Pressekonferenz

Zidane positiv eingestellt: „Gesichter der Spieler nehmen mir den Druck“

Der Anpfiff rückt immer näher. Am Dienstagabend empfängt Real Madrid den VfL Wolfsburg zum Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel. Weil die Königlichen ein 0:2 aufholen müssen, wird es das wichtigste Spiel der bisherigen Saison – und zugleich auch das wichtigste Spiel für Zinédine Zidane als Trainer. Am Montagmittag sprach er im prall gefüllten Pressesaal über den Showdown.

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Zinédine Zidane
Zinédine Zidane ist optimistisch, die Wende mit seinem Team herbeizuführen

ZINÉDINE ZIDANE über…

…das Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg (Dienstag, 20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker – TICKETS): Wir alle wollen solche Champions-League-Tage erleben. Hätten wir das Hinspiel gewonnen, wäre das besser gewesen. Jetzt sorgt die Schwierigkeit dafür, dass alles noch emotionaler und schwieriger wird. Aber diese schwierigen Herausforderungen gefallen uns mir, den Spielern. Wir wollen das Blatt wenden und es ist viel schöner, wenn man aus einer schwierigen Situation heraus Spiele gewinnt. Es ist ein wichtiges Spiel, das wissen wir alle – ihr, wir, die Fans. Das ist total klar. Aber um dieses Spiel zu spielen, muss man viel Verstand haben, denn wir werden es nicht innerhalb von zehn oder 15 Minuten gewinnen, was auch immer passiert, ob wir treffen oder sie. Es stimmt, dass es für uns komplizierter wird, wenn sie ein Tor erzielen. Das kann passieren. Im Fußball kann alles passieren. Wir müssen von der ersten Minute an konzentriert sein.“ 

…die Frage, ob er Druck vor dem wichtigsten Spiel der Saison und seiner ersten großen Partie als Trainer verspüre: „Nein, mein erstes großes Spiel ist es nicht. Wir hatten davon schon viele. Alle Spiele sind wichtig. Ob ich den Druck spüre? Es ist derselbe wie immer, wenn wir vor einem Spiel stehen. Aber ich verspüre keinerlei Sorge, was das betrifft, was wir zu tun haben. Wir sind konzentriert, entschlossen und das ist das Wichtigste. Wenn ich die Spieler konzentriert sehe, nimmt mir das den Druck.“

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…die Frage, ob ihn die Defensive mehr Sorgen bereite als die Offensive: „Wir wissen, dass wir mehr Chancen haben werden, wenn wir unser Tor sauber halten. Die Spieler wissen das, wir alle wissen das. Wir liegen mit 0:2 in Rückstand, aber was wir vor allem tun müssen, ist, Fußball zu spielen. Ich denke, Wolfsburg wird intensiv agieren, stark beginnen. Sie wissen auch, worum es für sie geht. Wir werden aber dieselbe Intensität haben. Was dann entscheidend sein wird, ist das Spiel mit dem Ball. Wir werden das Spiel gut vorbereiten, denn wir müssen Fußball spielen. Wir werden kämpfen, rennen. Aber letztlich muss man Fußball spielen, das ist das Wichtigste.“

…Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs, der Fehlentscheidungen des Schiedsrichters befürchtet: „Ich werde mich nicht auf den Schiedsrichter fokussieren – das habe ich nicht beim Hinspiel getan und werde es jetzt auch nicht tun. Der Schiedsrichter wird seine Arbeit verrichten und versuchen, es in jeder Hinsicht gut zu machen.“

…Karim Benzema, der sich beim Hinspiel am linken Knie weh tat und am Samstag in der Liga pausierte: „Er ist vollkommen erholt, es war ein Schlag, den er abbekam. Mehr nicht. Er ist bereit, um zu spielen und konzentriert.“

Zinédine Zidane
„Zizou“ während des Abschlusstrainings. Am Dienstagabend erlebt er gegen die Niedersachsen sein bis dato wichtigstes Spiel als Real-Coach.

