
„Es geht Mourinho nur ums Gewinnen“
MADRID. José Mourinho merkte man in den letzten Wochen nicht gerade an, dass er ein Fan von der eigenen Jugend Real Madrids ist. Trotz enormer Verletzungsprobleme erhielt kein einziger Canterano eine Chance in der Startelf der Blancos. Nacho Fernández wurde als potentieller Linksverteidiger für die außer Gefecht gesetzten Marcelo und Fábio Coentrão gehandelt, doch der Trainer schenkte mit Michaël Essien immer wieder einem seiner Lieblinge das Vertrauen. Als sich Castilla-Coach Alberto Toril dann noch öffentlich mit dem Portugiesen anlegte, drohte die Situation zu eskalieren. Gestern übte Mourinho auf der Pressekonferenz vor dem Pokal-Duell mit CD Alcoyano einen Rundumschlag und wehrte sich gegen sämtliche Vorwürfe. „In den letzten Jahren hat kein Trainer so viele Jugendspieler Chancen gegeben wie ich. Außerdem passt das System der Castilla überhaupt nicht zu unserem. Das schadet den jungen Burschen.“
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Bernd Schuster brachten diese Worte nur zum Kopfschütteln. Der ehemalige Übungsleiter der Merengues outete sich heute Mittag gegenüber ABC PUNTO RADIO als weiterer Mourinho-Kritiker. „Er ist derjenige, der am wenigsten von allen Trainern der letzten Jahren auf die Jugend baut. Mourinho ist es doch egal, ob es Talente in die erste Mannschaft schaffen oder nicht. Für ihn zählt der schnellstmögliche Erfolg und Woche für Woche drei Punkte“, meinte der 52 Jahre Augsburger. Er ging sogar noch weiter und erklärte, dass beim spanischen Rekordmeister ohnehin niemand außer dem „Special One“ das Sagen hätte: „Es scheint mir, als sei er der Besitzer des Vereins. So eine Kontrolle hatte ein Trainer noch nie zuvor. Seine Entscheidung ist endgültig.“
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