Spielbericht

Ohne Mühe und ohne Bale zum Sieg – CR7 und Isco zaubern

Es sollte ein besonderer Abend werden, letztlich war es ein gewöhnlicher. Real Madrid schlug den FC Getafe erwartungsgemäß klar mit 4:1, doch Gareth Bale war nicht mit von der Partie. Die Verletzung des 100-Millionen-Euro-Mannes während des Aufwärmens überschattete das kleine Stadtderby. Dank Cristiano Ronaldo und Isco erlebten die knapp 70.000 im Estadio Santiago Bernabéu dennoch den einen oder anderen magischen Moment.

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Ronaldo und Pepe
Ronaldo und Co. ließen sich von dem Ausfall Bales und dem frühen Gegentor nicht schocken

Bale-Ausfall und frühes Gegentor bringen Real nicht aus der Ruhe

MADRID. Er sah so glücklich aus, als er aus dem Mannschaftsbus ausstieg. So glücklich, als er sich auf sein erstes Spiel für den Verein seiner Träume in dem Stadion seiner Träume vorbereitete. Knapp 70.000 Fans freuten sich darauf, den teuersten Fußballer der Welt in Aktion zu sehen. Gareth Bale kam nach dem Aufwärmen jedoch nicht wieder aus den Katakomben des Estadio Santiago Bernabéu heraus. Der Waliser zog sich eine Oberschenkelverletzung zu und wurde in letzter Minute aus dem Kader gestrichen. Dass für ihn Isco Alarcón, dem eigentlich eine Pause gegönnt werden sollte, auflief, versöhnte die zunächst enttäuschten Fans spätestens in der zweiten Halbzeit.

Bis dahin aber verlief das kleine Madrider Stadtderby gegen den FC Getafe nicht immer so, wie es sich die Madridistas vorstellten. Locker zum nächsten Schützenfest? Denkste! Nach fünf Minuten gab es bereits das erste Pfeifkonzert. Der Underdog aus dem Süden der spanischen Hauptstadt kam mit einem von insgesamt drei Schüssen auf das Tor von Diego López früh zu seinem einzigen Jubel-Moment des Abends. Ángel Lafita griff sich nach einer strittigen Situation im Mittelfeld, in der Cristiano Ronaldo zu Boden ging, ein Herz und bezwang mithilfe von Pepe den Real-Keeper. Der portugiesische Innenverteidiger, der das Teamals Kapitän aufs Feld führte, fälschte den eigentlich harmlosen Schuss des Gegners unhaltbar ab. Bitter für die Blancos, die nach den Vorgaben von Carlo Ancelotti stürmisch beginnen und rasch das 1:0 erzielen wollten. Dieser Plan ging nach hinten los, schockiert waren die Spieler im weißen Dress von der kalten Dusche aber keineswegs! Schritt für Schritt tastete man sich näher an den Ausgleich heran, bis Pepe in Minute 17 nach einem Freistoß aus dem Halbfeld zuschlug. Die Abseitsfalle Getafes schnappte nach dem Ball von Ángel Di María nicht zu, Ronaldo scheiterte an Moyà, sein Landsmann mit der Nummer 3 auf dem Rücken stand zum Abstauber goldrichtig und stöcherte die Kugel über die Linie.

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Nach vereinzelten Pfiffen: Fans unterstützen Benzema

Der Ausgleich war hochverdient. Madrid kontrollierte ein limitiertes Getafe, das kurz vor Ende der ersten Halbzeit durch die verletzungsbedingte Auswechslung des Torschützen Lafita noch weiter geschwächt wurde. Das Spanien-Duo Isco-Illarramendi harmonierte und sorgte für die spielerische Note, Stratege Sami Khedira eroberte hervorragend die Bälle und vorne wirbelten Di María und CR7. Hingegen trat einer überhaupt nicht in Erscheinung: Karim Benzema. Der Franzose, der gegen Galatasaray noch mit einem Doppelpack glänzte, fand weder Bezug zum Spiel noch konnte er das eine oder andere tolle Anspiel wie das von Rechtsverteidiger Dani Carvajal (40. Minute) in Zählbares ummünzen. Wie schon zuletzt quittierte das Bernabéu den Auftritt des Mittelstürmers mit Pfiffen, doch in der zweiten Halbzeit bauten sie ihn immer wieder mit Applaus auf – auch, als er nach elf Minuten vor Abpfiff für Nachwuchsangreifer Álvaro Morata ausgewechselt wurde. Die Anhänger merkten wohl, dass das Selbstvertrauen des Spielers nicht gerade in die Höhe steigt, wenn man ihn ausbuht.

Ronaldo an allen Treffern beteiligt – Isco überragend

Nicht jeder hat immer seinen besten Tag. Cristiano Ronaldo kennt allerdings keine schlechten. Der Superstar brachte seine Mannschaft noch vor dem Seitenwechsel per verwandeltem Handelfmeter (33.) auf die Siegerstraße und trug auch in Durchgang zwei maßgeblich zum Erfolg bei. Gedankenschnell führte er einen Freistoß aus, den der überragende Isco abgeklärt und technisch grandios mit einem Tor krönte (58.). Beeindruckend: Es war schon der vierte Liga-Treffer des Neulings aus Málaga!

Die letzte Bude zum 4:1-Endstand in der Nachspielzeit besorgte die lebende Legende dann wieder selbst – und zwar auf galaktische Art und Weise! Khedira über rechts mit einer starken, flachen Hereingabe, Ronaldo elegant mit der Hacke genau ins Eck – kann man mal so machen! Der 28-Jährige erzielte in seinem 205. Pflichtspiel für die Merengues seine Treffer Nummer 207 und 208 und überholte damit Hugo „Hugol“ Sánchez in der ewigen Torjägerliste. Bei einer besseren Chancenverwertung hätte er seine Quote noch höher schrauben können. Einmal aber rettete Moyà, einmal der Pfosten.

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Die Findungsphase ist noch nicht zu Ende

Weniger glanzvoll und spektakulär als in Istanbul, aber unterm Strich ansprechend verkauften sich die Mannen von Carlo Ancelotti. Defensiv wie offensiv war die Partie gegen die Blauen eine deutliche Steigerung gegenüber dem Remis in Villarreal. Auch darf man nicht außer Acht lassen, dass der Abwehr heute ein Sergio Ramos fehlte und nach wie vor kein Linksverteidiger fit ist. Álvaro Arbeloa löste diese Aufgabe wie schon gegen die Türken mit all seiner Routine bravourös. Asier Illarramendi, der Neue im Mittelfeld, machte ebenfalls einen besseren Eindruck als in seinen ersten Spielen für den spanischen Rekordmeister. Die neu formierte Mannschaft steckt zweifellos nach wie vor in einer Findungsphase und wird wohl noch ein paar Wochen brauchen, um kontinuierlich ganz groß aufzutrumpfen. Die nächste Aufgabe steht bereits am Mittwoch an, wenn die Madrilenen um 22 Uhr (live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) beim Aufsteiger FC Elche gastieren.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum fünften Spieltag gegen den FC Getafe
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages

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