Pressekonferenz

CR7 antwortet Mou: „Spucke nicht auf den Teller, von dem ich esse“

Wenn Cristiano Ronaldo auf dem Podium im Pressesaal Platz nimmt, dann steigert sich das Medieninteresse sofort auf ein Vielfaches. Was macht die Vertragsverlängerung, wie fühlt man sich mit dem neuen Trainer und vor allem was hat Ronaldo zu den Aussagen von José Mourinho zu sagen, die dieser vor Kurzem in der Öffentlichkeit von sich gab. Fragen, denen sich der Portugiese stellte und für alles eine Antwort fand – wenngleich Diplomatie ganz groß geschrieben wurde.

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„Wir sind sehr zufrieden mit Carlo“

LOS ANGELES. Es ist die Eingangsfrage, die jeder Akteur von Real Madrid derzeit auf einer Pressekonferenz gestellt bekommt. Wie ist der Eindruck von der Arbeit mit Carlo Ancelotti? „Wir sind sehr zufrieden mit dem Trainer. Die Trainingseinheiten sind sehr gut. Wir arbeiten, um die Saison in perfekter Form beginnen zu können. Carlo ist eine sehr liebevolle Person und motiviert uns alle“, zeigte sich Cristiano Ronaldo äußerst zufrieden mit dem Kopf des neuen Trainerteams. Auch die Narrenfreiheit, die ihm der Italiener auf dem Platz gewährt, kommt Ronaldo nicht ungelegen: „Es ist ein anderer Trainer, es ist eine neue Postion, aber mir gefällt das. Es ist ein guter Moment, um neue Postionen auszuprobieren, was für mich gut ist. Carlo gibt mir die Möglichkeit dort zu spielen, wo ich will und dabei fühle ich mich wohl.“ Und auch Zinédine Zidane, der in der näheren Vergangenheit immer wieder als enorme Bereicherung für die Mannschaft angesehen wurde, passt in den Augen des aktuell sechstbesten Torschützen in Reals Historie perfekt zur Truppe: „Zidane hat einen tollen Einfluss – ganz besonders für die jungen Spieler und es ist sehr positiv, dass wir ihn bei uns haben.“

[dataset id=25]Für die Blancos geht es am Donnerstag (3 Uhr MESZ) zum nächsten Testspiel gegen den FC Chelsea. Also ausgerechnet gegen den Verein, bei dem Ex-Trainer José Mourinho auf der Trainerbank sitzt. „Wir werden nun gegen Chelsea spielen, aber es ist nur ein weiteres Spiel. Wir treten gegen Chelsea an, nicht gegen deren Trainer. Wir wollen gewinnen“, wollte der portugiesische Superstar die Polemik nicht aufgreifen, die im Vorfeld des Duells unweigerlich entsteht. Genauso reagierte er auch auf die Frage, was er von den jüngsten Aussagen seines Landsmannes hält, die er eindeutig zu den „Dingen im Leben, die keinen Kommentar verdient haben“ zählt. „Das ist etwas, was ich aus offensichtlichen Gründen nicht kommentieren möchte. Ich habe meine Trainer immer respektiert und von ihnen gelernt. In Portugal sagt man: ‚Ich spucke nicht auf den Teller, von dem ich esse.’ Ich möchte also bei den positiven Dingen bleiben.“ 

„Die Zukunft kennt nur Gott – ich halte mir alle Türen offen“

Für den 28-Jährigen gibt es derzeit aber Dinge, die von weitaus mehr Interesse sind, als Aussagen früherer Trainer oder sonstige Dinge abseits des Fußballplatzes. Nicht mal für Gespräche über seine Vertragsverlängerung hat Ronaldo – schenkt man seiner Begründung Glauben – derzeit einen Kopf. „Weiterhin ist die Situation nicht gelöst und es wird noch etwas dauern, bis man darüber spricht, da das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist. Bald wird man aber etwas Konkreteres wissen, doch geht es mir derzeit nur um das Training und die Arbeit“, fasste er seine Philosophie in Worte. Diese beinhaltet auch, dass man niemals im Voraus etwas ausschließt: „Derzeit bin ich zu jung, um in die USA zu gehen, um in der MLS zu spielen. Aber ich mache nichts und niemandem die Türen zu. Die Zukunft kennt nur Gott. Derzeit bin ich in Europa glücklich, danach werden wir sehen.“

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Der Mann mit der Nummer 7 auf der Rücken lebt bekanntlich für den Moment und konzentriert sich deshalb mit voller Inbrunst auf das Trainingslager in den USA. Unvermeidbar steht zwar der Saisonstart in knapp zwei Wochen bevor, doch besorgt ihn das keineswegs: „Jede Saison ist für mich eine Herausforderung. Ich weiß, dass es kompliziert wird, aber ich bin für Wettbewerbe geschaffen und ich werde arbeiten und meinen Mitspielern helfen. Ich bin ein Kämpfer und gebe immer alles für meine Mannschaft und mein Nationalteam“, so der Rechtsfuß. Ronaldo aber wäre nicht der, der er heute ist, gäbe es nicht immer etwas zu verbessern. Wie wäre es zum Beispiel mit noch mehr Freistoßtoren von „Mr. Titanoberschenkel“? „Kennt ihr die Statistik? Mir geht es nicht alleine darum, ich will mich in allen Bereichen verbessern, nicht nur in diesem einen.“

Bale nach Madrid? „Ich habe meine Meinung…“

Zum Abschluss der Fragerunde mit den Journalisten war dann noch eine Bewertung gefragt in Bezug auf die neuen Spieler, die in diesem Sommer den Weg in die spanischen Hauptstadt gefunden haben. „Um ehrlich zu sein, sind die Neuverpflichtungen, die Real Madrid getätigt hat, sehr positiv, denn es handelt sich um Spieler, die uns bei vielen Dingen helfen werden. Die drei, die gekommen sind, sind sehr gut und werden sehr viel leisten“, gab es ausschließlich Lob vom Weltfußballer des Jahres 2008. „Ich sehe die Dinge sehr positiv. Die neuen Spieler sind sehr gut, der Trainer ist ein toller Mensch und wie gesagt sehr liebevoll zu allen. Die neuen Spieler kennt jeder, sie sind Spanier und kennen die Liga. Sie haben bereits in dieser Vorbereitung gezeigt, dass sie gut sind für Madrid. Wir sind zufrieden.“

Eine Frage blieb dabei aber immer noch offen. Ein Thema, das bekanntlich oberste Priorität im Umfeld der Königlichen hat. Die Rede ist von Gareth Bale und seinem potentiellen Wechsel nach Madrid. Dass der Waliser mehr kosten würde als Ronaldo, scheint derzeit außer Frage, aber auch die Gehaltsvorstellungen spielen mittlerweile eine Rolle. „Mich gehen diese Themen um neue Spieler nichts an und deswegen spreche ich nicht darüber. Ich bin mit den Spielern zufrieden, die ich im Team habe“, versuchte sich der portugiesische Nationalspieler rauszureden. Tatsache ist aber, dass es um Millionen geht, die beide Spieler verlangen, doch sind das Ronaldos Ansicht nach „Zahlen, für die der Trainer und der Präsident da sind. Ich habe meine Meinung, aber ich werde diese nicht vor den Kameras kundtun“.

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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