Reportage

Tore pro Minuten und Schüsse – Reals Vorderleute unter der Lupe

Real Madrids zweite Garde glänzt (mal wieder) und lässt die Diskussion um die königliche Offensive (ein weiteres Mal) neu aufflammen. Zeit, sich die Zahlen mal genauer anzusehen und herauszufinden, wer auf Abschlüsse und Minuten runter gerechnet zu Madrids effektivsten Vorderleuten gehört.

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Morata, James und Isco machen Druck auf Modrić, Bale und Benzema

Reals B-Elf rockt – und macht Druck auf die erste

MADRID. Gegen Leganés (4:2) hat’s geklappt, auch gegen Gijón (3:2) und nun gegen Deportvo (6:2): Die königliche B-Elf kann Cristiano Ronaldo, Toni Kroos und Co. würdig ersetzen. Da muss man sich nicht nur fragen, ob Real Madrid den besten und wettbewerbsfähigsten Kader der Welt besitzt, sondern auch, ob man die in Spitzenspielen sichere Stammelf nicht doch hier und da anpassen müsste. Die Offensiv-Zahlen zeigen: Ob „BBC“ vorne oder „MCK“ dahinter, Reals System-Trios müssen nicht immer gesetzt sein.

Nur auf Tore betrachtet (ohne Vorlagen):

Name Spiele Minuten Schüsse Tore Minuten pro Tor Schüsse pro Tor
Cristiano Ronaldo 39 3502 177 31 113,0 5,7
Karim Benzema 41 2743 80 17 161,4 4,7
James Rodríguez 29 1583 39 9 175,9 4,3
Gareth Bale 26 1924 69 9 213,8 7,7
Lucas Vázquez 44 2141 35 4 535,3 8,8
Mariano Díaz 13 289 16 5 57,8 3,2
Marco Asensio 31 1695 31 9 188,3 3,4
Álvaro Morata 37 1683 64 18 93,5 3,6
Isco Alarcón 36 1930 27 10 193,0 2,7

Isco braucht wenigste Schüsse, Bale und Lucas schlecht

Bedeutet: Auf Minuten runter gerechnet, knipst Álvaro Morata zwar am häufigsten (alle 93 Minuten), während Lucas Vázquez für seine Einsatzzeit vermeintlich zu wenige Treffer auf dem Konto hat (nur vier aus 2.141 Minuten). Wichtiger bei Toren – die Schuss-Quote. Spitzenpredator Cristiano bringt nur jeden sechsten Schuss unter, Gareth Bale nur jeden achten, da ist ein Isco Alarcón schon wesentlich effektiver: 2,7. Interessant: Karim Benzema und Konkurrent Álvaro Morata nehmen sich nicht viel – der Franzose braucht nur knapp mehr Schüsse pro Tor als der Spanier (4,7 statt 3,6).

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Auf Tore und Vorlagen (Scorer-Punkte) betrachtet:

Name Spiele Minuten Scorer-Punkte Minuten pro Punkt
Cristiano Ronaldo 39 3502 43 81,4
Karim Benzema 41 2743 24 114,3
James Rodríguez 29 1583 22 72,0
Gareth Bale 26 1924 14 137,4
Lucas Vázquez 44 2141 16 133,8
Mariano Díaz 13 289 7 41,3
Marco Asensio 31 1695 12 141,3
Álvaro Morata 37 1683 23 73,2
Isco Alarcón 36 1930 17 113,5

James mit bester Minuten-Quote, Morata effektiver als Benzema

Offensivkräfte dürfen nicht nur an Toren, sondern auch Vorlagen gemessen werden. Aus Scorer-Sicht liegt Cristiano Ronaldo ebenso weit vorne (43), während Benzema noch eine Torbeteiligung mehr als Morata hat. Runter gerechnet auf Minuten ist Morata jedoch wesentlich effektiver als sein Konkurrent – alle 73 Minuten kommt die Nummer 21 auf einen Scorer-Punkt, die 9 nur alle 114 Minuten. Der Beste: James Rodríguez! Alle 72 Minuten beteiligt sich der Kolumbianer an einem Treffer. Hat CR7 aus Schuss-Sicht noch einiges ausgelassen, gehören seine 81 Minuten pro Scorer wieder zur Spitze.

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Fazit

Vorab: Ich mag Zinédine Zidanes Absicht, regelmäßig zu rotieren! Dass bei 52 absolvierten Partien schon 16 Spieler über 30 Einsätze haben, ist nicht selbstverständlich. Und: Dass in Spitzenspielen nicht nur Reals Trainer über die Startelf bestimmt, hält sich als hartnäckiger Verdacht in Madrid. Dennoch würde „Zizou“ gut tun, hin und wieder seine Personalwahl vereinzelt zu überdenken. Zwar vergibt Álvaro Morata gerne mal eine Groß-Chance, doch zeigen die Zahlen, dass der 24-Jährige nicht nur sowohl weniger Schüsse als auch weniger Minuten pro Tor oder Vorlage benötigt, als Karim Benzema. Nun ist es nicht unwahrscheinlich, dass ein „Benzy“ im Pokal gegen Drittligist Leonesa ebenso zwei, drei Tore erzielen würde (was zeigen soll: die Zahlen unterscheiden nicht, ob Spitzenspiel oder Pflichtaufgabe), dennoch muss Zidane nicht immer am 4-3-3 festhalten (zumal es die Flügelzange Bale-Ronaldo aufgrund des Ausfalls des Walisers gegen Atlético eh nicht geben kann), sondern könnte es auch mit zwei zentraleren Stürmern wie Ronaldo und Morata versuchen.

