
„Ich soll der gierige Vater sein, der nur auf großes Geld wartete“
LONDON/MADRID. Seit nunmehr neun Tagen ist bekannt: Die Zukunft von Mesut Özil liegt nicht weiterhin bei Real Madrid, sondern in London beim FC Arsenal. Für satte 50 Millionen Euro haben die Königlichen ihren Spielgestalter mit der Nummer 10 auf dem Rücken am letzten Transfertag verkauft – weil Präsident Florentino Pérez und Co. des 24-Jährigen Einstellung zu seinem Beruf überhaupt nicht gefallen hat? Die spanische Zeitung ABC gibt zu wissen an, dass Pérez Özils Leben abseits des Platzes – angeblich geschmückt von Liebesbeziehungen und langen Party-Nächten – immens gestört habe und der 66-Jährige daher die Reißleine zog. Gesagt hat es der Klub-Boss dem Blatt nicht, vielmehr sollen es sich dabei um die Empfindungen des Bauunternehmers handeln.
Ein abgekartetes Spiel, ein mieses Geschäft. Wir werden uns juristisch wehren Mustafa Özil geht den Blancos verbal an den Kragen
Vater und Berater Mustafa Özil, der zuletzt in die Kritik geriet, er habe beim Wechsel eher darauf geachtet, dass der eine oder andere Schein ins eigene Portemonnaie wandere, anstatt das Wohl seines Sohnes an die erste Stelle zu platzieren, scheint dem von der ABC Niedergeschriebenen allerdings Glauben zu schenken. Oder aber er traut Pérez derartige Spitzen gegen den deutschen Nationalspieler zu. Gegenüber der BILD trat Özil Senior nun nämlich mächtig gegen Real Madrid nach und schoss dabei vor allem gegen jenen Präsidenten: „Nur weil ein Mensch viel Geld verdient, ist er nicht automatisch ein Ehrenmann. Und Pérez ist kein Ehrenmann. Mesut soll jetzt der Sündenbock sein. Und ich der gierige Vater, der nur auf das große Geld gewartet hat. Ein abgekartetes Spiel, ein mieses Geschäft. Wir werden uns juristisch wehren. Wenn Mesut ein so unseriöses Leben geführt haben soll, wie es immer heißt, dann frage ich mich: Warum hat er dann immer gespielt? Mesut soll jetzt schlecht gemacht werden, weil die Fans und einige Mitspieler sauer sind über seinen Verkauf.“
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„Natürlich ist viel Neid im Spiel“
Die Welle der Kritik, Mustafa Özil sei nichts als geldgeil, erklärt sich der Papa schlichtweg mit vorhandenem Neid: „Natürlich ist viel Neid im Spiel. Weil ich als Vater erst den Super-Deal mit Adidas gemacht habe, jetzt den Vertrag mit Arsenal.“ Dass Mustafa seinen Sohn schon im Laufe des Juni bei englischen Vereinen angeboten haben soll, entspreche nicht der Wahrheit, verdeutlichte er. Stattdessen hätten sich dubiose Zwischenmänner illegal in den Deal eingemischt: „In England gibt es einen Berater, der meine Unterschrift gefälscht hat unter einer Vollmacht, um Mesut in meinem Namen anzubieten. Wir haben juristische Schritte gegen diesen Menschen eingeleitet. Das ziehen wir durch.“
„Wir reden über Mesut Özil, einen der besten Spieler der Welt“
Im Interview mit der SPORT BILD betonte Mustafa Özil außerdem: „Da soll offensichtlich von verschiedenen Seiten nur Stimmung gemacht oder Schuld abgewälzt werden. Der Wunsch auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung ging ja nicht von uns, sondern von Real Madrid aus. Nicht wir haben um eine Erhöhung des Gehalts angefragt, sondern Real wollte Anfang des Jahres 2013 den ohnehin bis 2016 laufenden Vertrag verlängern und es gab verschiedene Gespräche. Ansonsten reden wir nicht über Vertragsgespräche, bei denen Stillschweigen vereinbart wurde.“ Und: „Wir reden über Mesut Özil, einen der besten Spieler der Welt. Der wird nicht angeboten. In der Branche weiß man schnell, wenn es Möglichkeiten gibt, Mesut zu holen und dann kommt Bewegung in die Sache. Aber das ist kein Anbieten auf dem Markt, sondern die Nachfrage der Vereine.“ Der Özil-Abgang wird immer mehr zur Schlammschlacht. Ob diese noch haariger wird, als sie es ohnehin schon ist? Möglich, schließlich wird bei der Mitgliederversammlung am 18. und 19. September eine Stellungnahme von Florentino Pérez zum 50-Millionen-Euro-Deal erwartet…
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