…die Aufholjagd 2001/02 gegen Bayern München, bei der er als Spieler dabei war (1:2-Pleite in München, 2:0-Sieg im Bernabéu): „Ich erinnere mich nicht ganz genau. Ich erinnere mich daran, dass wir das Spiel gewonnen haben. Aber das ist keine Frage der Spieler, sondern des Klubs. Dieser Klub war immer so und sorgte für außergewöhnliche Aufholjagden. Das anstehende Spiel ist ein weiteres wichtiges im Bernabéu. Vielleicht das wichtigste der Saison. Es ist ein Fußballspiel und wir sind bereit, es zu spielen.“

…die Frage, ob man den Spielern vor dem Showdown viel sagen müsse: „Ich glaube nicht. Wir werden geeint sein und das ist gut. Die Spieler wissen perfekt, was bevorsteht und was wir tun müssen. Was mich am meisten beschäftigt – auch in den letzten beiden Tagen –, ist, die Gesichter der Spieler zu sehen. Und sie sind sehr fokussiert. Das nimmt mir den Druck. Wir müssen treffen, haben aber 90 Minuten Zeit, um das zu tun. Und nicht fünf Minuten. Die Message ist: Geduld. Wir wissen, dass es im Fußball viele Wendungen gibt. Ich will darüber nicht sprechen, weil wir jetzt bei der Champions League sind, aber in der Liga lagen wir 13 Punkte in Rückstand, als Barcelona traf (beim Clásico, als Gerard Piqué das 1:0 köpfte; d. Red.), und jetzt sind es vier. Das ist das Schöne am Fußball.“

…die Frage, wie man Balance ins Spiel bekommen wird: „Ein Gegentor würde es uns schwerer machen, das stimmt. Aber ich will auch sagen, dass das passieren kann. Man muss geduldig sein, denn wir haben 90 Minuten oder länger Zeit. Wir müssen konzentriert sein. Was im Spiel passieren wird, werden wir sehen. Wir wissen, dass wir Tore schießen können. Gut spielen bedeutet, gut zu verteidigen, ein Gleichgewicht zu demonstrieren, konzentriert in der Defensive zu sein. Es ist nicht nur das Toreschießen.“

Luka Modric
Zum Nachlesen: Die Pressekonferenz mit Luka Modrić

…den Gedanken an das Ausscheiden und ob der Verein darauf vorbereitet ist: „Madrid ist nie darauf vorbereitet, nicht weiterzukommen. Madrid ist immer bereit, weiterzumachen und immer mehr zu leisten. Es ist der Klub mit den meisten Europapokalen – nicht von ungefähr. Die Geschichte dieses Klubs ist sehr groß. Ich sage, dass ich nicht besorgt bin, weil für mich die beste Art und Weise, ein solches Spiel zu beginnen, ist, ruhig zu sein und daran zu denken, was wir tun werden – mit Fußball. Ich bin immer positiv. Als Spieler habe ich mit dieser Philosophie etwas gewonnen. Die Leute wollen ihre Mannschaft guten Fußball spielen sehen und ich bin davon überzeugt, dass wir das sehen werden.“

…die Fans: „Wir wissen, welche Bedeutung die Fans für alle haben. Und noch mehr hier in diesem Stadion. Was ich ihnen sage und von ihnen will, ist wie immer: dass sie uns von der ersten Minuten an bis zum Schluss animieren. Die Spieler wissen, dass die Fans viele Dinge verändern können. Es ist ein besonderer Verein.“

…die Frage, ob es aufgrund der Ausgangslage nicht dringender wäre, im Mittelfeld James Rodríguez oder Isco statt Carlos Casemiro auflaufen zu lassen: „Man wird sehen, welche Elf auflaufen wird. Casemiro gibt uns vor allem Balance. Er ist ein Spieler, der insbesondere in defensiver Hinsicht arbeitet. Wir kennen auch die Wichtigkeit, wenn wir im Angriff sind. Wenn wir den Ball haben, ist es auch wichtig, zu wissen, was im nächsten Schritt passiert. Er ist einer, der viel an solche Dinge denkt.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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