
Restprogramm spricht für das weiße Ballett
MADRID. „Die Fans dürfen ruhig träumen, wir aber bleiben realistisch.“ Das sind Worte, die man häufig aus dem Kreise eines potentiellen Abstiegskandidaten hört, der einen Höhenflug erlebt und viel mehr zu erreichen scheint als nur den Klassenerhalt – einen internationalen Rang beispielsweise. Doch diese Aussage passt ganz genauso zu Titel-Aspiranten. Gilt also auch für Real Madrid. Während die Euphorie und Hoffnung auf die 33. Meisterschaft der Vereinsgeschichte nach dem 3:0-Erfolg gegen UD Levante am Sonntag bei den Anhängern der Königlichen wuchs, machte Trainer Carlo Ancelotti deutlich: „Wir müssen von Spiel zu Spiel zu denken. Ich sage meinen Spielern immer wieder, dass nur das nächste Spiel zählt. Jede Partie kann die wichtigste der Saison sein.“
Was die Liga betrifft, in der das weiße Ballett seit dem Wochenende mit drei Zählern vor Atlético und vier vor dem FC Barcelona von der Spitzenposition grüßt, gilt das Von-Spiel-zu-Spiel-Denken noch elfmal. 27 der 38 Spieltage sind passé. „Wir dürfen nicht zu sehr darüber nachdenken, was am Ende der Saison sein könnte. Das wäre ein Risiko“, meinte „Carletto“ außerdem – REAL TOTAL tut es aber und blickt auf das Restprogramm der drei Anwärter auf La Liga.
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Tabellarisch gesehen haben Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos und Co. alles in der eigenen Hand, sind somit Top-Favorit auf die Meisterschaft. Aber auch andere Aspekte spielen dem Weltverein an der Concha Espina in die Karten.
- HEIMVORTEIL BEIM CLÁSICO – BARÇA MASSIV UNTER DRUCK
Real Madrid muss nicht ins Camp Nou, sondern empfängt Barcelona in zwölf Tagen im eigenen Stadion. Ändert sich bis dahin in der Tabelle von den Punkten her für die Katalanen nichts zum Positiven, werden sie beim aktuellen Vier-Punkte-Rückstand massiv unter Zugzwang stehen und zum Siegen verdammt sein. Coach Gerardo Martino schlug bereits nach der Pleite am Samstag bei Real Valladolid (0:1) Alarm: „Wir müssen im Bernabéu gewinnen! Das ist notwendig! Bis dahin sind es zwei Wochen und in dieser Zeit müssen wir unsere Form finden.“ Alles andere als ein Erfolg würde nach gegenwärtigem Stand nichts bringen. Der Druck liegt klar auf den Schultern der Barça-Stars! Ein wegweisendes Match – natürlich auch für die Merengues, die dem Erzfeind mit einem dreifachen Punktgewinn den Meisterschafts-K.o. verpassen könnten.
- BARCELONA UND ATLÉTICO RAUBEN SICH NOCH GEGENSEITIG PUNKTE
Nicht wenige gehen bei dem spannenden und engen Titel-Kampf davon aus, dass dieser auch bis zum bitteren Ende, also dem 38. Spieltag, ausgetragen wird. Ancelotti ist einer davon: „Es bleibt bis zur letzten Minute umkämpft.“ In die Karten spielt Tabellenführer Real, dass Barcelonas Gegner für die letzte Partie kein geringerer als Atlético und Atléticos kein geringerer als Barcelona ist. Fest steht also: Einer wird definitiv noch Punkte liegen lassen – oder beide, sofern wie in der Hinrunde (0:0) oder in den Supercopa-Finalspielen (1:1, 0:0) ein Unentschieden herausspringt.

- ATLÉTICO BLEIBEN MEHR AUSWÄRTSPARTIEN ALS REAL UND BARÇA
In der Auswärtstabelle liegt die Mannschaft von Diego Simeone wie auch im Gesamt-Klassement auf Rang zwei. Das hört sich nicht schlecht an und ist es auch nicht. Aber: Wenn die „Rojiblancos“ gravierend patzen, dann nicht im heimischen Estadio Vicente Calderón, sondern auf fremdem Platz. Von 13 Gast-Auftritten gingen drei verloren, einmal teilte man die Punkte. Und einige der verbleibenden Auswärtspartien finden nicht irgendwo statt. Der amtierende Pokalsieger muss, wie erwähnt, noch ins Camp Nou sowie am 31. Spieltag zum Vierten Athletic Bilbao (zehn Heimsiege, drei Remis, eine Pleite) und am 35. Spieltag zum FC Valencia (sieben Heimsiege, drei Remis, vier Pleiten). Von elf ausstehenden Liga-Spielen muss Atlético sechs in fremden Stadien bestreiten. Die Blancos und Katalanen haben dagegen noch sechs Heim- und fünf Auswärtsspiele vor der Brust.
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- AUF DIE „CULÉS“ WARTEN MEHR SCHWERE AUFGABEN ALS AUF REAL
Jede der noch zu spielenden elf Begegnungen muss man erst einmal gewinnen, keine Frage. Besonders in der Schlussphase, in der über Abstieg und Meisterschaft entschieden wird, geht es heiß her. Jede Truppe gibt noch mal alles, weshalb man keine Aufgabe mehr als einfache bezeichnen kann. Allerdings gibt es für alle drei Titel-Aspiranten noch Partien der dann doch noch etwas schwierigeren Art. Neben den bereits genannten Atlético-Spielen muss Real noch zum FC Sevilla, bei dem man in der letzten Saison 0:1 verlor, zu Real Sociedad (Fünfter in der Heim-Tabelle; acht Siege, drei Remis, nur eine Niederlage) und eben in den Clásico. Gut aus Sicht der Königlichen: Auf die „Culés“ um Lionel Messi und Co. warten nicht drei, sondern mit dem Gastspiel im Bernabéu, dem Stadtderby bei Espanyol, dem Heim-Match gegen Bilbao und erwähntem Kräftemessen mit Atlético gleich vier harte Nüsse.
- DAS MOMENTUM LIEGT AUF SEITEN DER BLANCOS
Während Real Madrid seit stolzen 29 Spielen nicht mehr verloren hat (24 Siege, fünf Unentschieden), schritten Atlético und Barcelona zuletzt nicht nur einmal mit langen Gesichter vom Feld. Der Lokalrivale kassierte in den vergangenen zehn Pflichtspielen (wettbewerbsübergreifend) vier Niederlagen, spielte einmal remis und gewann fünfmal. Barça verlor drei der letzten zehn Spiele, ein Unentschieden gab es. Schwankende Leistungen ausgerechnet in der finalen Phase. Die Blancos sind zweifelsohne am besten in Form!
Das alles trägt zur Favoritenrolle Madrids bei, nicht aber zu einem Meister, der unter Garantie selbiger sein wird. Denn: Unverhofft kommt oft…
Das Restprogramm der Drei in der Übersicht

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