Interview

Ancelotti dankt Mourinho: „Er hinterließ Professionalität“

Carlo Ancelotti läuft seinen Interview-Marathon weiter! Der Trainer von Real Madrid war am späten Donnerstagabend beim Radioprogramm Al Primer Toque des Senders ONDA CERO zu Gast, um die aktuelle Situation an der Concha Espina zu kommentieren. „Carletto“ ging sowohl auf interessante Personalfragen ein als auch auf mannschaftsbezogene Themen.

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Carlo Ancelotti von Real Madrid
Hatte viel zu erzählen: Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti

Carlo Ancelotti über…

…die Experimente, die er zuletzt mit Sergio Ramos machte: „Wenn mir Xabi Alonso und (Asier) Illarramendi in Topform zur Verfügung stehen, wird die Option, dass Ramos im zentralen Mittelfeld spielt, nicht mehr existieren. Gegen Juventus spielte er als Rechtsverteidiger, weil ich einen kopfballstarken Spieler für die Bälle auf den zweiten Pfosten benötigte. Ich weiß, dass Sergio am liebsten in der Innenverteidigung spielt, aber seine Vielfältigkeit erlaubt mir, ihn auch auf anderen Positionen spielen zu lassen. Er bleibt natürlich ein Innenverteidiger, aber er ist technisch so stark, dass er auf jeder Position spielen könnte.“

…Iker Casillas und Diego López: „Es sind zwei Phänomene. Wenn du zwei Torhüter auf dem gleichen Level hast, dann ist es schwer, eine richtige Entscheidung zu treffen. Ich weiß nicht, ob Iker sehr unglücklich mit dieser Entscheidung ist, aber ich sehe, dass meine Idee bisher gut funktioniert. Diego und Iker halten beide sehr gut. Ich habe schon einmal gesagt, dass ich nicht der Trainer sein möchte, unter dem Iker Casillas geht. Ich möchte eher der sein, der ihm die Möglichkeit gibt, ‚la Décima‘ in den Nachthimmel zu strecken.“

…den zum Reservisten verkommenen Youngster Isco:Er wird in der Zukunft ein fundamentaler Spieler für Real Madrid sein. Er hatte einen fantastischen Einstand, aber dann ein kleines Formtief. Jetzt ist er wieder gut drauf. Das grundlegende Problem für uns Trainer ist, das nur elf Spieler aufgestellt werden können. Wir hätten diese Regel gerne geändert (lacht).“

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…die Rückkehr und offene Vertragsverlängerung Xabi Alonsos: „Es war die beste Nachricht! Ich nenne ihn ‚den Professor‘. Real Madrid und auch Spanien braucht Xabi Alonso. Dass wir ihn von einer Vertragsverlängerung überzeugen müssen, ist nicht nötig. Alle wissen, wie wichtig er für den Klub und das Team ist. Die Fans lieben ihn und ich denke, dass es auch seine Absicht ist, hier zu verlängern. Er fühlt sich wohl!“

…die Rivalität zwischen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi: „Ich glaube nicht, dass Cristiano diese Rivalität besonders motiviert oder anspornt. Seine Motivation ist Real Madrid. Er will für diesen Verein gut spielen und Tore schießen. Für mich ist er der beste Spieler der Welt, ein absoluter Vorzeigeprofi. Er ist Torschützenkönig der Liga, Torschützenkönig der Champions League und wenn wir über Technik sprechen, dann gibt es einfach keinen besseren Fußballer. Er verdient den Ballon d’Or!“

…Gareth Bale: „Er wird immer besser und passt sich der Mannschaft sehr schnell an.“

ondacero
Carlo Ancelotti im Gespräch mit Moderator Héctor Fernández (r.)

…Florentino Pérez: „Florentino ähnelt (Silvio) Berlusconi, weil beide ‚Tifosi‘ ihrer Vereine sind. Sie lieben ihre Vereine seit ihrer Jugend und haben es geschafft, Präsidenten dieser Institutionen zu werden. Es sind erfüllte Träume.“

…seinen Co-Trainer Zinédine Zidane: „Ich habe ihn schon viele Male gefragt, ob er sich wirklich sicher ist, nicht nochmal spielen zu wollen (lacht).“

…die Zusammenarbeit mit der Mannschaft: „Ich kann mich nicht beschweren. Das beste Erbe, was mir (José) Mourinho hinterließ, war die Professionalität, die die Mannschaft an den Tag legt. Sie arbeitet mit Ernsthaftigkeit und Disziplin.“

…das Saisonziel Nummer eins: „Wir wollen unbedingt ‚la Décima‘! Mit dem Halbfinale würde ich mich nicht abfinden, da ich schon in vielen stand und ausschied. Ich möchte ins Finale und dieses dann auch gewinnen!“

…die Abwehrsorgen: „Das Problem in der Verteidigung hat nichts mit der Qualität meiner Spieler zu tun, sondern mit einer guten Organisation, Aufopferung und dem gemeinsamen Rennen. Es ist eine neue Situation für mich, da ich bislang sehr defensivstarke Teams trainierte. Wir arbeiten aber daran, uns besser zu organisieren.“

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…den Druck, den die so kritische spanische Presse erzeugt: „Druck ist für mich Adrenalin, Benzin – er gibt mir Auftrieb. Die Kritiken öffnen einem manchmal die Augen, um verschiedene Sachen besser zu machen. Die Spanier sind sehr kritisch. Manchmal wird konstruktiv Kritik geübt, andererseits zum Teil auch echt störende. Ich verstand zum Beispiel nicht die Kritik daran, dass mein Trainerstab aus 17 Leuten besteht. Es sind mehr als nur 17 Leute, jeder ist von Nutzen!“

…seine persönlichen Ziele für die Zukunft: „Ich hoffe, lange hier zu bleiben und erfolgreich zu sein. Es ist unmöglich, einen größeren Verein als Real Madrid zu trainieren. Ich wollte schon vor langer Zeit hierher.“

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