
„Ich kann denke ich sagen, dass ich nun ein besserer Spieler bin“
MADRID. Es war in der Vergangenheit schon immer eine große Freude, mit anzusehen, wie es ein Spieler aus Real Madrids Jugendabteilung geschafft hat, sich in der Profimannschaft neben den stets zahlreichen Weltstars etablieren zu können. In die Fußstapfen eines Raúl oder Guti könnte nun Daniel Carvajal treten. Dabei sah das vor einem Jahr noch überhaupt nicht danach aus. Im August 2012 entschied sich der heute 21-Jährige nämlich dazu, „seinen“ Blancos den Rücken zu kehren und bei Bayer 04 Leverkusen den Durchbruch in den Profifußball schaffen zu wollen. Es gelang dem Rechtsverteidiger. Doch nicht irgendwie, sondern eindrucksvoll. Über die gesamte Saison hinweg wusste der Spanier zu überzeugen und weckte so natürlich früher oder späte auch das Interesse des spanischen Rekordmeisters, der folglich im vergangenen Monat bekannt gab, die für drei Jahre geltende Rückkaufoption bereits ziehen zu wollen – 6,5 Millionen Euro wanderten auf das Konto der Rheinländer, Carvajal wanderte zurück an die Concha Espina.
Für den ehrgeizigen U21-Nationalspieler erfüllt sich damit ein lang ersehnter Traum: „Seit meinem ersten Tag in Leverkusen habe ich mir das Ziel gesetzt, sehr hart zu arbeiten, um das Trikot von Real Madrid wieder zu tragen. Vielleicht war das etwas schnell. Ich habe nicht erwartet, dass es nach einem Jahr klappen sollte, aber so ist es gekommen. Ich denke, dass meine Arbeit und das große Vertrauen, das Präsident und Verein in mich haben, es möglicht gemacht hat, dass ich heute hier bin. Für mich war das Jahr in Leverkusen eine riesige Erfahrung. Sowohl sportlich als auch persönlich. Seit dem zweiten Spieltag hatten die Trainer Vertrauen in mich und gaben mir Einsatzminuten. Ich habe mich in allen Aspekten verbessert und kann denke ich sagen, dass ich nun ein besserer Spieler bin.“
‚Wirklich?‘ Ich wiederholte es, fragte meinen Berater: ‚Werde ich wirklich zurückgehen?‘ Er sagte: ‚Ja.‘ Das war unglaublich. Dieser Moment war der glücklichste meines Lebens Carvajal über den Moment, als die Rückkehr perfekt war
Das Bernabéu wird also einen Daniel Carvajal, der übrigens ab sofort die Rückennummer 15 trägt, sehen, den man in der spanischen Hauptstadt bis dato so noch hat spielen sehen. „Was für Träume bleiben nun noch übrig? Heute wurde etwas wahr, von dem ich eine lange Zeit träumte. Ich habe 2002 angefangen, für Real Madrid zu spielen. Nicht viele Leute können sagen, dass sie ihren Traum mit 21 Jahren erfüllt haben. Mein Traum ist es jetzt, hier erfolgreich zu sein und Real Madrid all das zurückzugeben, was man mir gegeben hat. Dank diesem Verein kann ich heute hier sein. Auch, glaube ich, bin ich eine bessere Person. Ich habe gelernt, was Werte sind und wie sie dir helfen, als Person zu reifen“, so das Eigengewächs voll des Dankes.
Dabei kam die Nachricht der Real-Rückkehr für Carvajal eines Juni-Tages eigenen Aussagen zufolge schon überraschend. Er verriet: „In Wirklichkeit war das unerwartet. Ich fragte: ‚Wirklich?‘ Ich wiederholte es, fragte meinen Berater: ‚Werde ich wirklich zurückgehen?‘ Er sagte: ‚Ja.‘ Das war unglaublich. Dieser Moment war der glücklichste meines Lebens.“
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„Zehn Jahre lang habe ich für diesen Moment gearbeitet“
Umso größer die Freude, nachdem die Mitteilung eine überraschende gewesen sei und keine, auf die Carvajal eigentlich nur gewartet hatte. Die neue Arbeitskleidung streifte der Youngster aus Leganés, einer südlichen Vorstadt Madrids, bei der heutigen Vorstellung als Neuzugang bereits über und stellte sich so den 1.200 anwesenden Anhängern im Stadion. Die Fans spendeten dem für die BILD-Zeitung besten Rechtsverteidiger der letztjährigen Bundesliga-Saison kräftigen Beifall, sangen dazu seinen Namen.
Für den Defensivspieler ein Gänsehautmoment: „Ich habe dasselbe gedacht und gefühlt, wie es an meinem ersten Tag in der Alevín B (U12; d. Red.) war: Das Trikot von Real Madrid zu tragen, ist etwas Magisches! Zu wissen, dass man dieses Trikot trägt und es mit dem ganzen Herzen verteidigen wird, ist etwas, was man nicht mit Worten beschreiben kann. Ich habe zehn Jahre lang für diesen Moment gearbeitet, um in der ersten Mannschaft Real Madrids spielen zu können. Und ich denke, man kann es nicht in Worten erklären, wie es sich anfühlt, den Rasen des Bernabéu zu betreten, die Fans zu hören, wie sie deinen Namen rufen… Das ist sehr aufregend. Den Madridistas kann ich nur dankbar sein. An dem Tag, als ich beschlossen habe, in die Bundesliga zu wechseln, habe ich viele unterstützende Nachrichten bekommen, dass ich bald zurückkommen solle. Jetzt nach Hause zu kommen, nachdem ich in Deutschland in jeder Partie alles gegeben habe, ist eine große Motivation.“
„Carlo ist ein großartiger Coach“
Dann wird wohl auch Carlo Ancelotti, der neue starke Mann an der königlichen Seitenlinie, nicht drumherum kommen, Carvajal nicht aufzustellen. Einige lobende Worte bekam der 54-jährige Italiener von seinem neuen Schützling schon mal: „Ich denke, wir teilen das Sieger-Gen. Das ist etwas, das Real Madrid fordert. Dieser Klub ist anspruchsvoll und ich denke, deswegen wurde auch ein Trainer geholt, der alles gewinnen will. Carlo ist ein großartiger Coach, er will alles gewinnen. So lasst uns sehen, was wir leisten können.“

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