
MADRID. Die Madridistas freuen sich: Das Horror-Jahr 2015 ist beendet! Den zwölf titellosen Monaten wurde gegen Real Sociedad beinahe noch was drauf gesetzt, doch leicht wankend retten sich die Königlichen in 2016. Rafael Benítez‘ letzte Startelf (in diesem Jahr): Navas – Danilo, Pepe, Nacho Marcelo – Modrić, Kroos, James – Bale, Benzema, Ronaldo.
Die Fans pfeifen, die Spieler treffen nicht mehr
Ehe die Blancos einen eigentlich guten Start in diesen 17. Spieltag hinlegten, setzte es Pfiffe für ihren Trainer. Danach versuchte die Mannschaft das Publikum von diesem zu überzeugen. Nach zehn Minuten blickte Real auf drei Groß-Chancen und „la Real“ auf drei eher harmlose Fernversuche. Doch während es den Basken in der Offensive lange an Genauigkeit mangelte, vertrauten sie hinten auf ihren überragenden Schlussmann Rulli. Dieser parierte erst einen Pepe-Kopfball nach James-Ecke, dann gegen den freien, von Bale bedienten Ronaldo und später gegen Benzema, der nach Marcelos Hereingabe an das Spielgerät kam. In den letzten drei Partien im Bernabéu fielen insgesamt 25 Tore (22 pro Madrid) – also alle zehn Minuten. Heute dauerte es. Denn auch Keylor Navas hatte einen guten Tag und rettete ein Mal gegen Agirretxe, der Marcelo und Nacho stehen ließ. Nach der Aktion musste Real Sociedads gefährlichster Mann (er erzielte zwölf von 17 Liga-Toren) jedoch für Bruma ausgewechselt werden.
Dass dies keinen Vorteil für die Hausherren darstellte, sollte sich erst später zeigen. Denn erst mal drückte Madrid weiter und nachdem Ronaldo einen Fernversuch vergab, durfte er aus elf Metern ran. Doch nachdem Benzema in der Luft zu Fall kam und der Schiedsrichter schmeichelhafterweise auf den Punkt zeigte, scheiterte der Portugiese und verschoss den Strafstoß (24.). Die Blancos ließen nicht nach. Angetrieben von einem herausragenden Gareth Bale, der links wie rechts wirbelte und Kollegen bediente, versuchten es Benzema und Modrić in der Folge. Aus der Ferne fanden diese ihr Glück nicht, wohl aber Ronaldo mit seinem zweiten Elfmeterversuch. Bales Hereingabe kam an Yuris Arm und erneut zeigte der Unparteiische auf den Punkt – CR7 ließ sich nicht noch mal bitten und verwandelte zum 1:0 (42.). Und auch hier ließ sich feststellen: Es wurden schon eindeutigere Elfmeter gepfiffen. Nach 12:7 Abschlüssen, 59:41 Prozent Ballbesitz und 4:4 Fouls ließ sich jedoch auch sagen: Diese Halbzeitführung war genauso verdient wie zu niedrig.
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Ausgleich, Doppelpack, Tor-Premiere
Aber Real Sociedad gab nicht auf. Zwar verletzungsgeplagt (neben Agirretxe musste auch Ex-Blanco Sergio Canales den Platz verlassen), aber mit einer Menge Selbstvertrauen trat der abstiegsgefährdete 14. der Primera División aus der Kabine. Und jubelte nur drei Minuten nach Wiederanpfiff – der eingewechselte Bruma packte ein Traumtor aus. Nach dem 1:1 blieb „Erreal“ gefährlich – Navas war gegen Bruma zur Stelle, nachdem Danilo ein wichtiges Kopfballduell verlor. Die Blancos plötzlich mit einigen Löchern in der Defensive – eben genau so, wie man sie in den letzten, krisenreichen Wochen oft sah. Die letzten sechs Auftritte im Bernabéu haben die Basken alle verloren und sie versuchten das gar nicht so Unmögliche – Pepe hielt Bruma von mehr ab. Hinten weit aufgerückt, vorne mit Chancen: Ronaldo nach Marcelo-Flanke, Ronaldo nach einem Alleingang, Bale nach klasse James-Pass – an Chancen mangelte es dem Tabellendritten nicht. Und in Minute 68 war es soweit: Mit seinem 54. Tor im 52. Spiel für Real Madrid in diesem Jahr bescherte Ronaldo seinem Arbeitgeber die kurzfristige Tabellenführung. Eine schwierige, jedoch von CR7 perfekt verwertete Marcelo-Ecke ging der erneuten Führung voraus.
Mit dem 2:1 lief es wieder besser bei den Blancos und den Gästen war der Zahn so gut wie gezogen. Mateo Kovačić durfte fortan für den selten in Erscheinung getretenen James absichern, Benzema musste sein 200. Spiel in La Liga (erst acht Nicht-Spaniern gelang dies vor dem Franzosen) nicht durchspielen – Lucas Vázquez kam für ihn und Carlos Casemiro für Modrić. Die Schlussphase stellte noch ein buntes Hin und Her dar. Einige Strafraumszenen auf der Seite der Roten, etwas weniger auf Seite der Weißen. Den Schlusspunkt des Spieles und des Jahres stellte dann der eingewechselte Vázquez dar, als er perfekt von Bale bedient mit seinem ersten Tor für Madrids erste Mannschaft das 3:1 markierte (86.).
Mit einem aufgrund 23:13 Abschlüssen verdienten 3:1-Sieg – dem 35. Erfolg im 57. Spiel in diesem Jahr (gegenüber neun Unentschieden und 13 Niederlagen) – endet das Horror-Jahr 2015. Eine titellose und zwölf-monatige Achterbahnfahrt, die auch der Trainerwechsel im Sommer nicht beruhigen konnte. Und auch nach einer heute nicht immer souveränen Vorstellung kann der Madridismo sich nur einreden: 2016 kann eigentlich nur besser werden. Optimalerweise direkt am 3. Januar gegen Valencia (20:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker).
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