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Rabenschwarzer Abend für Spanien – Brasilien gewinnt Confed Cup

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Brasilien verpasst dem Weltranglistenersten aus Spanien im Finale des FIFA Confederations Cup ein richtig blaues Auge! Marcelo und Co. zwangen Iker Casillas, Sergio Ramos, Álvaro Arbeloa, Raúl Albiol und das restliche iberische Team in der Nacht zum heutigen Montag dank einer couragierten, kämpferischen, selbstbewussten und konzentrierten Leistung im Maracanã-Stadion zu Rio de Janeiro mit 3:0 in die Knie und sicherten sich zwölf Monate vor der Weltmeisterschaft damit den Confed-Cup-Titel.

Schon beim Abspielen der Hymnen wurde klar: Die Samba-Stars hatten sich so einiges vorgenommen, so laut schreiten sie sie sich aus der Kehle. Das gefüllte Maracanã war komplett in gelber Farbe getaucht, die elf Brasilianer auf dem Platz legten los wie die Feuerwehr – nicht zum ersten Mal im Turnier. Flanke von rechts, am zweiten Pfosten lauern die beiden Angreifer Fred und Neymar, das runde Leder springt jedoch Reals Arbeloa an die Hand, der am Boden liegende Fred reagiert am schnellsten und netzt aus kurzer Distanz im Liegen ein (2.). Die Gastgeber stellten die Spanier vor große Probleme, attackierten früh und hart, ließen Xavi, Iniesta und Co. in den ersten 20, 25 Minuten überhaupt nicht zum Kombinieren kommen. Ab und an vors brasilianische Tor kam die „Furia Roja“, unterm Strich waren die Chancen der Gelb-Weißen, die das Publikum zu jeder Minute im Rücken hatten, bis dahin um einiges gefährlicher. Dann aber die 41. Minute: Pedro bekommt den Ball, läuft über die rechte Seite auf Julio César zu, schiebt die Kugel mit dem linken Fuß links am Keeper vorbei. Alles und jeder rechnet mit dem Ausgleich, bis Verteidiger David Luiz angerauscht kam und das Leder Zentimeter vor der Linie noch auf die Tribüne drosch. Die Fans feierten den Chelsea-Spieler, als hätte er gerade für Brasilien zum 2:0 getroffen.

Doch dem war erst vier Minuten später so – zwar hieß der Torschütze Neymar und nicht David Luiz, doch das ließ die Tribünen erst recht kochen, schließlich gilt der Youngster, auf dem die WM-Hoffnungen ruhen, als so etwas wie ein neuer Volksheld. Der Neuzugang des FC Barcelona legte sich das Spielgerät im Strafraum von links kommend auf den linken Fuß und zimmerte es ins kurze, obere Eck – Real-Keeper Casillas kam nicht mehr dran, 2:0 für Brasilien. Übrigens: Mit Arbeloa und Ramos hatten gleich zwei Blancos Glück, nicht schon im ersten Durchgang mit Rot vom Platz zu fliegen. Der Rechtsverteidiger fällte Neymar als letzter Mann im Mittelkreis, Ramos lief Oscar kurz vor dem eigenen Strafraum von hinten in die Parade – beide sahen Gelb, so mancher Unparteiische hätte auch den Roten Karton gezückt.

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Nach dem Seitenwechsel kannte Brasilien schon wieder kein Hineintasten, im Gegenteil: 180 Sekunden waren gespielt, da netzte Fred persönlich zum zweiten Mal und zum dritten Mal für die Elf von Felipe Scolari ein. Querpass von Marcelo auf die linke Seite, Fred zieht von links etwas nach innen und trifft ins lange Eck. Zu allem Überfluss schoss Reals Ramos in der 54. Minute einen Foulelfmeter am linken Pfosten vorbei, Barcelonas Gerard Piqué wusste sich in Minute 68 gegen seinen Bald-Kollegen Neymar nur mit einem Foul zu helfen – da gab es den Platzverweis, der auf Seiten Spaniens längst überfällig gewesen war. Fazit nach 90 Minuten: Brasilien demütigt den Welt- und zweimaligen Europameister mit 3:0 – und das völlig verdient. Nach 29 Pflichtspielsiegen am Stück verliert die Del-Bosque-Truppe mal wieder, Marcelo und Co. feierten den Erfolg gebührend mit, na klar, Samba-Tänzen.

Für die fünf Madrilenen (Casillas, Arbeloa, Ramos, Albiol, Marcelo) kann es nach einer langen Saison nun endlich auch in die wohlverdiente Sommerpause gehen.

So spielte Brasilien: Julio César – Dani Alves, Thiago Silva, David Luiz, Marcelo – Óscar, Gustavo, Paulinho (82. Hernanes) – Hulk (73. Jadson), Fred (79. Jo), Neymar.

So spielte Spanien: CasillasArbeloa (46. Azpilicueta), Piqué, Ramos, Alba – Xavi, Busquets, Iniesta – Pedro, Torres (59. Villa), Mata (52. Navas).

http://www.youtube.com/watch?v=uCPcvw2oaJU

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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