
Startelf
Keylor Navas
Viel hatte Navas an diesem Abend nicht zu tun, denn Atlético kam kaum zu Chancen. In der 17. Minute musste der königliche Hintermann das einzige Mal eingreifen: Beim Stand von 1:0 aus Sicht der Königlichen „stibitzte“ er Gameiro das Leder vom Fuß und vereitelte so eine Großchance. Im weiteren Verlauf zeigte „Mister Transfergerücht“ ungeahnte Stärken mit dem Ball am Fuß und löste viele gefährliche Aktionen spielerisch. In Hälfte eins fehlerlos, agierte er auch in Durchgang zwei mit breiter Brust und hatte die Lufthoheit in seinem Strafraum inne. Was zu halten war, hielt der Costa Ricaner bravourös. Und: Endlich wieder einmal zu Null! REAL TOTAL-Note: 2.
Dani Carvajal
Nach 45 Minuten war Schluss für Daniel Düsentrieb. Einem unglücklichen Sturz geschuldet, kam der Spanier nach dem Seitenwechsel nicht mehr aus der Kabine zurück. Bis dahin war er mit 62 Ballkontakten einer der meist-gesuchtesten Spieler auf dem Platz, übte Druck über seine rechte Seite aus und ließ in der Defensive wenig zu. Im Spiel nach Vorne fabrizierte er jedoch einige Fehlpässe, was seine bescheidene Pass-Quote von knapp 77 Prozent erklärt. In Hinblick auf den Saisonabschluss zählt jetzt nur eines: Ánimo Dani! REAL TOTAL-Note: 3.
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Raphaël Varane
Die Rückkehr von „Meister Proper“ kam vermutlich zum perfekten Zeitpunkt. Im entscheidenden Saisonsprint legte der junge Franzose nämlich trotz langanhaltender Verletzungspause und fehlender Spielpraxis eine Weltklasse-Vorstellung hin, die selbst Sergio Ramos in den Schatten stellte. Im Spielaufbau sehr aktiv, musste Varane durch sein ausgezeichnetes Stellungsspiel nur selten zu einer Rettungstat oder Grätsche schreiten. Die „Colchonero“-Angriffsreihe rund um seinen Landsmann Antoine Griezmann blieb über das gesamte Spiel hinweg glanzlos – ein Umstand, den Zinédine Zidane zu großen Teilen dem 24-Jährigen zu verdanken hat. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Sergio Ramos
Ähnlich souveräner Auftritt wie der seines jüngeren Kollegens. Sergio Ramos wählte jedoch eher die Brechstange, als den Meißel: Sein aggressives Spiel harmonierte gegen Atlético perfekt mit Varanes unaufgeregter Gelassenheit. Sobald ein Gegner in die Nähe seines Strafraums gelangte, haute sich der Kapitän mit voller Hingabe in jeden Zweikampf. Er setzte an diesem Abend daher die meisten Grätschen (fünf) und agierte als erste Station der vielen königlichen Angriffe. Eigentlich hatte an seinem Arbeitstag nur das Tor in der 93. Minute gefehlt – vielleicht klappt’s ja noch im Rückspiel. REAL TOTAL-Note: 2.
Marcelo
Der brasilianische Wirbelwind ist offiziell in der Form seines Lebens. Schon über mehrere Partien hinweg gehört Marcelo immer zu den Besten – gegen Atlético war er erneut sehr auffällig und agierte mit breiter Brust. Nicht nur bei jedem Vorstoß der Königlichen mit von der Partie, glänzte er vor allem defensiv mit gutem Stellungsspiel, zwei erfolgreichen Grätschen sowie abgefangenen Bällen. Bis zum Schluss war er zentrale Anspielstation der Mittelfeldspieler und ging weite Wege, um dem Gegner weh zu tun, auch wenn es ihm im Halbfinal-Hinspiel vorne etwas an Durchschlagskraft und Glück mangelte. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Luka Modrić
„Lukita“ fand von Anfang an sehr gut in das Duell mit dem Stadtrivalen. Nach einem Leistungstief um den Jahreswechsel, findet der Kroate zunehmend zu alter Form. In gewohnter Manier das Mittelfeld dirigierend, konnte Modrić von den „Rojiblancos“ meist nur durch ein Foul vom Ball getrennt werden. Gemeinsam mit Kroos lenkte er die Geschicke im Kombinations-Spiel der Blancos mit der Präzision zweier Schweizer Uhrwerke. Eine 94-prozentige Erfolgsquote bei 84 Pässen gegen eines der defensiv-stärksten Teams Europas spricht Bände! Nur im letzten Drittel trat der „Mozart vom Balkan“ selten in Erscheinung: Dreimal versuchte sich Modrić zwar selbst aus der Distanz – den Kasten brachte er aber nie in Gefahr. Hoffentlich gelingt „Lukita“ bald der letzte Schritt zur Bestform. REAL TOTAL-Note: 2.
