
Schwache, fast unterirdische Generalprobe
Real Madrid galt schon immer als Mannschaft, die schnell den Hebel von Kreisklasse- auf Weltklasse-Niveau umlegen kann. Bleibt zu hoffen, dass das auch am kommenden Mittwoch der Fall ist, wenn der SSC Neapel zum Champions-League-Achtelfinale im Estadio Santiago Bernabéu gastiert. Denn seien wir ehrlich: Treten die Königlichen so wie in den letzten vier Wochen auf, endet die Mission Titelverteidigung frühzeitig!
Vor allem die Generalprobe bei CA Osasuna brachte mich zum Kopfschütteln. Das Millionen-Ensemble hatte gegen das stark limitierte Schlusslicht der Primera División keine Ordnung, keine Bewegung, keine Ideen. Bis auf die Tatsache, dass aus diesem mauen Kick doch noch drei Punkte herausgesprungen sind, gibt es spätestens nach diesem Abend rein gar nichts mehr schönzureden. Zuletzt konnte man die müden Auftritte noch irgendwie mit dem Argument der zahlreichen englischen Wochen rechtfertigen, doch auf das Spiel in Pamplona blieben Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos und Co. fast zwei Wochen Zeit zur Vorbereitung. Insbesondere die erste Halbzeit war unterirdisch. Ohne den glänzenden Keylor Navas hätte der FC Barcelona den Spieltag womöglich als Tabellenführer beendet.
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System und Aufstellung nicht entscheidend
Zinédine Zidane und seine Mannen müssen jetzt reagieren, sich einen Ruck geben – oder es folgt nach dem unerwartete Pokal-Aus gegen Celta Vigo das nächste Fiasko! Dabei kommt es für mich nicht unbedingt darauf an, ob Karim Benzema oder Álvaro Morata stürmt, ob sich Zidane für eine Dreier- statt Vierer-Abwehrkette entscheidet… Wirklich wichtig ist, dass die Mannschaft den Platz mit dem Hunger und der Opferbereitschaft des vergangenen Jahres betritt. Dass sie heiß ist. So wie zum Beispiel auch im ersten Spiel des neuen Jahres gegen den FC Sevilla, als von der ersten Sekunde an jedem im Bernabéu klar war: Die Jungs haben Bock! Denn eines steht fest: Neapel wird heiß sein. Für die Italiener ist es das Spiel der Saison, ihre Motivation könnte kaum größer sein. Und abgesehen davon hat die Truppe von Heißsporn Maurizio Sarri seit dem 18. Oktober 2016 nicht mehr verloren. Allen voran die Offensive mit Kapitän Marek Hamšík, dem bärenstarken Belgier Dries Mertens, dem Top-Neuzugang Piotr Zielinski und dem Ex-Madrilenen José Callejón überragt, hinzu kommt eine kompromisslose und robuste Defensive, die keineswegs mit einfallslosen Flanken aus dem Halbfeld zu überlisten ist.
Ich halte Neapel daher sogar für den knappen Favoriten. Auch, weil sich Real traditionell mit Teams aus der Serie A schwer tut. Stichwort Juventus 2015. Stichwort Roma 2008. Doch die Königlichen wären nicht königlich, würden sie sich nicht aus schwierigen Situationen befreien können. Bleibt zu hoffen, dass wir am Mittwoch ihr wahres Gesicht sehen…
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