Interview

Pérez über die Bale-Gerüchte: „Eine Perversion des Journalismus“

Genug ist genug! Nachdem die MARCA großspurig über den angeblichen Bandscheibenvorfall Gareth Bales berichtete, meldeten sich die Blancos mit einem offiziellen Statement auf der Homepage und stempelten das angebliche Hausblatt als Lügner ab. Doch dies war erst der Anfang der Abrechnung – Florentino Pérez nahm sich diesen Fall persönlich zur Brust, ging mit der spanischen Presse hart ins Gericht und sprach schonungslos Klartext.

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Gareth Bale und Florentino Pérez
Versichert, Gareth Bale nicht verletzt verpflichtet zu haben: Florentino Pérez (r.)

„Die Nachrichten der MARCA entsprechen nicht der Wahrheit“

MADRID. Schwer vorstellbar, dass Florentino Pérez nach der veröffentlichten Falschmeldung der MARCA über die angebliche, schwerwiegende Verletzung von Gareth Bale noch ruhig schlafen konnte. Der Präsident der Merengues konnte es selbst nicht fassen, als er am Samstag von der Sache erfuhr und zeigte sich über, seiner Meinung nach „Perversion des Journalismus“, geschockt: „Ich bin überrascht. Es ist sehr schwierig eine solch schreckliche Neuigkeit zu verstehen. Sie druckten sogar ein gewaltiges Bild mit einem Rücken voller Blut…Vor allem entsprach sie nicht der Wahrheit, darum bin ich so überrascht.“

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Der Spanier gab zu verstehen, dass er von den Geschehnissen selbst überrumpelt wurde und stellte klar und deutlich fest, dass er nie etwas über einen angeblichen Bandscheibenvorfall des Walisers wusste, da es schlicht und einfach nichts darüber zu berichten gab – die MARCA hatte ohne Skrupel alles erfunden. „Ich wurde am Samstag angerufen und man erzählte mir, was publiziert wurde. Es war das allererste Mal, dass ich über dieses Thema etwas gehört hatte. Zudem wollte das entsprechende Blatt die angebliche Tatsache übermitteln, dass mir dieses Problem bereits während der medizinischen Tests mitgeteilt wurde. Das ist absolut falsch! Ich hatte noch nie mit den Medizinern während eines Checks Kontakt. Ich weiß nur, ob der Spieler fit ist oder nicht und dann gehe ich an die Präsentation“, wehrte sich der Baulöwe und entkräftete eindrucksvoll die Lügen der spanischen Presse. Dabei kam der oberste Chef des neun-fachen Champions-League-Siegers nicht drum herum abermals zu erklären, dass nicht nur alles erstunken und erlogen war, sondern dass er auch die harschen Methoden der Medienleute nicht nachvollziehen könne: „Ich habe viele Freunde in der Medizin, ich habe mit vielen gesprochen und habe mich gefragt, weshalb diese absolut böse Absicht gegen Bale, Madrid oder mich existiert. Alles was erzählt wurde, war falsch!“

„Mit Absicht aus einer Mücke einen Elefanten gemacht“

Der Spanier gab im eindrucksvoll ausführlichen Interview mit der spanischen TV-Sendung PUNTO PELOTA auch die entscheidenden Details über die angebliche Verletzung des Neuzugangs preis und erklärte, dass zwar ein Problem existiere, jenes aber völlig harmlos sei und von den Medien extrem aufgebauscht wurde. Wieder einmal sei aus einer Mücke ein Elefant gemacht worden, so „Floren“. Gleichzeitig stellte er fest, dass dem Verein großes Unrecht widerfahren sei und man der Sache genauer auf den Grund gehen wolle. „Er hat eine Bandscheibenvorwölbung, die bei allen Sportlern etwas völlig Normales ist. Hier wurde aus etwas Alltäglichem etwas völlig Außergewöhnliches gemacht. Was fälschlicherweise publiziert wurde, hatte man mit Absicht gemacht und wir ermitteln nun, um zu verstehen, was hier vorgefallen ist. Das ist etwas sehr Schlimmes und das Image von Real Madrid und Bale steht auf dem Spiel. Das ist ein bedeutsames Thema, welches man nicht unterschätzen darf. Wir wollen wissen, was hier geschehen ist.“ 

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Absolut unvorstellbar grausam war für den Präsidenten der Königlichen insbesondere die unglaubliche Tat eines Journalisten, der sich zwar bei der medizinischen Abteilung der Königlichen meldete, aber die Wahrheit für sich behielt und dementsprechend seinen Leser lieber eine gewaltige Lüge auftischte. „Uns überraschte es vor allem, als wir erfuhren, dass ein Redakteur dieser Zeitung die medizinische Abteilung von Madrid und den Repräsentanten des Spielers angerufen hatte und danach für sich entschied, nicht eine einzige Zeile von dem zu publizieren, was ihm mitgeteilt wurde. Alle Mediziner haben klar gesagt, dass die Vorwölbung niemals so schlimm ist, wie es publiziert worden ist!“

