
„Casillas hat meine Dankbarkeit und Zuneigung“
MADRID. Nach den Worten vom gestrigen Abend nutzte Florentino Pérez den heutigen Interview-Termin mit Fernsehsender LA SEXTA, um etwas Wichtiges klarzustellen. Etwas, das den Freitag über für Diskussionen sorgte. „Iker ist der Kapitän, hilft uns manchmal aber nicht, weil sich auch diejenigen irren, die uns nahe sind“, zitierten den Präsidenten die spanischen Medien auf der Informationsveranstaltung für die Mitglieder vor der Jahreshauptversammlung am Sonntag. Explizit berief er sich dabei auf Casillas’ Freundin und Sportjournalistin Sara Carbonero, die in der letzten Spielzeit im spanischen Fernsehen Interna ausplauderte und von einem sehr schlechten Verhältnis der Mannschaft mit ihrem damaligen Trainer José Mourinho sprach („Die Spieler kommen gar nicht mit ihm klar“).
Man habe Pérez’ Worte jedoch total falsch interpretiert, so der 66-Jährige. „Es ist nicht wahr, dass ich von Casillas genervt bin. Er hat meine Dankbarkeit und Zuneigung. Er ist der beste Torwart in der Geschichte von Real Madrid und Spanien“, verdeutlichte „Floren“ und knüpfte dem an: „Es gibt immer einen bösartigen Geist, der das erzählt, was nicht passiert ist. Was ich gesagt habe, war, dass Personen, die um uns herum sind, uns manchmal nicht helfen. Aber das gilt für alle. Wir haben alle Personen um uns herum, die manchmal nicht von Vorteil sind – nicht nur er. Ich habe das zugunsten Casillas’ und nicht gegen ihn gesagt. Wir sind alle sehr stolz auf Casillas. Wir alle durchleben gute und schlechte Situationen im Leben, doch man muss immer weitermachen.“
Cristiano ist einer dieser Spieler, der jedes Jahrhundert mal erscheint Pérez ist hocherfreut, den Portugiesen bei Real Madrid zu haben
So stolz Pérez und Co. auf „San Iker“ sind, so stolz sind sie natürlich auch auf ihren absoluten Weltstar Cristiano Ronaldo. Wie gut, dass sich der Klub und der 28 Jahre alte Portugiese auf eine Vertragsverlängerung des bis dato gültigen Arbeitspapiers bis 2015 um drei Jahre bis 2018 haben ausbauen können. Am letzten Sonntag wurde der erneuerte Kontrakt öffentlich im Bernabéu zelebriert. „Es ist ein Luxus, Cristiano hier zu haben. Er ist einer dieser Spieler, der jedes Jahrhundert mal erscheint und wir haben das Glück, ihn in unserer Mannschaft zu haben. Aber es ist im Rahmen unseres Projekts auch wichtig, über ausländische Spieler wie Bale, die besten Spanier wie Isco und Illarramendi und genauso über die Spieler aus der Jugend zu verfügen“, findet Pérez.

„Piqué lag falsch, so wie wir alle mal falsch liegen“
Apropos Gareth Bale: Der Waliser soll in den kommenden Jahren gerne für ähnlich große Momente sorgen wie es CR7 bislang tat – nicht grundlos hat man nämlich unglaubliche und noch nie dagewesene 100 Millionen Euro für den Offensiv-Allrounder auf den Tisch gelegt. Bezüglich der Ablösesumme herrschen in Spanien, Europa und der Welt noch immer Polemiken. Gerard Piqué, Innenverteidiger des FC Barcelona, erklärte jüngst, dass der aktuelle Tabellenführer der spanischen Liga anders als die Madrilenen nicht bei Banken nach Geld zu fragen, um Mega-Deals zu stemmen. Doch damit irrte sich der 26-Jährige, das Dementi der genannten Bank „Bankia“ kam schnurstracks. Und Pérez sagte dazu ruhig: „Ich mag Piqué und ich werde nichts Schlechtes über ihn sagen. Er lag falsch, so wie wir alle mal falsch liegen. Wir haben niemanden um Geld gebeten, um Bale zu verpflichten.“
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„Bei mir wird Real Madrid immer den Mitgliedern gehören“
Die Merengues haben niemanden um Geld gebeten, weil sie selbst genug davon im eigenen Portemonnaie haben – ohne eine Aktiengesellschaft zu sein. Gegenüber den Mitgliedern sagte Pérez mit breiter Brust: „Andere Vereine können froh sein, dass wir keine Aktiengesellschaft sind. Denn sonst hätten wir mehr Geld und der Abstand zum Rest wäre noch größer.“ Und solange der Bauunternehmer an der Concha Espina das Sagen hat, wird aus dem besten Fußballverein des 20. Jahrhunderts auch keine Aktiengesellschaft, versicherte er: „Wenn ich hier bin, wird Real Madrid immer den Mitgliedern gehören. Ich bin hierher gekommen, weil es diese Gefahr gab. Jetzt erleben wir eine gute wirtschaftliche Stabilität.“
Unter anderem auch, weil es den Verantwortlichen um „el Presidente“ am letzten Transfertag gelungen ist, den wechselwilligen Mesut Özil für stolze 50 Millionen Euro an den FC Arsenal zu verkaufen. Da klingelte die Kasse noch mal ordentlich! Und ja, der wechselwillige Özil. Von einer Abschiebung, einem „Wegmobben“ kann laut Pérez keine Rede sein. Denn: „Özil ist gegangen, weil er es wollte. Er äußerte uns seinen Wunsch, zu gehen. Uns wurde gesagt, dass ein Angebot kommen würde und so war es. Wir haben mit dem Trainerstab gesprochen, er hat das gut gesehen. Es gibt andere Spieler, die nicht gehen wollten und hier sind. Wenn ein Spieler, der einen Vertrag hat, nicht gehen will, geht er nicht. Di María ist ein gutes Beispiel. Wir sind erfreut darüber, dass er hier ist.“
„Ich vertraue dem gesamten Kader, wir sind auf alle sehr stolz“
Hier und da sickerte in den letzten Wochen durch, dass Real Madrid gerne auf den Abgang von Gonzalo Higuaín Richtung Neapel reagiert und sich mit einem Stürmer verstärkt hätte. Mario Gómez war ein Thema, Robert Lewandowski war ein Thema – und auch Fernando Llorente. Schlagen die Königlichen im Winter möglicherweise auf dem Transfermarkt zu und verpflichten einen Hochkaräter, der Druck auf Karim Benzema üben soll? „Verschwenden Sie keine Zeit“, so Pérez zu LA SEXTA-Moderator Josep Pedrerol. „Die Welt des Fußballs ist die Welt der Unterhaltung. Der Transfermarkt ist geschlossen, wir haben bereits darüber gesprochen. Wir sind erfreut, Benzema, Morata und Jesé zu haben. Wir sind sehr jung, es herrscht ein großer Siegeswille. Ich vertraue dem gesamten Kader, wir sind auf alle sehr stolz.“ Und mit Carlo Ancelotti habe man „einen großartigen Trainer, der weiß, dass er ein großes Team coacht. Er hält dem Druck gut stand und ist bereit, hier erfolgreich zu sein“.
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