013 88,2 Millionen Euro auf den Tisch. (Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images) 12. ROMELU LUKAKU: Der Belgier wechselte im Sommer 2017 von Everton zu United für 84,7 Millionen Euro. (Foto: Aaron Sprecher/AFP/Getty Images) 13. VIRGIL VAN DIJK: Der teuerste Verteidiger der Welt kommt aus den Niederlanden. Und vom FC Liverpool: 84,65 Millionen Euro überwies dieser, um Virgil van Dijk 2017 vom FC Southampton loszueisen. (Foto: Laurence Griffiths/Getty Images) 14. LUIS SUÁREZ: Der FC Barcelona verstärkte sich 2014 mit dem uruguayischen Stürmer-Star, überwies dabei 81,72 Millionen Euro an den FC Liverpool. (Foto: David Ramos/Getty Images) 15. LUCAS HERNÁNDEZ: 80 Millionen Euro legt der FC Bayern für den Atlético-Außenverteidiger auf den Tisch. (Foto: Gabriel Bouys/AFP/Getty Images) 15. KEPA ARRIZABALAGA: Statt nach Madrid zog es Kepa Arrizabalaga Anfang 2018 nach London zum FC Chelsea – und das für 80 Millionen Euro. (Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images) 16. ZINÉDINE ZIDANE: Die französische Legende hatte im Juli 2001 bei den Königlichen in Madrid unterschrieben. Juventus Turin wurde durch den Verkauf um 77,5 Millionen Euro reicher. (Foto: Marc Alex/AFP/Getty Images) 15. KEVIN DE BRUYNE: Der VfL Wolfsburg durfte sich 2015 über einen wahren Geldregen freuen. 76 Millionen Euro war der Belgier dem reichen Premier-League-Klub Manchester City wert. (Foto: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images) Vergrößern
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