
„Dieser Verein fordert spektakulären Offensivfußball“
MADRID. Mesut Özil verkauft, Gonzalo Higuaín verkauft, Ricardo Kaká praktisch verschenkt – sieht so ein guter Start einer Trainer-Ära aus? „Wir haben eine brillante Mannschaft, die absolut wettbewerbsfähig ist. Wir haben die richtige Mischung aus Erfahrung und Qualität, wobei die Spieler alle einen ausgezeichneten Charakter haben. Die Mannschaft ist sehr gut, wir können gut spielen. Das Ziel bei Real Madrid war immer so zu spielen, wie es die Historie des Vereins vorgibt – nämlich spektakulären Offensivfußball“, so die Einschätzung von Carlo Ancelotti. Zurecht ist der Italiener höchst optimistisch, schaut man sich die andere Seite der Transferbilanz an.
Kein Wunder, wurden die Abgänge doch mit hungrigen Youngsters wie beispielsweise Jesé Rodríguez, Isco oder Daniel Carvajal kompensiert. Dazu herrsche ein Ambiente, dass vollends auf Erfolg ausgerichtet wurde. „Alles läuft sehr gut. Real Madrid ist ein großartiger Verein, der sehr gut organisiert ist. Es gibt in Sachen Eingewöhnung absolut kein Problem. Das Team hat sich ein bisschen verändert. Es sind neue, junge Spieler gekommen, die großen Enthusiasmus mitbrachten, wobei auch einige aus der Jugend aufgerückt sind, wie Jesé oder Casemiro. Carvajal ist ein toller Rechtsverteidiger. Außerdem haben wir zwei junge Spanier verpflichten können mit Isco und Illarramendi, die die Liga kennen. Isco hat zudem schon in der Champions League gespielt“, zeigte er sich absolut angetan von seinem Kader.
Wir haben die perfekte Mischung aus Erfahrung und Qualität Carlo Ancelotti über seinen Kader
„Überschattet“ werden ein Isco, ein Asier Illarramendi und ein Carlos Casemiro jedoch von einem Mann, der die Vereinsführung den ganzen Sommer lang beschäftigte: Gareth Bale, der Königstransfer des Sommers! „Wir haben nun Bale, der endlich zu uns gekommen ist. Doch muss man zu ihm nicht viel sagen, denn ihn kennt jeder“, so der 54-Jährige voller Begeisterung für den Waliser. 91 Millionen Euro ließen sich die Blancos den Superstar kosten, doch kennt Ancelotti so einige Attribute, die diese Summe rechtfertigen: „Er ist ein junger Spieler, der den unbedingten Wunsch hatte, zu uns zu kommen. Er besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten, so ist er ungemein schnell und weiß, wie er diese Geschwindigkeit einsetzten kann. Er hat in Sachen Ballbeherrschung und im Abschluss unglaubliche Qualitäten, dazu bringt er eine außergewöhnliche Dynamik mit. Mit ihm wird es zweifelsohne sehr gut laufen. Ich habe ihn willkommen geheißen, jedoch noch nicht sehr viel mit ihm sprechen können, weil er dann zu seiner Nationalmannschaft musste. Wenn er zurück ist, werden wir sicher das Gespräch suchen.“
Ronaldo und Bale – „Champions müssen sich wohl fühlen“
Doch was sollte auch schief gehen, wenn man Gareth Bale und Cristiano Ronaldo in einer Mannschaft hat? Muss der eine Superstar wegen dem anderen nun etwa zurückstecken, oder sollte der Portugiese gar nun mehr die Position ändern? „Nein, keinesfalls“, so die gelassene Antwort. „Wir werden ein Spielsystem finden, in denen die Charakteristiken beider Spieler genutzt werden können. Große Champions lässt man auf Positionen spielen, auf denen sie sich wohl fühlen. Ich bin mir ganz sicher, dass wir einen Stil entwickeln, bei dem die Stärken dieser Spieler dem ganzen Team helfen werden.“
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„Ganz klar: Wir wollen den zehnten Titel in der Königsklasse“
Eine abgestimmte und intakte Mannschaft wird auch dringend nötig sein, möchte man den zehnten Europapokal nach zwölf Jahren der Frustration auch gewinnen. Der italienische Übungsleiter weiß um die Bedeutung des Titels für den Verein, dementsprechend machte er auch keinen Hehl aus der großen Erwartungshaltung: „Diesen Wettbewerb zu gewinnen, ist auf Vereinsebene das, was jeder versucht zu erreichen. Genau deswegen ist es auch so schwierig. Ein Gewinn wäre ein großer Erfolg für unsere Fans, den Verein und alle, die bei diesem Abenteuer dabei sind. In diesem Wettbewerb gibt es viel Ungewissheit, weshalb er ganz besonders ist und jeder ihn als das Wichtigste in der Welt des Fußballs bezeichnet“, beschrieb der zweifache Gewinner der Königsklasse den Stellenwert dieses Turniers. Druck, dem viele seiner Vorgänger in der spanischen Hauptstadt nicht gewachsen waren – ein Grund zur Sorge? „Der Druck ist als Trainer etwas ganz Normales. Es gibt viel Druck bei Real Madrid, genauso wie auch bei Paris St. Germain. Überall ist das so, denn jeder will seine Ziele erreichen. Immer klappt das aber nicht. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt und kann damit sehr gut umgehen. Ich sage ganz klar: Wir wollen den zehnten Titel in der Champions League gewinnen, was eine große Motivation für uns alle ist. Es wäre ein außerordentlicher Erfolg für uns alle, wenn wir das in diesem Jahr schaffen würden.“
Zum Startschuss werden die Königlichen dabei in der Gruppe B gegen Juventus Turin, Galatasaray Istanbul und den FC Kopenhagen antreten müssen. Die Einschätzung des Trainers: „Juventus und Galatasaray sind erfahren in diesem Wettbewerb und beide sehr stark. Kopenhagen ist die Überraschung“, so die Kurzanalyse. „Ich glaube nicht, dass es eine einfache Gruppe sein wird. Ich war zwei Jahre bei Juventus und habe sehr gute Erinnerungen daran. Der Klub hat tolle Spieler und ich habe ihn als einen großen Verein kennengelernt. Er hat wichtige Spieler wie Llorente oder Tévez gekauft, dazu arbeitet seit drei Jahren der gleiche Trainer mit dem Team. Juve ist sehr gut organisiert.“
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