Pressekonferenz

„Zweiter zu sein, ist nichts wert“

Die Tinte ist trocken, Rafael Benítez darf sich nun auch offiziell Trainer von Real Madrid nennen. Im Anschluss an die Präsentation im Estadio Santiago Bernabéu stellte sich der 55-Jährige auch erstmals den Fragen der Presse. Der neue Mann an der Seitenlinie äußerte sich dabei zu System- und Personalfragen, die Ansprüche bei den Blancos, seine Trainingsmethoden und den Umgang mit möglicher aufkommender Kritik.

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Rafael Benítez
Rafael Benítez sprach erstmals zur Presse

RAFAEL BENÍTEZ über…

…die ersten Kontakte mit Real: „Ich hatte ein Treffen mit dem Präsidenten von Neapel. Nach der Pressekonferenz, auf der wir mitteilten, dass ich nicht weitermachen würde, gab es erste Kontakte mit meinem Berater. Bis die Spielzeit nicht vorbei war, gab es keine ernsten Gespräche.“

…die Emotionen: „Es ist ein emotionaler Tag, ein Tag zum Genießen. Man kehrt dorthin zurück, was dein Zuhause war. Man erinnert sich an die kleinen Ascheplätze und an frühere Jahre.“

…mögliche Stammplatzgarantien: „Ich bin gerade erst angekommen und ich werde keine Diskussionen befeuern. Wir haben eine großartige Mannschaft, großartige Fußballer und ich werde den einen oder anderen aufstellen, ohne auf den Namen zu achten. Es bereitet mir keine Sorgen, wen ich aufstelle, weil alle gut sind. Es wird den treffen, von dem ich glaube, dass er besser drauf ist. Ich habe tolle Spieler, ihr (die Journalisten; d. Red.) werdet manchmal denken, dass der eine oder der andere spielen sollte, aber wir wissen, wer besser drauf ist oder wer eine schlechte Nacht hatte.

…die Frage, ob Cristiano Ronaldo als Neuner und Gareth Bale auf links auflaufen werden: „Es ist keine Frage des Systems oder der Art und Weise, wie wir spielen. Wir müssen versuchen, gut zu spielen. Ich kann mich nur wiederholen, dass wir ein großartiges Team haben und dass Real Madrid eine der besten Mannschaften der Welt ist.

…Neuverpflichtungen: Es wird darum gehen, das Beste aus den Spielern herauszuholen, die ich habe. Wenn starke Spieler kommen ist das noch besser, aber im Moment habe ich wundervolle Spieler, aus denen ich das Beste herausholen möchte. Wichtiger als über Spieler oder Systeme zu sprechen, ist es, über Arbeitsmethoden zu reden.“

…die Zuneigung der Spieler zu Carlo Ancelotti: „Mich stören die Bekundungen für Ancelotti nicht. Es erscheint mir gut, sie empfinden Zuneigung dafür, dass er ihr Trainer war. Wenn ich eines Tages gehen sollte, würde es mir gefallen, genauso verabschiedet zu werden. Ich habe ein exzellentes Verhältnis zu Carlo.“

…seine Trainingsmethoden: „Die Methode mit Blick auf das System ist die gleiche. Wir trainieren 80 Prozent mit dem Ball und 20 Prozent ohne. Wir werden den Fokus auf den Ball legen. Auf Kontrolle, auf Stringenz, wir werden die Wissenschaft benutzen aber auch auf die Fußballer hören. Das hat uns hierher gebracht und half uns, die ein oder andere Trophäe zu gewinnen. Du musst dich anpassen und Systemangelegenheiten anpassen. Man muss Ausgeglichenheit in der Defensive finden, um in die Offensive zu gelangen.“

…Iker Casillas: „Ich habe gesagt, dass ich über keinen Spieler persönlich reden werde. Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass Iker ein großartiger Spieler ist.

…eine mögliche Verpflichtung von David de Gea: „Ich werde auf keine Fälle speziell eingehen. Ich habe eine großartige Mannschaft, aber ich werde nicht anfangen, Spieler einzeln zu bewerten.“

…die Frage, wie er den verschiedenen Egos in der Kabine gegenübertreten wolle: „Mit viel Reden und Natürlichkeit. Wenn etwas nicht gut läuft, werden wir darüber reden, um es zu ändern. Ich glaube, dass das individuelle Maximum herauszuholen, das Geheimnis ist.“

…eine etwaige Zuständigkeit für die Cantera: „Ich komme aus der Cantera, für die ich gelebt habe. Ich weiß, was dort passiert, aber meine Verantwortung ist die erste Mannschaft. Ich sprach mit Zidane und über seine Situation. Ich habe schon einen Jugendspieler in Valdebebas gesehen und wenn sie mich fragen, werde ich versuchen, ihnen meinen Meinung und meine Hilfe zu geben, aber meine Verantwortung liegt hauptsächlich bei der ersten Mannschaft.“

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…die Frage, was verbessert werden müsse: „Wenn ich dir sage, dass ich keine Partien von Real gesehen habe, wird man mir nicht glauben. Wir Trainer beobachten ständig die Partien der großen Mannschaften. Ich habe meine Schlussfolgerungen, aber als Verantwortlicher für die Zukunft behalte ich diese für mich.“

…die Anforderungen bei Real Madrid: „Als ich zu Liverpool kam, hatte ich das Projekt, innerhalb von vier Jahren etwas zu gewinnen. Wir gewannen im ersten Jahr einen Titel. Hier ist es anders, du musst beginnen und schon liefern. Die Anforderungen sind maximal. Erster zu sein, ist das Einzige, was zählt. Zweiter zu sein, ist nichts wert. Das Ziel ist es, alles zu gewinnen. Bei Neapel haben wir um drei Wettbewerben gekämpft, hier sind es mehr.“

…sein Trainer-Team: „Fabio Pecchia und Antonio Gómez werden die Helfer für dieses Team sein. Xavi Valero ist der Torwart-Trainer. Paco de Miguel der Fitness-Trainer. Beide hatten eine gute universitäre Ausbildung.“

…die Frage, ob er für Kritik gewappnet sei: „Wie ich schon sehr oft gesagt habe: die Trainer sind die Unzufriedensten überhaupt. Konstruktive Kritiken werden willkommen sein. Es gefällt mir, diese von meinem Trainer-Team zu hören. Wir können uns alle verbessern und lernen.“

…auf die Frage, ob es ein Muss sei, die Liga zu holen: „Jede Liga ist anders, jede Mannschaft ist unterschiedlich. Wir kennen diese Liga, aber wir müssen die beste Leistung abrufen und anfangen zu gewinnen, egal welchen Wettbewerb.“

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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