
Was nützt es einem, wenn man das formstarke Team des FC Sevilla eliminiert, dann aber kläglich in der nächsten Runde an Celta Vigo scheitert? Nichts. Real Madrid konnte die Galizier weder im Hin- noch im Rückspiel des Pokal-Viertelfinals bezwingen. Auf eine 1:2-Niederlage im Estadio Santiago Bernabéu folgte am Mittwochabend ein 2:2-Unentschieden im Estadio Balaídos. Schade, denn ein Copa-del-Rey-Finale ist immer ein Highlight und hätte wohl nicht nur ich nach 2014 mal wieder gerne mit Real-Beteiligung gesehen.
Trainer Zinédine Zidane und die Spieler sprachen nach dem Ausscheiden davon, stolz auf die eigene Leistung sein zu können. Das verstehe ich nicht. Gerade bei diesem ambitionierten Verein sollte es doch nicht nur der Kampf sein, der am Ende stolz macht. Wenn das große Real den Underdog Celta nach zwei Duellen nicht ausschalten kann, dann ist das für meine Begriffe einfach nur blamabel und mit nichts entschuldbar – auch nicht mit den verletzungsbedingten Ausfällen. Damit kann man, finde ich, nur bedingt argumentieren.
Ja, es haben mit Daniel Carvajal, Pepe, Raphaël Varane, Marcelo, James Rodríguez, Luka Modrić und Gareth Bale eminent wichtige Akteure gefehlt. Aber Real hat die K.o.-Runde schlicht in den ersten 90 von insgesamt 180 Minuten vermasselt. Und wer stand da gleich noch auf dem Rasen? Immerhin Varane, Marcelo und Modrić. Dass Real auswärts für gewöhnlich größere Schwierigkeiten hat, war und ist hinlänglich bekannt.
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Wer sich schon vor heimischer Kulisse den Schneid abkaufen lässt, sollte jetzt nicht über Ungerechtigkeit oder Gerechtigkeit diskutieren. Das Aus geht in Ordnung – leider. Bei allem Respekt: Wir reden hier von Celta Vigo, dem Tabellenachten der Primera División und sehen auf der anderen Seite den Champions-League-Sieger und Klub-Weltmeister. Das Team hat schlicht versagt und präsentierte sich in dieser Runde der letzten Acht des Klubs nicht würdig. Sinnbild: Karim Benzema, dem es im Hinspiel im Bernabéu wenige Minuten vor dem Schluss nicht gelungen war, den Ball freistehend aus sieben Metern im Tor unterzubringen.
Nach etlichen Wochen Friede, Freude, Eierkuchen ist die Lage mittlerweile kritisch. Die bisherige 2017-Bilanz: sieben Spiele, drei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen. Marcelo meinte zuletzt, keine Parallelen zu den Anfängen der Talfahrt von 2015 zu erkennen. Nun gut, was hätte er vor den Medien auch großartig anderes sagen sollen? Doch natürlich gibt es sie. Ich hoffe, dieser bis dato größte Misserfolg in der Ära Zidane ist ein Warnsignal, ein Wendepunkt. Damit Marcelo am Ende doch behaupten kann, richtig gelegen zu haben – mit dem Liga-Titel in der einen und dem Champions-League-Pokal in der anderen Hand…
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