Ramos, der angeschlagene Boxer: „Ich bin mein größter Kritiker“

Ramos glaubt an sich – und an den Final-Einzug

MADRID. Letztes Jahr hat er Real Madrid zum lang herbeigesehnten zehnten Champions-League-Triumph geköpft, nun steht er als einer der Hauptverantwortlichen für das mögliche Aus im Halbfinale 2014/15 im Kreuzfeuer der Kritik. „Das war einfach schrecklich. Ihm fehlte in dieser Partie eindeutig Qualität. Jeder Ball sprang ihm vom Fuß und seine Pässe kamen nicht an“, sagte Paul Scholes über die alles andere als überzeugende Vorstellung von Sergio Ramos bei der 1:2-Pleite gegen Juventus Turin.

Ramos wäre nicht Ramos, wenn er sich von Worten wie denen des ehemaligen englischen Nationalspielers unterkriegen lassen würde. Der 29-jährige Führungsspieler der Blancos wusste nach dem Dämpfer in Italien selbst, dass er seinem Team an diesem Abend keine Hilfe war. Aus diesem Grund blickt er dem Rückspiel im Estadio Santiago Bernabéu umso motivierter entgegen. „Das war weder mein Tag noch der Tag der gesamten Mannschaft. Wir haben ein schlechtes Spiel gemacht. Wir gewinnen und verlieren zusammen. Ich bin mein größter Kritiker, aber ich glaube an mich“, erklärte die Nummer 4 halb enttäuscht, halb wütend nach dem Abpfiff. 

Jeder würde es unterschreiben, mit einem Tor vor heimischer Kulisse ins Finale der Champions League einzuziehen Ramos ist fest von einem Weiterkommen gegen die „Alte Dame“ überzeugt

Einige Stunden später machte sich der spanische Welt- und Europameister via Instagram mit einem bekannten Zitat des legendären Ex-Basketballers Michael Jordan Mut: „In meiner Karriere habe ich über 9000 Würfe verfehlt. Ich habe fast 300 Spiele verloren. 26 mal wurde mir der spielentscheidende Wurf anvertraut und ich habe ihn nicht getroffen. Ich habe immer und immer wieder versagt in meinem Leben. Deshalb bin ich erfolgreich.“ Zu diesem Post fügte Ramos die Hashtags „Hala Madrid“ und „Gemeinsam zum elften Titel“ an. Auf welcher Position Trainer Carlo Ancelotti ihn am nächsten Mittwoch auch einsetzen mag: der angeschlagene Boxer aus Sevilla brennt!

#HalaMadrid #juntosaporlaundecima

Ein von Sergio Ramos (@sr4oficial) gepostetes Foto am 6. Mai 2015 um 5:25 Uhr

„Zum Glück bietet der Fußball dir die Chance auf eine Revanche; die Chance, es besser zu machen“, hatte Ramos schon nach dem perfekt gemachten Final-Einzug gegen den FC Bayern München in der abgelaufenen Spielzeit gesagt. Mit der „Alten Dame“ hat der Held von „la Décima“ nun auch noch eine Rechnung offen…

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