
Die Ausgangslage
MÁLAGA. Es ist angerichtet: Der letzte Spieltag der LaLiga-Saison 2016/17 steht an und für Real Madrid geht es um alles oder nichts. Mindestens einen Punkt müssen die Königlichen beim FC Málaga (20 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) holen, um den 33. Meistertitel der Vereinsgeschichte und den ersten Liga-Triumph seit – für Madrider Verhältnisse elend langen – fünf Jahren unter Dach und Fach zu bringen. Dass die Partie im Rosaleda allerdings kein Selbstläufer wird, dessen ist man sich bei den Blancos vollends bewusst.
Zinédine Zidane erklärte auf der Pressekonferenz zwar, dass die „Motivation unbeschreiblich“ sei, um den Madridismo endlich von seiner nun fünfjährigen Leidenszeit zu erlösen, schränkte aber gleichzeitig auch ein, dass noch einmal 90 höchst intensive Minuten auf sein Team warten würden: „Wir sind Erster und jetzt müssen wir das abschließen. Das letzte Spiel wird noch schwerer. Gegen Celta und Zuhause gegen Sevilla hatten wir bereits Schwierigkeiten, aber mit viel Arbeit kann man etwas erreichen.“ Diese Arbeit gilt es nun zum erfolgreichen Abschluss zu bringen, denn auf einen Ausrutscher des FC Barcelona gegen die SD Éibar möchte man im Falle einer eigenen Niederlage beileibe nicht angewiesen sein. Und ein erneutes Fiasko wie in den Spielzeiten 1991/92 und 1992/93, als man jeweils am letzten Spieltag gegen Teneriffa die Meisterschaft verspielte, möchte man erst Recht verhindern.
Der Gegner
Eigentlich könnte man beim FC Málaga das Saisonende relativ entspannt angehen, hätte Trainer Míchel sich vor wenigen Wochen nicht so weit aus dem Fenster gelehnt. Seitdem der Ex-Blanco in einem Interview erwähnte, dass er lieber Real als Barcelona die Meisterschaft gönnen würde und er nur ungern wie einst Jorge Valdano bei Teneriffa als ehemaliger Madrilene in die Rolle des Spielverderbers schlüpfen würde, fliegen diese Sätze sowohl Míchel als auch seinem Team um die Ohren. Dass sowohl seine als auch die Professionalität des Teams permanent in Frage gestellt wird, wollte das einstige Mitglied der „Quinta del Buitre“ nicht auf sich sitzen lassen: „Dass meine Spieler da mit reingezogen werden, werde ich nicht tolerieren“, so der 54-Jährige im Vorfeld der Begegnung leicht angefressen.
Rein aus sportlicher Sicht bekommen es die Merengues mit einem äußerst formstarken Gegner zu tun. Málaga holte aus den letzten fünf Begegnungen starke 13 Zähler und besiegte vor wenigen Wochen auch den FC Barcelona vor heimischen Publikum mit 2:0. Und mit einem weiteren Sieg könnte man eine insgesamt verkorkste Saison, in der man zwischenzeitlich tief im Abstiegskampf steckte und in der ersten Pokal-Runde gegen Zweitligist Córdoba die Segel streichen musste, doch noch zu einem versöhnlichen Ende bringen. Real-Leihgabe Diego Llorente wird bei diesem Vorhaben allerdings nicht mitwirken können, da die bekannte Sperrklausel einen Einsatz in direkten Duellen verbietet.
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Personelles und voraussichtliche Aufstellung
Zum großen Finale hat Zidane bis auf die Langzeit-Patienten Gareth Bale (Wadenverletzung) und Daniel Carvajal (Muskelfaserriss) alle Mann an Bord und wird bei der endgültigen Kadernominierung den einen oder anderen Härtefall vorfinden. An der Startaufstellung dürfte sich im Vergleich zur Mittwoch-Partie gegen Celta wenig bis gar nichts ändern, lediglich hinter der Besetzung der Rechtsverteidiger-Position steht noch ein kleines Fragezeichen. Möglich, dass Nacho Fernández diesmal den Vorzug vor Danilo erhält.

Formkurve

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane: „Es hängt von uns ab und das ist für uns wichtig. Es verbleibt ein Spiel. Wir haben bislang so gearbeitet, wie wir es wollten. Physisch sind wir sehr gut drauf. Wir sind glücklich, dass jetzt das letzte Spiel ansteht und werden alles geben, um zu gewinnen. Es wird eine sicherlich sehr schwierige Partie, denn Málaga ist eine sehr gute Mannschaft mit zuletzt sehr guten Ergebnissen.“
Míchel (Cheftrainer): „Unsere Idee gegen Mannschaften wie Real ist es, zu versuchen, Nadelstiche zu setzen. Sie verfügen über große individuelle Klasse. Wir müssen unsere Sache sehr gut machen. Wir werden versuchen, ihnen in unserer Heimstätte das Leben so schwer wie möglich zu machen, das hat uns schon gegen andere Mannschaften geholfen. Wir müssen aufmerksam sein. Wenn wir auf dem gleichen Niveau wie die letzten Wochen sind, werden wir mithalten können.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Die Gesamtbilanz spricht deutlich für die Königlichen. Von insgesamt 73 Duellen konnte man 47 gewinnen, 16-mal spielte man Unentschieden zehnmal gewann Málaga. Aber: Von den letzten vier Liga-Begegnungen mit den Andalusiern konnte man nur zwei für sich entscheiden, die anderen zwei trennte man sich Remis.
- REKORD: Sollten Ronaldo und Co. – wie in den letzten 63 Spielen auch – mindestens einen Treffer erzielen, würde man nicht nur den Tor-Rekord auf 64 Spiele in Folge mit eigenem Torerfolg ausbauen, sondern gleichzeitig eine weitere Bestmarke aufstellen: An jedem der 38 Spieltage nämlich mindestens ein Tor zu erzielen, gelang in der Geschichte noch keinem spanischen Team.
- SERIE: Bemüht man die Statistik, kann man dem letzten Spieltag aus Madrider Sicht äußerst optimistisch entgegen blicken. Die letzten sieben Jahre haben die Königlichen am letzten Spieltag nicht verloren, sechs Siegen steht dabei ein Unentschieden gegenüber – ein 1:1 beim FC Málaga in der Saison 2009/10.
- PRÄMIE: Sollte Real am Ende den Titel holten, würden auch die Andalusier in gewisser Weise profitieren. Dank einer Klausel im Vertrag von Isco, müssen die Blancos für jeden Meistertitel bis 2018 jeweils eine Millionen Euro nach Málaga überweisen.
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