
Zinédine Zidane lag richtig, als er nach dem 3:0 gegen Deportivo Alavés meinte, sein Team könne bei einem derart vollgepackten Terminkalender nicht jedes Mal perfekt spielen. So etwas ist unmöglich – zumal die Vorstellung unter der prallen Nachmittagssonne im Estadio Santiago Bernabéu keineswegs so schlecht war wie viele behaupten. Drei Tore und eine weiße Weste nach einer Länderspielpause sind keineswegs selbstverständlich – erst recht nicht gegen diesen aufmüpfigen Aufsteiger, der schon dem FC Barcelona und Atlético Madrid auswärts Punkte abgeknöpft hatte.
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Unter dem Strich steht ein gelungener Start in den heißen April-Marathon. Neben der erneuten Verletzung von Raphaël Varane gibt es an der Concha Espina momentan nur einen triftigen Grund für schrillende Alarmglocken: Luka Modrić hat sich zuletzt keine künstlerische Pause genommen, sondern ist wirklich außer Form.
Selbst vom kroatischen Mozart darf niemand immer hundert Prozent erwarten. Doch muss ausgerechnet zur Unzeit der Mittelfeldmotor der Königlichen stocken? Vor den Wochen der Wahrheit gegen Atlético, Bayern und Barcelona wirkt die Nummer 19 überspielt, zeigt Konzentrationsschwächen und hinterlässt auch körperlich nicht den allerbesten Eindruck. Sein für ihn eingewechselter Landsmann Mateo Kovačić wusste gegen Alavés in 20 Minuten weitaus mehr zu gefallen. Real braucht dringend wieder den besten Modrić – insbesondere gegen Bayern!
Duelle wie diese werden meist im Mittelfeld entschieden – und da sind die Münchner mit den formstarken Thiago Alcantara und Arturo Vidal zumindest dem heutigen Stand nach leicht im Vorteil. Vor drei Jahren noch, als Real seine langjährige „Bestia Negra“ in der Allianz Arena ohne mit der Wimper zu zucken verschlang, lieferte Modrić eine seiner besten Leistungen im weißen Trikot ab. Eine solche ist auch dringend erforderlich, will man das Team von Carlo Ancelotti schlagen.
Alle schwärmen immer von „BBC“ und „Captain Fantastic“ Sergio Ramos, doch der Feinfuß im Mittelfeld ist mindestens ein genauso wichtiger Spieler für die Madrilenen. Bleibt zu hoffen, dass die Nummer 19 wieder so schnell wie möglich den Schalter von „Mensch“ auf „Magier“ umlegt – dann kann aus dem heißen April ein grandioser werden!

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