Vorbericht

„Zizous“ Europa-Debüt in Rom: Gelingt die erste Duftmarke?

Die Königsklasse ist zurück! Nach rund zweimonatiger Winterpause kämpfen die 16 besten Teams Europas um den Einzug ins Viertelfinale und Real Madrid bekommt es im Achtelfinale mit dem AS Rom zu tun. Beim Hinspiel in der italienischen Hauptstadt will man sich in erster Linie eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel ergattern, nach Möglichkeit soll jedoch ein Sieg herausspringen. Mit der Roma wartet allerdings beileibe keine internationale Laufkundschaft, die sich besonders seit dem Trainerwechsel hin zu Luciano Spalletti auf dem aufsteigenden Ast befindet.

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Gegen den AS Rom wollen die Königlichen ein erstes Ausrufezeichen setzen

Die Ausgangslage

MADRID.  Sechs Liga-Spiele hatte Zinédine Zidane „Eingewöhnungszeit“, um seinen Kader auf Betriebstemperatur zu bringen, jetzt wird es mit dem Champions-League-Achtelfinale gegen den AS Rom ernst. Wenn sich am heutigen Mittwoch die Roma und Real Madrid im römischen Olympiastadion zum Hinspiel gegenüberstehen (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker – TICKETS), zählen keine Ausreden mehr. Die Mannschaft muss funktionieren, das Weiterkommen ist selbstredend Pflicht. Der italienische Traditionsklub soll nur eine Zwischenstation sein auf dem Weg zum ganz großen Ziel: „la Undécima“. In der Meisterschaft besitzt man zwar immer noch theoretische Chancen auf den Titel, doch es gilt als offenes Geheimnis rund um die Concha Espina, dass der Fokus in Anbetracht von vier Punkten Rückstand (bei einem Spiel mehr) auf den FC Barcelona eher auf die Champions League gelegt werden soll.

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Dass die Römer sicherlich kein einfacher Gegner werden, den man einfach so im Vorbeigehen erledigt, sollte jedem in der Mannschaft bewusst sein. Gegen italienische Mannschaft tun sich die Blancos traditionell schwer, das letztjährige Ausscheiden im Halbfinale gegen Juventus Turin (1:2 und 1:1), als man sich unbewusst wohl schon im Finale wähnte, sollte Warnung genug sein. Das Zauberwort für ein erfolgreiches Abschneiden aus Madrider Sicht dürfte Balance heißen. Während man sich in den letzen Partien offensiv deutlich verbessert zeigte und in der Regel auch ordentlich Tore erzielte, wirkte die Defensive beziehungsweise das Umschaltspiel zu oft extrem anfällig. Eine Baustelle, die „Zizou“ dringend in den Griff bekommen sollte. Verzichten muss der französische Cheftrainer weiterhin auf die verletzten Gareth Bale und Pepe, Marcelo steht nur eine Woche nach seiner Schulterverrenkung überraschend wieder im Aufgebot. Ob der Brasilianer jedoch tatsächlich zum Einsatz kommen wird, ist eher fraglich. Als erste Alternativen gelten Danilo sowie Nacho Fernández, wobei Letzterer aufgrund seiner Defensiv-Stärke bessere Chancen besitzen könnte. Außerdem dürfte der gegen Bilbao (4:2) geschonte Isco in die Startelf zurückkehren und Mateo Kovačić zurück auf die Bank drängen, weitere Veränderungen an der zuletzt bestehenden Stammelf sind nicht zu erwarten.

Mit dem AS Rom trifft man auf einen Gegner, dessen Saisonvelauf in gewisser Weise Parallelen zu dem der Königlichen aufweist. Nach neun Spieltagen in der Liga auf Platz 1, wurde man in der Folge bis auf den 5. Rang durchgereicht, was die Entlassung von Trainer Rudi Garcia zur Folge hatte. Mit Neu-Trainer Luciano Spalletti kam neuer Schwung, aus sechs Spielen unter seiner Leitung stehen vier Siege, ein Unentschieden sowie eine Niederlage gegen Liga-Primus Juventus Turin zu Buche. Und gegen den spanischen Rekordmeister rechnet man sich natürlich Chancen auf ein Weiterkommen aus. Ein besonderes Augenmerk sollten Sergio Ramos und Co. vor allem auf Stürmer Mohamed Salah (sieben Tore, vier Vorlagen) sowie Mittelfeldmann Miralem Pjanic (acht Tore, sieben Vorlagen), der besonders für seine unheimlich guten Standards berüchtigt ist, legen. Letzten Endes wird es aber wohl darauf ankommen, inwieweit es die Königlichen schaffen, ihre Bestleistung auf den Platz zu bringen. Ex-Sportdirektor und Italien-Experte Arrigo Sacchi brachte es auf den Punkt: Es wird alles von Real Madrid abhängen. Wenn sie kompakt und mit einer guten Verbindung spielen, sollten sie keine Probleme haben.“

