
„Xabi macht uns alles so viel einfacher“
MADRID. Auf Cristiano Ronaldo folgte am Mittwochabend Xabi Alonso: Nachdem der Superstar mit der Nummer 7 auf dem Rücken seinen Kontrakt bei Real Madrid im September des vergangenen Jahres um drei Jahre bis 2018 verlängerte, gelang mit dem Strategen im Mittelfeld zur Freude des Madridismo dasselbe. Der ursprünglich zum 30. Juni diesen Jahres auslaufende Vertrag wurde um zwei Jahre bis 2016 ausgebaut. Die in dieser Spielzeit zweite lang herbeigesehnte Verlängerung eines absoluten Leistungsträgers, die glückte.
„Das ist das beste Geschenk“, freut sich Trainer Carlo Ancelotti noch immer über den Verbleib des 32-Jährigen: „Seine Vertragsverlängerung ist sehr wichtig, genauso seine Qualität, Erfahrung und Spielweise. Es ist unmöglich, jemand anders mit seinen Qualitäten zu finden. Vielleicht könnte man ihn ein bisschen mit Pirlo vergleichen, aber er ist 35. Xabi ist jünger und der gesamte Madridismo liebt ihn. Er bringt Balance. Wir haben die Saison ohne Xabi oder Illarramendi begonnen und es war ohne die beiden schwer, Gleichgewicht zu finden. Xabi macht uns alles so viel einfacher.“
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Mit „uns“ meint der Italiener auch die Spieler um Alonso herum, die von der erfahrenen Nummer 14 lernen können und prächtig mit ihr harmonieren. Aktuell gehört der Posten an der Seite des Champions-League-Siegers von 2005 (mit dem FC Liverpool) dem Kroaten Luka Modric. Nicht zu unrecht, immerhin befindet sich der 28-Jährige seit Wochen in einer bestechenden Form. Klar ist: Er ist längst in Madrid angekommen. Ancelotti gab an, ebenso einen deutlichen Leistungssprung festgestellt zu haben. „Modric hat sich sehr verbessert, an Persönlichkeit gewonnen. Im Moment ist er es (neben Alonso; d. Red.). Wir haben mit drei Mittelfeldspielern begonnen, es dann geändert. Bilden könnte Xabi ein Duo mit Modric, Illarramendi… Das Problem ist nicht, wer auf dieser Position spielt. Es geht mehr um die Philosophie unseres Spiels. Ich mag es nicht, wenn Teams von einem Spieler abhängig sind – ob das nun Xabi Alonso ist oder jemand anders. Wenn Xabi nicht zur Verfügung steht, müssen wir eine Alternative haben.“
„Team besitzt sehr wichtige Spieler, die den Klub repräsentieren“
Ancelotti versicherte bei RADIO NACIONAL DE ESPAÑA: So sehr er sich dafür eingesetzt hat, dass die laufende Spielzeit nicht die einzige mit Alonso bleibt, so sehr würde er sich auch dafür stark machen, dass Kapitän und Legende Iker Casillas sein Sportler-Leben lang das Jersey der Königlichen trägt – und sonst keines –, sofern Wechsel-Absichten immer konkretere Züge annehmen würden. „Ich werde genauso kämpfen wie um Xabi. Diese Mannschaft verfügt über sehr wichtige Spieler, die den Klub repräsentieren. Daher werden wir in den Krieg gehen, damit Casillas seine Karriere in Madrid beendet“, so die deutliche Botschaft.
Es gleicht mehr oder weniger einem Kuriosum, dass man an der Concha Espina stolz von sich behaupten kann, mit Casillas und Diego López über zwei Schlussmänner von Weltklasse-Format zu verfügen, aber über keine eindeutige Nummer eins. Denn bekanntlich wird rotiert: López in der Liga, „San Iker“ in Pokal und Champions League. Ancelotti: „Ich weiß nicht, ob es eine riskante Sache war, das zu tun. Es war keine einfach zu treffende Entscheidung. Ich habe zwei Torhüter, die beide über eine enorme Qualität verfügen. Real Madrid hat das beste Torwart-Duo der Welt. Diego López startete in der Liga, aber man kann nicht einen Keeper wie Casillas haben, der nicht zum Spielen kommt. Iker hat genug Erfahrung und Qualität, um in jedem Team der Welt zu spielen. Vielleicht war es nicht die geschickteste Entscheidung, aber im Tor zu rotieren ist nicht so einfach. Beide haben unsere Entscheidung gut aufgenommen.“
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Ancelotti in die Bundesliga? „Nein, Deutschland nicht“
Entschieden haben die Merengues ebenso, dass das dieser Tage offene Winter-Transferfenster für sie praktisch nicht existiert. Weder Zu- noch Abgänge soll es geben. Genauso wenig wie einen neuen Angreifer. „Es ist nicht so, dass wir einen guten Stürmer auf dem Markt suchen. Wir brauchen das nicht“, erklärte Real Madrids Cheftrainer, der gerne lange an der Seitenlinie des Bernabéu stehen würde. „Aber nicht so lange wie Alex Ferguson mit seinen 24 Jahren bei Manchester United“, so der zweimalige Champions-League-Triumphator als Übungsleiter (2003, 2007). Die Bundesliga komme für Ancelotti indes nicht infrage. Da doch schon eher eine Nationalmannschaft: „Nein, Deutschland nicht. Sie haben dort ein fantastisches Ambiente und die Bundesliga ist sehr viel besser geworden, aber ich sehe mich nicht noch eine weitere Sprache lernen (lacht). Nationaltrainer von Italien? Kann sein. Dieser Job ist der letzte als Klubtrainer. Im Moment gefällt mir die tägliche Arbeit. Eine Nationalmannschaft zu trainieren, darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht.“
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