Im Mittelfeld reicht gegen Deportivo und Co. zwar ein defensiver Akteur wie Mateo Kovačić, doch ist da an der Achse Modrić -Casemiro-Kroos wenig zu rütteln. Wirklich? Was macht ein Isco derzeit anders als ein Modrić, außer einerseits brutal effektiv und andererseits spielerisch eine Augenweide zu sein? Und dann wäre da noch dieser Kolumbianer: James Rodríguez scheint sich dem System gefügt zu haben, bringt es alle 72 Minuten auf eine Torbeteiligung und nach dem Clásico-Tor hätte er sich einen Startelf-Einsatz im Champions-League-Halbfinale gegen Atlético wohl verdient. Doch wie soll das aussehen: In einer Art 4-2-2-2 Casemiro, Kroos, Isco, James, Ronaldo und Morata vor der Viererkette? Zidane wird auch trotz oder gerade wegen des Bale-Ausfalls die Qual der Wahl haben. Etwas mehr Rotation wäre wünschenswert, ja. Doch da die Ergebnisse nach wie vor stimmen (trotz der Clásico-Niederlage hat man die Meisterschaft in der eigenen Hand, könnte sich sogar noch ein Unentschieden leisten), scheint er trotzdem vieles richtig zu machen.

Sechs Vorderleute fürs Saison-Finish gesucht!

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Seine nächste Unterschrifft wird bei uns sein!Alles andere wäre von seiner Seite einfach nur dämlich!
 
Unabhängig von jeglichen Wechselabsichten würde ich das Angebot von Paris an Mbappes Stelle höchstens müde belächeln. 25 Millionen jährlich sind ungefähr die Hälfte von dem was Neymar dort einkassiert. Da ist Paris in gewisser Weise selbst Schuld, durch solche in keiner Welt gerechtfertigten Summen haben sie eine exorbitante Messlatte angelegt.

Wir sollten dem Jungen dieselbe Summe anbieten wie er im PSG Angebot hat. So kann er ohne finanzielle Einbussen zwischen den beiden Vereinen entscheiden, und dann auch die einzig richtige Entscheidung die man überhaupt treffen kann, treffen.
 
Einen noch größeren Status kann man bei PSG nicht erreichen, also glaube ich nicht, dass er höhere Bezüge aus dem Verein kitzeln will. Den „Status“ den er, laut Redakteur, bei PSG erreichen will, ist mit dem Status eines Isco bei uns zu vergleichen. Ich denke, dass Mbappe größere Ambitionen besitzt als PSG selber bieten kann, daher wird er unweigerlich zu Real Madrid wechseln, falls wir denn ernst machen werden (wovon ich auch ausgehe). Das Barca uns da ein Strich durch die Rechnung machen kann, halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Wie gesagt, wenn wir die Füße still halten, weil bspw. unsere brasilianischen Wunderkinder zu Ronaldinho und Kaka mutieren, dann kann es gut möglich sein das der FCB dazwischen grätscht, da wir dann (zurecht) passiv agieren. Dazu kommt noch Jovic‘s Entwicklung als unser neuer Stürmer. Allerdings glaube ich kaum, dass a) unsere Youngstars innerhalb von 6 max. 18 Monaten zu absoluten Monstern reifen und b) das Perez sich nicht einen „No-Mbappe“ Transfer gefallen lässt. Das Perez ein stolzer und ehrgeiziger Mann ist, ist denke ich jedem klar. Bei Bale, Asensio und Hazard hat man schon seine Augen funkeln sehen, wie wird es dann bei Mbappe aussehen ? Also ich denke nicht nur dem Madridismo ist Mbappe ein Leckerbissen, sondern für Perez selber auch. Für seine eigenen Bedürfnisse, seinem Ego oder was auch immer.
 
...was die Medien nicht wieder alles wissen...es hängt einzig und allein von ihm ab!

Ne, tut es nicht.

Eine Zeit auf der Tribüne kann in der Hinsicht wahre "Wunder" bewirken. De Gea hat ganze sechs Spiele gebraucht, um seine "Meinung", im Hinblick auf eine Verlängerung, zu "überdenken".
 
Ne, tut es nicht.

Eine Zeit auf der Tribüne kann in der Hinsicht wahre "Wunder" bewirken. De Gea hat ganze sechs Spiele gebraucht, um seine "Meinung", im Hinblick auf eine Verlängerung, zu "überdenken".

...doch tut es!!!!
In deinem erwähntem Fall war meines Wissens ein gewisser J.M. Trainer oder? :D
 

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