Die Stimmen vor dem Spiel

Real Madrid

Zinédine Zidane: „Wir müssen stark beginnen. Es wird ein weiteres Mal ein schwieriges Spiel. Wir spielen auswärts und Rom hat eine gute Mannschaft, die zu spielen weiß. Doch ich bin entspannt, da wir eine gute Woche hinter uns haben und bereit sind, das Spiel zu spielen.“

Cristiano Ronaldo:  Rom (Mittwoch, 20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) und die aktuelle Situation: „Es ist ein Spiel gegen eine gute Mannschaft in ihrem Zuhause. Wir werden versuchen, unseren Fußball zu spielen und zu gewinnen. Ich sehe die Mannschaft in einer guten Verfassung. Wir machen eine phänomenale Arbeit. In den letzten drei Wochen trainieren und spielen wir gut, gewinnen und schießen viele Tore. Ich sehe die Mannschaft sehr gut. Es ist nun ein anderer Wettbewerb, aber ein für uns und Real Madrid sehr wichtiger. Wir sind sehr hoffnungsvoll. Es ist ein schweres Spiel, wie alle Auswärtsspiele. Wir werden rausgehen, um zu gewinnen. Real Madrid ist in meinen Augen immer Favorit. In der Champions League haben wir so viele Titel wie kein anderer. In der Meisterschaft sind wir noch am Leben. Wir wissen, dass es schwer ist, aber es ist möglich. In der Champions League fangen jetzt alle Mannschaften bei null an. Wer das Finale gewinnen wird, werden wir sehen.

Emilio Butragueño (Direktor für institutionelle Beziehungen): „Die Roma ist ein gefährliches Team, sehr wettbewerbsfähig und mit Spielern mit Erfahrung ausgestattet. Der Trainerwechsel hat ihnen einen positiven Effekt beschert, wie es eben oft passiert. (Luciano) Spalletti kennt das Team perfekt, er weiß, wie er die Spieler zu Höchstleistungen treibt. In wichtigen Partien spielt er immer gut und ich rechne mit einer ausgeglichenen Begegnung, die durch Details entschieden wird. Es werden zwei sehr schwierige Partien, wir werden unser Bestes geben müssen, um weiterzukommen.

AS Rom

Luciano Spalletti (Cheftrainer): „Ich denke, es gibt keine Favoriten. Beide Seiten haben eine 50-prozentige Chance auf das Weiterkommen. Wir arbeiten noch an unserem Spielstil und wir haben einen Ansatz gefunden, mit dem wir das Beste aus unserem Kader herausholen können. Wir müssen natürlich Konstanz an den Tag legen und das ist das ideale Spiel, um zu sehen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Ich habe großes Vertrauen in meine Spieler.

Kostas Manolas (Verteidiger): „Wir wissen, dass Real Madrid ein Team gespickt mit Superstars ist, aber du musst die Konzentration hochhalten. Wenn du diesen Spielern gegenübertrittst, musst du hundert Prozent geben. Wir sind auch stark und haben keine Angst.

Antonio Rüdiger (Verteidiger): „Es genügen zwei Unentschieden, solange wir auswärts ein Tor mehr erzielen als Real. Der Druck liegt auf jeden Fall auf Seiten der Spanier. Für Madrid zählt wie jedes Jahr nur der Titel. Wir können befreit aufspielen, das ist unser Vorteil. Es wäre aber vermessen, sich jetzt schon über die nächsten Runden Gedanken zu machen. Wir wollen am Mittwoch unseren Fans ein Top-Spiel zeigen, alles aus uns herausholen und dann werden wir sehen, mit welchem Ergebnis wir zum Rückspiel nach Madrid fliegen.

Seydou Keita (Mittelfeldspieler): „Wir müssen an uns glauben und mit Selbstvertrauen auf den Platz gehen. Es ist sehr schwer, aber nicht unmöglich. Madrid ist schlagbar.

Statistiken und Besonderheiten

  • GESAMTBILANZ: Die Bilanz zwischen beiden Traditionsklubs ist nahezu ausgeglichen. Aus insgesamt acht bisherigen Duellen resultieren vier Real-Siege, ein Remis und drei Erfolge für die Roma. Bemerkenswert: Drei der vier Erfolge holten die Königlichen auswärts. Ein gutes Omen?
  • RÜCKBLICK: An das letzte Aufeinandertreffen mit den Italienern dürfte man sich aus Madrider Sicht nicht so gerne erinnern. In der Spielzeit 2007/08 traf man ebenfalls im Achtelfinale der Königsklasse aufeinander und musste nach zwei 1:2-Niederlagen früh die Segel streichen. Ein Déjà-vu will man bei den Blancos natürlich tunlichst vermeiden.
  • REKORD:  Zum 19. Mal in Folge stehen die Blancos nun im Achtelfinale. Das ist die längste Serie in der Geschichte des Wettbewerbs.
  • KURIOS: Geschichte wiederholt sich. Am 24. Oktober feierte 2001 feierte der damals für 73,5 Millionen Euro aus Turin verpflichtete Mittelfeld-Star sein internationales Debüt für die Königlichen. Der Gegner damals: der AS Rom. Vor 15 Jahren reichte es aber leider nur zu einem 1:1, am heutigen Tag sollte nach Möglichkeit sicherlich mehr herausspringen.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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