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Zahlen und Fakten #2: Madrids schlechteste Hinrunde seit 2005/06

19 Begegnungen sind in der Liga BBVA absolviert. Das bedeutet, die Hinrunde ist gelaufen. Man hat gegen jedes Team schon ein Mal gespielt. Im zweiten Teil des großen „Zahlen und Fakten“-Hinrunden-Rückblicks, werden allgemeinere Daten aus der Liga und dem Verein Real Madrid betrachtet.

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Ein Gruppenbild bzw. Teambild von Real Madrid im Clásico gegen den FC Barcelona
Real Madrid konnte leider nicht in jeder Partie wie dem Clásico überzeugen.

Hinrunde 2011: 49 Punkte, 67:18 Tore. 2012: 37 Punkte, 45:20

MADRID. Der Blick auf die Tabelle stellt die Hinrunde 2012/13 als die schlechteste seit sieben Jahren dar (in der Saison 2005/06 hatte man nach 19 Begegnungen nur 33 Punkte auf dem Konto). Heuer wurden bisher nur 37 Punkte erobert, acht Punktverluste musste Real Madrid hinnehmen. In der vergangenen Rekordsaison hatte man zum gleichen Zeitpunkt dank nur drei Punktverlusten satte 49 Zähler auf dem Konto und ein Torverhältnis von 67:18. Trotz der aktuell zweitbesten Offensive der Liga jubelten die Blancos seit dem Auftakt am 19. August 2012 nur über 45 Tore, die durch 20 Gegentore (viertbester Liga-Wert) ergänzt werden. Autsch! Schmerzlich auch der Blick auf das Heim-Auswärts-Verhältnis. Im Estadio Santiago Bernabéu blieb man 2012/13 bisher ohne Niederlage, nur Valencia und Espanyol Barcelona stahlen einen Punkt. Trotzdem: der FC Barcelona und Atlético Madrid sind heimstärker! Die große Schwäche scheint für die Blancos jedoch auf fremden Platz zu liegen. In 10 Gastauftritten verlor man vier und spielte zwei Mal remis – der Tabellenführer aus Katalonien hat alle seine neun Auswärtspartien gewonnen, der amtierende Meister nur vier!

Die Fairplay-Tabelle führt ebenfalls der FCB an. Sie kassierten in 177 Fouls nur 27 Gelbe Karten, Real Madrid ist mit 41 Gelben sowie je einem Roten und einem Gelb-Roten Karton aus 237 Fouls die viert-fairste Mannschaft. Der Liga-Schnitt steht bei 52,5 Gelben Karten und 4,1 Platzverweisen pro Team. Im Schnitt fallen in der Primera División 5,3 Verwarnungen und 0,4 Feldverweise pro Duell. Mit königlicher Beteiligung ist es fast gleich: insgesamt 5,3 Mal Gelb und 0,3 Mal Rot pro Begegnung. Die Schiedsrichter pfiffen runter gerechnet 27,5 Fouls pro 90 Minuten mit Real Madrid, 12,5 Fouls gingen im Schnitt an die Blancos. Die zerpfiffenste Partie: der 2:1-Sieg mit 37 Foulunterbrechungen bei UD Levante. Interessant, von den acht Teams, gegen die die Merengues Punktverluste hinnahmen, sind außer Málaga und Barça alle aus der unteren Hälfte der Fairness-Tabelle. Die Fußballclubs aus Sevilla und Valencia sowie Espanyol Barcelona stehen ganz unten, sie schafften es auf insgesamt 28 Platzverweise!

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Alle sechs Torschüsse ein Tor, die meisten im fünften Spielsechstel

