Interview

„Verständlich, wenn Iker Real Madrid verlassen würde“

Ist es wirklich vertretbar, den besten Torwart der letzten Jahre einfach so auf die Bank zu setzen? Diese Frage stellt sich in Madrid derzeit jeder, der sich auch nur im Ansatz für den runden Ballsport interessiert. Bernd Schuster, der als einstiger Real-Trainer selbst bereits mit Iker Casillas zusammenarbeitete, ist der Meinung, dass der fünffache Welttorhüter eine solche Situation nicht verdient habe. Dazu ging der „blonde Engel“ sogar so weit, um von einem möglichen Abgang von „San Iker“ zu sprechen.

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Bernd Schuster
Ex-Real-Coach Bernd Schuster äußerte sich zum aktuellen Torwartfight bei den Königlichen

„Er kann es sich nicht erlauben, nur auf der Bank zu sitzen“

MADRID/MÁLAGA. Madrids ehemaliger und Málagas aktueller Übungsleiter, Bernd Schuster, hat erst vor Kurzem mit einem Interview Aufmerksamkeit erregt, wonach er das Dopingproblem in der Welt des Fußballs mehr oder minder etwas unter den Tisch kehrte und verriet, dass man während seiner aktiven Laufbahn immer wieder mal zu verbotenen Mitteln gegriffen habe. Ebenso klare Worte fand er nun im Fernsehen bei TIKI TAKA, wobei die aktuelle Torwartfrage bei seinem Ex-Verein DAS Thema war. „Als Trainer gibt es ein sehr wichtiges Thema“, erklärte der 53-Jährige die aktuelle Debatte bei den Königlichen. „Iker ist wegen einer Verletzung ausgeschieden und der Coach suchte einen Ersatz, aber nach einer Verletzung hat jeder Spieler das Recht zurückzukommen.“ Problematisch: Genau dieses Recht wurde „San Iker“ unter José Mourinho nicht eingeräumt, da dieser ihn direkt auf die Bank verbannte und am starken Diego López festhielt. „Dank Gott hat López seine Sache immer gut gemacht, wenn man ihn brauchte. Iker hat sich diese Situation aber nicht verdient. Das ist für niemandem gut. Wenn alles normal ist, dann muss Iker im Tor stehen“, so die Meinung vom „blonden Engel“ zu der Debatte.

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Doch was ist nun die Lösung? Real hat zwei starke Keeper, die beide unbedingt spielen wollen. Das bietet Raum für Konflikte und Polemiken. Muss also einer der beiden den Verein verlassen? Gerade mit Blick auf die kommende Weltmeisterschaft schwebt Schuster ein wohl eher unrealistisches Modell vor: „Ich würde es verstehen, wenn Iker weggehen würde, aber auf der anderen Seite ist das wie bei Raúl – man kann ihn sich bei keiner anderen Mannschaft vorstellen. Aber die Weltmeisterschaft steht vor der Tür und wenn er dabei sein will, muss er auch spielen. Iker kann sich den Luxus nicht erlauben, das ganze Jahr auf der Bank zu sitzen, aber ich sehe ihn trotzdem bei keiner anderen Mannschaft, als bei Real Madrid.“

Würdest du nach dem ersten Spieltag weiter an López festhalten oder Casillas zur Nummer eins machen?

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Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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