
Ancelotti ist gefragt
MADRID. Für einen Madrilenen war das gestrige Ausscheiden aus der Copa del Rey gegen Atlético Madrid in doppelter Hinsicht besonders bitter. Während der Großteil der Spieler das Scheitern relativ schnell ad acta legte und den Fokus auf die Primera División und die Champions League richtete, sind die Folgen für Keylor Navas, aktuell die Nummer zwei hinter Iker Casillas, allerdings viel weitreichender: die wichtigste Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln, fällt weg. Trainer Carlo Ancelotti verkündete zu Saisonbeginn, dass er in der Liga sowie in der Königsklasse auf die Dienste von Casillas setzen würde, im Pokal sei dagegen Navas gesetzt. „Carletto“ stellte dem Neuzugang von UD Levante außerdem gelegentliche Einsätze in der Liga in Aussicht, um im Rhythmus zu bleiben. Bislang gestaltet sich die Spiele-Bilanz des Costa-Ricaners jedoch relativ überschaubar: von 33 möglichen Pflichtspielen kam der 28-Jährige lediglich in sieben Partien zum Einsatz. Zwei Einsätze in der Meisterschaft, zwei in der Champions League sowie drei Nominierungen in der Copa (im Rückspiel gegen UE Cornellà erhielt Fernando Pacheco eine Chance) stehen in der aktuellen Saison bislang zu Buche.
Wird der beste Torwart der vergangenen Liga-Saison damit zum Problemfall bei den Königlichen? Zwar bewies Konkurrent Casillas in der letzten Spielzeit, dass man auch als zweiter Torhüter auf seine Einsätze kommen kann, allerdings absolvierte das Madrider Urgestein neben den Pokal- auch sämtliche Champions-League-Spiele, wobei Real in beiden Wettbewerben auch noch das Finale erreichte. Für Costa Ricas WM-Helden gestaltet sich die Situation jedoch weitaus schwieriger, da er, Stand jetzt, nur noch durch Rotations-Maßnahmen ins Team rutschen kann.
Allerdings zeigte sich Ancelotti in dieser Hinsicht bislang eher wenig experimentierfreudig, da der Italiener ungern ein funktionierendes Team auseinanderreist und nicht als allzu großer Freund von vielen Wechselspielen gilt. Nun liegt es aber auch am Übungsleiter aus Reggiolo, dieses Problem mit der nötigen Seriosität anzugehen. Dass Navas aufgrund von Unzufriedenheit für Unruhe sorgen könnte, gilt zwar als ausgeschlossen, denn dafür präsentierte sich der Schlussmann bislang zu sehr als Profi. Ein verärgerter zweiter Torhüter kann allerdings auch nicht im Sinne von Ancelotti sein, der nun gefragt ist und eine Lösung im Sinne des Teams finden muss.
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