
„Es fehlen Selbstbewusstsein und ein kleines bisschen Glück“
MADRID. Ein Stürmer wird an seinen Toren gemessen – das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Eine Tatsache, die vor allem Karim Benzema in seiner Zeit bei Real Madrid bereits einige Male heftig zu spüren bekam. „Das Problem von Karim ist, dass er seit einiger Zeit zu ineffizient ist“, fasste sein Trainer bei der Nationalmannschaft, Didier Deschamps, die Problematik treffend zusammen. Zwar erspielt sich die Nummer 9 der Blancos immer wieder gute Chancen, doch den Killerinstinkt eines echten Mittelstürmers lässt er in einigen Situationen vermissen. Jüngst beim Duell gegen den FC Getafe, als der Franzose einige Großchancen vergab und anschließend bei seiner Auswechselung unter Pfiffen den Platz verließ, quittierten die Fans erneut genau diese Schwäche. „Ich habe gesagt, dass man ihn nicht quälen soll. Ich spreche von fehlendem Selbstbewusstsein und manchmal braucht man eben auch ein bisschen Glück, weil zum Beispiel ein Keeper unglaubliche Paraden zeigt. Gute Angreifer zeichnen sich eben durch eine gute Effizienz aus, jedoch durchlebt jeder schwere Zeiten. Er weiß, was ich von ihm erwarte und weiß, dass er noch mehr machen kann“, kommentierte er weiter die Kritik, die immer wieder am 25-Jährigen laut wird.
Trotz der Kritik: Benzema legt seinen besten Saisonstart hin
Es ist kein Wunder, dass der Nationalcoach der französischen Auswahl nicht nur positiv über den Offensivmann spricht. Immerhin ist es nun über ein Jahr her, als Benzema für das Nationalteam (vor der Europameisterschaft Anfang Juni) letztmals traf. Da läuft es bei Real Madrid doch deutlich besser, weshalb sich Ex-Generaldirektor Jorge Valdano nun gegenüber dem Radiosender CADENA SER hinter den Akteur stellte: „Benzema ist ein Spieler, der sehr uneigennützig ist und keine Verbissenheit zum Tor hat. Ein Killer mag er nicht sein, aber dafür ist er sehr talentiert. Er ist ein Spieler, der für die Mannschaft arbeitet. Für Real Madrid ist er eine Notwendigkeit und an Notwendigkeiten muss man festhalten.“
Er ist eine Notwendigkeit und an Notwendigkeiten muss man festhalten Ex-Generaldirektor Jorge Valdano über Karim Benzema
Nach den ersten sechs Spielen für Real Madrid in dieser Saison stehen durch die Treffer gegen Betis Sevilla und Granada sowie den Doppelpack gegen Galatasaray Istanbul bereits vier Bude auf seinem Konto. Ein Wert, der in den letzten Jahren maximal ein Wunsch war. Im letzten Jahr erzielte der Stürmer bis zum fünften Spieltag kein einziges Tor und auch in der Premierensaison von José Mourinho bei den Blancos war die Ausbeute mit nur drei Toren schwächer als in diesem Jahr. So ist es auch kein Wunder, dass auch Carlo Ancelotti derzeit keinen Grund zur Kritik sieht: „In meinen Augen waren seine Spiele bis dato gut. Mir gefällt seine Arbeit, auch wenn natürlich Kritik berechtigt ist, wenn er keine Tore schießt. Er ist ein Stürmer, der von Toren lebt. Dass die Leute pfeifen, ist nicht schlimm. Manchmal motivieren Pfiffe sogar.“
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„Kein Wort mit Falcao oder Suárez gewechselt“
Das Vertrauen in die Fähigkeiten des französischen Angreifers mit algerischen Wurzeln ist ungebrochen. Immerhin erklärte auch Vereinspräsident Florentino Pérez unlängst, dass man absolut zufrieden sei mit dem Kader und deshalb auch im Winter nicht nachrüsten wolle. Benzema gilt ohnehin als Liebling des 66-Jährigen. „Wir sind mit Karim, Jesé und Morata perfekt besetzt. Falcao? Suárez? Mit diesen Spielern habe ich noch kein einziges Wort gewechselt“, meinte er.
Trotz aller Pfiffe, Zweifel und vergebener Chancen wirkt es also, als lasse man an der Concha Espina nichts auf den Mann kommen, der 2009 von Olympique Lyon für knapp 35 Millionen Euro nach Spanien gelotst wurde. Auch Hugo Sánchez, der seiner Zeit selbst als Stürmer der Merengues auf Torejagd ging, gab ihm Rückendeckung. Gegenüber der MARCA sagte die Real-Legende: „Dass der Drück für Benzema größer denn je ist, liegt an dem Weggang Higuaíns. Ich bin aber der Meinung, dass die Mannschaft gut aufgestellt ist und Benzema die Position des Stürmers gut ausfüllt. Und dazu gibt es dann auch noch die Jungen, die ebenfalls stark sind. Ich glaube deshalb nicht, dass es notwendig wäre, nachzurüsten.“
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