Der Blaugrana geschlagen geben muss man sich auch beim Zuschauerschnitt! 76.125 gingen durchschnittlich zu den Heimspielen des Tabellenführers. Das Bernabéu wurde im Schnitt von 68.241 Menschen gefüllt. Was noch geschah an den 19 Spieltagen? Es kamen 23 Trainer zum Einsatz. Mit Espanyol Barcelona, dem FC Valencia, Deportivo La Coruña und frisch am Montag dem FC Sevilla haben vier Teams ihre Übungsleiter ausgetauscht. 542 Tore sind in den 190 absolvierten 90 Minuten gefallen, 2,85 pro Spiel (in der Bundesliga fallen 2,9 Treffer pro Partie, die Premier League hat einen Schnitt von 2,8). Mehr als nach 19 Spieltagen in der letzten (496 Tore) Spielzeit. 2008/09 sind mit 560 Treffern zuletzt mehr zum gleichen Zeitpunkt gefallen. Ronaldo & Co. trafen 2,4 Mal pro Einsatz und kassierten in durchschnittlich jedem Termin ein Gegentor. Macht: 3,4 Tore fallen in jeder Partie mit königlicher Beteiligung – ein höherer Torschnitt also als in der Liga.  Torlos blieb der spanische Meister drei Mal – zwei Mal in Sevilla und zuletzt in Osasuna, sechs „weiße Westen“ darf sich Iker Casillas überstreifen. 2011/12 ging Madrid an 38 Spieltagen auch nur drei Mal ohne eigenen Torerfolg vom Platz, spielte 14 Mal zu Null. Auf die Spielminuten betrachtet, lässt sich in der Defensive keine Anfälligkeit zu bestimmten Spielphasen ableiten. Das Halbzeit-Torverhältnis lautet 23:11, fast genau die Hälfte. Splittet man die 90 Minuten in sechs gleich große, 15 Minuten lange Kuchenstücke auf, fällt auf, dass die meisten Gegentore (fünf der 20) in der Viertelstunde vor dem Pausenpfiff fallen, dem dritten Sechstel. Am produktivsten sind Mourinhos Torjäger im zweiten und vierten Sechstel (also zwischen der 15. und 30. sowie zwischen der 60. und 75. Spielminute) – zehn und zwölf der 45 Tore fielen in diesen Phasen.

Apropos Schießen – Schüsse aufs Gehäuse: 252 feuerten Mourinhos Mannen ab, 143 Mal kamen zurück. Heißt: 5,6 Torschüsse braucht Real für ein Tor, jeden siebten Schuss auf den eigenen Kasten muss Iker Casillas danach raus holen. Mit 40 Schüssen aufs Tor auf beiden Seiten war das 5:1 über Athletic Bilbao die ballerreichste Partie der Merengues in der Hinrunde. Die magerste: trotz 2:2-Unentschieden el Clásico (insgesamt fünf Torschüsse gingen auf die beiden Tore). Reals torreichste Partie war der 18. Spieltag, das 4:3 über Real Sociedad. Bei den Schüssen, die insgesamt abgegeben wurden (aber nicht zwingend auf’s Tor gingen), steht Madrid mit 366 und 9,2 pro Spiel ganz oben in der Liga-Übersicht. Barcelona hat insgesamt nur 263 abgegeben (Platz vier), Atlético dahinter 257. Die effektivsten Teams? Barcelona mit 4,1, Atlético mit 6,4 und Betis mit 6,5 Abschlüssen pro Tor. Auch bei den Torschuss-Vorlagen sind die Merengues die kombinations-affinsten. 271 Pässe, die zu einem Schuss führten, gaben Özil, Di María und Co. ab. Atlético folgt mit 192, Barça steht mit 181 nur auf Platz sieben.

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Torreichste Partien in La Liga: Barças 5:4-Triumph über Aufsteiger Deportivo La Coruña. Dicht gefolgt von den beiden 5:3s zwischen Athletic und Betis sowie Zaragoza und La Coruña. Reals 4:3-Sieg über Real Sociedad teilt sich mit drei anderen „sieben-Tore-Partien“ den vierten Rang (Atlético Madrid 4:3 Rayo Vallecano, Real Valladolid 6:1 Rayo Vallecano und FC Valencia 2:5 Real Sociedad). Die Schießbude der Liga BBVA ist der Aufsteiger aus La Coruña – Madrid schenkte ihnen fünf ihrer 39 Gegentore ein. Das offensiv harmloseste Team heißt CA Osasuna, nur 14 eigene Treffer für das Tabellen-Schlusslicht. Kurzer Tabellenblick auf die Aufsteiger: Zweitligameister La Coruña kämpft als Vorletzter mit 16 Punkten um’s Überleben, Celta Vigo hat zwei Pünktchen mehr und führt die sehr enge Abstiegszone auf dem 15. Platz an – die beiden sind übrigens die auswärtsschwächsten Teams der Hinrunde, zu Hause am Schwächsten ist der FC Granada. Der Abstiegszone fern ist der dritte Aufsteiger Real Valladolid, sie haben es auf beachtliche 25 Zähler geschafft und erfreuen sich des zehnten Tabellenrangs. Beachtlich, da sie mit 194 Schüssen, die zweitwenigsten der Liga abgaben – nur der Tabellenachte Levante ist mit 182 noch geiziger und minimalistischer.

Das war also die Hinrunde 2011/12. Die Rekord-Hinrunde des FC Barcelona. Des Meisters Madrid schlechteste seit 2005/06. Es kann nur besser werden – erstrecht mit sensationellen Leistungen in den beiden anderen noch offenen Wettbewerben. Den ersten Teil von „Zahlen und Fakten“ zu individuellen Leistungen der Profis von Real und aus La Liga gibt es hier zum Nachlesen.

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von
Nils Kern

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