
„Mini-Pretemporada“ erfüllt ihren Zweck
MADRID. Es läuft aktuell mehr als rund bei den Königlichen. Entgegen aller Befürchtungen erlitt man nach der Klub-Weltmeisterschaft in Japan keinen Formeinbruch wie nach selbigem Titelgewinn zwei Jahre zuvor und startete mit zwei furiosen Erfolgen über Sevilla (3:0) und Granada (5:0) in das Jahr 2017. Was dabei besonders auffiel: Die Mannen von Zinédine Zidane wirkten austrainiert wie lange nicht mehr, vermittelten einen extrem spritzigen und durchweg fitten Eindruck und brachten nicht wenige Madridistas durch ihr hochintensives Spiel mit und ohne Ball zeitweise zum Staunen. „Zizou“ und die Mannschaft erhielten dafür (zurecht) eine Menge öffentliches Lob, ein nicht minder großer Anteil gebührt dabei allerdings auch einem Mann, der insgesamt immer ein wenig unter dem Radar läuft: Athletiktrainer Antonio Pintus.
Die italienische Fitness-Koryphäe, deren Verpflichtung im Sommer einer der größten Wünsche Zidanes darstellte, konzipierte auf Wunsch des Cheftrainers eine kleine „Mini-Pretemporada“, um mit den nötigen körperlichen Reserven und topfit in den zweiten und gegen Ende zumeist extrem kräftezehrenden Teil der Saison zu starten. In den neun zur Verfügung stehenden Tagen zwischen den Weihnachtsfeiertagen und dem Copa-Auftakt wurde der Fokus vermehrt auf Arbeit im aeroben Bereich, Kraft- und Stabilisationsübungen sowie Zirkeltraining gelegt, um die Grundlagenausdauer und Belastungsverträglichkeit zu erhöhen sowie im muskulären Bereich präventiv tätig zu werden. Dies scheint sich – Stand jetzt – auszuzahlen.
Spieler begeistert von Pintus
Und auch bei den Spielern scheinen Pintus’ und Zidanes Methoden anzukommen, wie man diversen Äußerungen im Anschluss an das Granada-Spiel entnehmen kann. Für Marcelo ist der Athletikcoach beispielsweise einer der zentralen Bausteine des gegenwärtigen Erfolges. „Es war Pintus, der uns in der Vorbereitung und jetzt in der Pause physisch so fit gemacht hat. Dank ihm sind wir derart konkurrenzfähig“, so der Vize-Kapitän voll Lobes. Nacho zeigte sich ebenfalls begeistert vom Italiener: „Pintus und der ganze Trainerstab leisten im physischen Bereich hervorragende Arbeit.“ Und auch Luka Modrić merkte an, dass die gute körperliche Verfassung ihren Teil zum gegenwärtigen Erfolg beitrage: „Der Trainer fordert von uns, dass wir vorne Druck ausüben und weil wir physisch gut drauf sind, können wir das auch tun.“
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Überbewerten will man das aktuelle Form-Hoch im Lager der Merrengues allerdings nicht, schließlich gelte es auch in drei bis vier Monaten, wenn die Entscheidungen um die Titel fallen, in guter Verfassung zu sein. Dementsprechend bremste Daniel Carvajal die Euphorie nach der Begegnung gegen die Andalusier auch ein wenig: „Unsere Intention ist es, im März oder April in Top-Form zu sein. Dafür müssen wir kämpfen. Wir befinden uns in einem guten Moment, aber es sind auch erst zwei Partien in 2017 gespielt. Wir wissen, dass man diese Euphorie kontrollieren muss.“ Aber vermutlich haben Zidane und Pintus auch dafür schon einen Masterplan im Kopf.
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