„Es wurde versucht, mir böswillig zu Schaden“

Aufgrund dieser unfassbaren Methoden der MARCA ging der Besitzer der ACS weiterhin mit dem madrilenischen Blatt besonders hart ins Gericht und versuchte zu verstehen, wie eine angeblich freundlich gesinnte Zeitung plötzlich so feindselig agierte: „Hier wird viel Wind um Nichts gemacht. In den nächsten Tagen werden wir herausfinden, auf was dies zurückzuführen war. Es ist eine unglaubliche Grausamkeit, die nur sehr schwer zu verstehen ist. Zudem wurde dies ausgerechnet in einem Blatt publiziert, welches stets viele Informationen über Madrid gab und uns in schwierigen Momenten half.  Es ist schockierend, dass ein Medium, welches immer die Flagge für seriöse und korrekte Neuigkeiten hochhielt, nun Unwahrheiten verbreitet und nicht erzählt, was die medizinische Abteilung und das Umfeld von Bale mitgeteilt hatten. Es versucht uns zu schaden und das überrascht uns.“

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Doch weshalb diese üblen Methoden, weshalb all diese Lügen seitens der MARCA? Für Pérez gibt es, trotz der großen Ratlosigkeit, nur eine sinnvolle Erklärung: Man will den Verein, das Team, sowie insbesondere sein Team schlicht und einfach schaden! So entkräftet er gleichzeitig abermals die Behauptung, dass er von den angeblichen Problemen des Walisers bereits im Sommer gewusst hätte: „Die Ärzte haben mir nie etwas gesagt. Das Wort Vorwölbung hörte ich am Samstag zum ersten Mal. Es ist etwas relativ Normales bei Elite-Fußballern, was auch alle Mediziner sagen. Wenn keine Schmerzen vorliegen, muss man auch nichts machen. Ich habe den Medizinern nichts zu sagen, da sie einen fantastischen Job hinlegten und mich auf gar nichts hinweisen mussten. Ich habe heute den radiologischen Bericht gesehen und alles ist gut… In der veröffentlichten Information wollte man mir ankreiden, dass ich angeblich von den Problemen wusste und dennoch den Transfer durchziehen wollte. Sie wollten mich für ein angebliches Problem verantwortlich machen, von dem ich angeblich gewusst haben soll und was mir auch gar nicht mitgeteilt werden musste. Es wurde versucht, mir böswillig zu Schaden!“

Pérez schaltet Anwälte ein

Keine Frage, eine solche Unverschämtheit und Böswilligkeit gegen die Königlichen und seiner Person lässt sich ein Don Florentino Pérez nicht gefallen, dementsprechend wurden an der Concha Espina bereits die Anwälte eingeschaltet: „All das Geschehene schädigt unser Image, unsere Glaubwürdigkeit und die ökonomische Leistung von Bale. Der Spieler und sein Umfeld sind beunruhigt, weil sie normale sowie Werbeverträge haben, auf welche diese Unwahrheiten Auswirkungen haben könnten. Sie sprachen von einem Bandscheibenvorfall, auch wenn er gar keinen hatte. Unsere Anwälte studieren nun, was wir machen können und wir untersuchen dies nun näher.“

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Hinsichtlich des Zustand der königlichen Nummer Elf erklärte Pérez lediglich, dass es ihm ausgesprochen gut geht und man den Neuling schon bald wieder im Einsatz sehen werde: „Gareth ist ruhig und bereit und wartet bereits darauf, am Samstag spielen zu können. Alle wissen, dass er aufgrund der mangelnden Vorbereitung unter einer Überbelastung der Muskeln litt. Er trainiert gut und möchte spielen und zeigen, dass das Geschehene komplett erlogen war.“

„Levy und ich sind weiterhin Freunde“

Zu guter Letzt berichtete der 66-Jährige über den Ablauf des Transfers im vergangenen Sommer und gab zu verstehen, dass der Transfer zu keinem Zeitpunkt auf der Kippe gestanden habe. „Mit Daniel Levy (Vorstandsvorsitzender von Tottenham Hotspur; d. Red.) als Verhandlungspartner weiß man, dass die Verhandlungen erst am allerletzten Tag abgeschlossen werden. Das geschah mit Berbatov, Modric und auch mit Bale. Ich habe immer gesagt, dass wir ruhig bleiben sollten und alles am letzten Tag entschieden wird. Auch trotz der vielen Gespräche und Verhandlungen sind Levy und ich Freunde“, so Pérez.

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