
„Leute wie Luka Modric haben geholfen“
MADRID. „Er ist jetzt ein Spieler, der eine bessere körperliche Verfassung hat als noch im September. Er hatte physische Probleme, hat sich aber sehr gut angepasst. Jetzt ist er sehr gut drauf und glücklich, hier zu sein. Jeder teilt die Freude mit ihm“, bewertete Carlo Ancelotti kürzlich die rasante Entwicklung, die Gareth Bale in seinen bislang über drei Monaten bei Real Madrid genommen hat. Dass der Waliser längst in der spanischen Hauptstadt, ist auch anhand der guten Bilanz zu belegen: 15 Spiele, neun Tore, sieben Vorlagen. Dem ging dazu auch noch die Verdrängung Ángel Di Marías auf der rechten Außenbahn voraus.
Wie ist das zu erklären, wo Wales’ Nationaltrainer Chris Coleman doch damit rechnete, dass es lange dauern würde, bis die Nummer 11 wohl erst im Jahr 2014 in Topform kommen werde, da sie aufgrund der wochenlangen Wechsel-Posse und kleinen Verletzungen so gut wie keine Saisonvorbereitung absolvierte? Der Großteil ist dem Willen und Ehrgeiz des 24-Jährigen zuzuschreiben, auf der anderen Seite bekam er Hilfe, die ihm die Eingewöhnung im neuen Land einfacher gestaltete. Bale bei BT SPORT: „Es war etwas anders gegenüber dem, was ich gewohnt war. Leute wie Luka Modric, den ich von Tottenham Hotspur kannte, haben geholfen. Gerade die kleinen Dinge, wie ich zum Trainingsplatz komme – das hilft. Es hilft, Paul Clement (Co-Trainer; d. Red.) zu haben. Ein englischer Trainer, der Englisch spricht. Dazu Carlo (Ancelotti), er ist sehr bodenständig und mag es, mit seinen Spielern zu scherzen.“
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„Cristiano ist sehr lustig, hat immer einen Witz auf Lager“
Wenn Bale über unterstützende Personen spricht, dann früher oder später auch von Cristiano Ronaldo – von wegen eitel, selbstverliebt, egoistisch und arrogant. „Cristiano gibt mir Ratschläge. Er ist ein sehr lustiger Typ und hat immer einen Witz auf Lager“, plauderte der Linksfuß aus dem Nähkästchen.
Nicht wenige vermuteten bei der Verpflichtung Anfang September, dass eine Konkurrenzsituation zwischen Bale und CR7 entstehen und der Mann aus Cardiff dem portugiesischen Weltstar seine Rolle strittig machen könnte. Dem ist jedoch nicht so. Vielmehr hat sich zwischen den Teamkollegen Freund- anstatt Feindschaft entwickelt. Und der Ex-Spurs-Star weiß und wusste, wie er sich einzuordnen hatte. „Als ich hier ankam, dachte ich: ‚Ich werde den Freistößen einfach fern bleiben‘“, verriet er und verdeutlichte damit, wer weiterhin Chef im Ring ist: Ronaldo. Mittlerweile lässt der seinen vier Jahre jüngeren Genossen aber auch den einen oder anderen Standard schießen. Und siehe da: Gegen Sevilla und Galatasaray traf Bale bereits aus der Distanz und empfahl sich damit, den ruhenden Ball künftig noch öfter auszuführen.
Ex-Spurs-Star verfolgte Arsenal als Jugendlicher
Freistöße der Extraklasse hat auch Zinédine Zidane in seiner aktiven Laufbahn geschossen. Nicht nur das habe der einstige Ausnahmespieler nicht verlernt, so Bale: „Zidane ist großartig, genial. Er hat ein paar Trainingseinheiten mitgemacht und hat immer noch dieses Spezielle an sich.“ Selbstverständlich war „Zizou“ jemand, zu dem der Waliser zu Teenager-Zeiten aufschaute – aber auch zu anderen: „Die 11 war immer meine Lieblingsnummer und Giggs immer mein Vorbild. Wenn du jünger bist, schaust du zu den großen Spielern auf – Giggs, Zidane. Ich habe die Arsenal-Spiele mit Bergkamp, Overmars, Pires geschaut. Doch die Art, wie ich spiele, ist die Art, wie ich spielen will.“
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