Carlos Casemiro
Der Brasilianer scheint wie eine gute Flasche Whiskey zu sein: Er wird mit der Zeit immer besser. Das Selbstvertrauen stimmt einfach bei Casemiro, der aktuell aus gefühlt jedem angesetzten Zweikampf siegreich hervor geht. Nicht einmal eine aufgeplatzt Lippe in Durchgang eins konnte Reals Fels in der Brandung bremsen. Zwar hatte er mit 82 Prozent eine der (mal wieder) schwächsten Pass-Quoten im Team – seine spielerischen Defizite im Vergleich mit seinen technisch beschlageneren Kollegen macht er aber seit jeher über den Kampf wett. Vier erfolgreiche Grätschen, zwei Balleroberungen und dann erneut eine Torbeteiligung. Zidane hat eine Waffe gegen robuste Gegner, namens Carlos Casemiro. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Toni Kroos
Brillante 90 Minuten Fußball von Toni Kroos! Vielleicht sogar seine besten im Real-Trikot? Maximal unaufgeregt, abgebrüht und schlichtweg cool spielte der Deutsche seine Partie gegen Atleti und damit eine der besten im Trikot des weißen Balletts herunter. Gemeinsam mit Modrić wusste er die Geschicke im Mittelfeld zu lenken – seine sagehaften 123 Ballberührungen sind natürlich Bestwert. Mit dem Ball am Fuß gab er die Marschrichtung in der Mannschaft an und wusste seine Mitspieler mit gezielten Pässen zwischen den Linie in Szene zu setzen – von wegen „Querpass-Toni“: Der heutige Toni war nicht von dieser Welt! Für ein perfektes Spiel fehlte eigentlich nur eine Torbeteiligung, da fehlte es bei seinen vielen, gut getretenen Standards nur an Glück. REAL TOTAL-Note: 1,5

Isco Alarcón
Wie schon gegen die Bayern agierte der Edeltechniker von Beginn an als Freigeist im Mittelfeld. Seine angestammte Rolle füllte Isco gegen Atlético jedoch nicht ganz so „magisch“ aus, wie zuletzt gegen die Münchner. Im Kombinationsspiel fügte sich die Nummer 22 zwar bedingungslos ein – seinen sonst so ergiebigen Dribblings fehlte es gegen den Stadtrivalen aber an der nötigen Durchschlagskraft. Dennoch: Ein alles andere als schlechter Auftritt des Spielmachers, der mit der besten Pass-Quote im Team aufwarten kann (98 Prozent) und erst nach etwas über 60 Minuten seinen ersten Fehlpass spielte. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Karim Benzema
Trotz Totalausfalls gegen Valencia und dem sich immer wieder aufdrängenden Morata ist „Benzy“ Zidanes gesetzter Stürmer in wichtigen Spielen. In Durchgang eins war der Franzose durchaus lauffreudig und scheute auch nicht vor Zweikämpfen in der eigenen Hälfte zurück. Nach dem Seitenwechsel schraubte der Franzose seine Bereitschaft etwas herunter und agierte nur noch als Anspielstation für seine Kollegen. Unterm Strich steht am Ende ein sehenswerter Fallrückzieher-Versuch, der knapp sein Ziel verfehlte und die „indirekte“ Vorarbeit zu Cristianos zweitem Treffer. Ob seine Ladehemmung von der taktischen Ausrichtung Ronaldos herrührt oder nicht – es ist noch immer Luft nach oben für die königliche Nummer 9. REAL TOTAL-Note: 3.
Cristiano Ronaldo
Das nächste perfekte Spiel des CR7! Bereits in der 10. Minute durfte der Portugiese seinen 1:0-Führungstreffer und damit die Fortsetzung einer bemerkenswerten Treffer-Serie Reals bejubeln. Daraufhin machte es Ronaldo, wie er es oft macht: er lauerte. Aber nur solange, bis er wieder einen Stich ins Herz der gegnerischen Mannschaft vollführen konnte. In Minute 74 setzt er sich stark gegen Godín durch und hämmerte den Ball an der Strafraumkante per Volley an Oblak vorbei in die Maschen. Davor überzeugte er auch mal an der eigenen Toraus-Linie, schirmte Bälle ab, arbeitete für seine Farben. Zum absoluten Matchwinner machte sich der Weltfußballer kurz vor Schluss, als er ein beherztes Solo von Vázquez durch seinen dritten erfolgreichen Torabschluss vollendete. Hattrick gegen die Bayern, Hattrick gegen Atlético – dieser Mann kann „große Spiele“! Bestnote: REAL TOTAL-Note: 1.
Einwechselspieler
Nacho Fernández
Nachdem das Eigengewächs vorerst nur auf der Bank Platz nahm, musste er unerfreulicherweise den verletzten Carvajal in der zweiten Hälfte vertreten. Ähnlich souverän, wie in den letzten Wochen auf der Innenverteidiger-Position, ließt Nacho über seine rechte Abwehr-Seite nichts zu. Im Spiel nach Vorne versuchte es der „Kaiser“ seinem Positionskollegen Marcelo gleich zu tun und setzte einige gute Dribblings an – richtige Akzente konnte der 27-Jährige jedoch nicht setzen. Zeigte sich einmal mehr als Defensiv-Allrounder und machte seine seine Sache sehr ordentlich. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Marco Asensio
Kam in der 68. Minute für Isco in die Partie und behandelte bei jedem Ballkontakt die Kugel mit seiner gefälligen und unbekümmerten Art. War ein adäquater Ersatz für den andalusischen Spielmacher, hatte jedoch keine Torbeteilung. Ohne Bewertung.
Lucas Vázquez
Durfte ab der 78. Minute für Benzema mitwirken. Trotz starker Vorarbeit für Ronaldos drittes Tor, ohne Bewertung.
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