Vor nicht allzu vielen Minuten hatte Marco Materazzi mit Inter Mailand am 22. Mai 2010 im Madrider Santiago Bernabéu gegen Bayern München die Champions League gewonnen, doch was TV-Kameras vor dem Stadion einfingen, war kein jubelnder, sondern ein trauernder Materazzi. Der damals 36-Jährige weinte bitterlich, denn er erfuhr soeben, dass sein Trainer und dicker Kumpel José Mourinho die Lombarden verlassen und sich Real Madrid anschließen werde. Er erklärte gegenüber SPORT MEDIASET nun, was er zu diesem Zeitpunkt dachte: „Ich wusste, als er ging, dass unser Team nie mehr dasselbe sein würde. Mourinho war die Nummer eins. Sein Geheimnis war es, jedem das Gefühl zu geben, ein Teil des Projektes zu sein. In Madrid, als er mir sagte, dass er gehen werde, sagte ich: ‚Verdammt noch mal, du lässt mich hier mit Benítez.‘“
Und mit dem Spanier lief es sowohl für Inter als auch persönlich für Materazzi wahrlich nicht so gut wie noch mit dem portugiesischen Star-Coach. „Die Dinge mit Benítez liefen nicht gut. Die Titelseiten der Zeitungen von meinen wichtigsten Momenten der Karriere hatte ich an meinem Spind hängen: Mit Inter unter Mourinho und Italien unter Lippi. Benítez hat diese entfernt. Wenn sich jemand so verhält, dann, weil man Angst vor seinem eigenen Schatten hat“, so Materazzis Seitenhieb gegen Benítez.
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In seiner weltbesten Elf, die Materazzi darüber hinaus auch nannte, steht zur Verwunderung aller auch Zinédine Zidane. Der, der ihm im WM-Finale 2006 per Kopfstoß niederstoß und dafür die Rote Karte sah. „Julio César, Maicon, Cannavaro, ich selbst und Chivu in der Defensive. Gattuso, Stankovic und De Rossi im Mittelfeld, Cassano und Zidane hinter Stürmer Eto’o. Warum Zidane? Weil er einen Platz in meinem Herzen hat. Er machte mich zum Weltmeister. Ich habe alles über den Kopfstoß vergessen. Ich erinnere mich nur an die Trophäe. Sehr gerne hätte ich mit ihm gespielt. Er ist einer der Besten fünf aller Zeiten“, erklärte der Italiener.

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